Marktberichte

Gerüchte um Bank of America US-Börsen schließen im Minus

Die US-Börsen knüpfen am Montag an ihre Verluste zum Wochenschluss an. Vor allem Finanz- und Rohstoffwerte geben nach. Gerüchte um die Bank of America machen die Runde. Weil die Vereinigten Staaten noch nicht auf Winterzeit umgestellt haben, läutet die Schlussglocke bereits um 21.00 Uhr europäischer Normalzeit.

Der US-Immobilienmarkt ist noch nicht so weit: Schon Gerüchte über den vorsichtigen Ausstieg aus der staatlichen Unterstützung lässt die Kurse gegen Mittag (Ortszeit) erzittern.

Der US-Immobilienmarkt ist noch nicht so weit: Schon Gerüchte über den vorsichtigen Ausstieg aus der staatlichen Unterstützung lässt die Kurse gegen Mittag (Ortszeit) erzittern.

(Foto: REUTERS)

Der Dow Jones schloss mit minus 1,05 Prozent auf 9867,96 Zähler und entfernte sich damit von der Marke von 10.000 Punkten, die er im frühen Handel noch zurückerobert hatte. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 1,17 Prozent auf 1066,94 Zähler nach. An der Technologiebörse Nasdaq verlor der Composite-Index 0,59 Prozent auf 2141,85 Punkte. Der Auswahlindex Nasdaq100 fiel um 0,39 Prozent auf 1746,75 Zähler.

Finanzwerte gehörten zu den größten Verlierern. Nachdem bereits in Europa der ganze Sektor unter einer Kapitalerhöhung der ING gelitten hatte, machten nun Gerüchte um einen entsprechenden Schritt der Bank of America die Runde. Die Aktie büßte am unteren Ende des Dow Jones 5,06 Prozent auf 15,40 US-Dollar ein. "Angeblich soll es sich um rund 4,5 Mrd. Dollar drehen", sagte ein Börsianer. "Nach den Kursgewinnen seit dem Tief wären es jetzt attraktive Bedingungen für eine Kapitalerhöhung, um das Joch und das Manko der Staatsbeteiligung loszuwerden", sagte ein weiterer Händler.

Zudem verwiesen Beobachter auf Medienberichte, denen zufolge die Kreditunterstützung für Hauskäufer nicht wie erhofft verlängert werden könnte. "Der Markt mag es einfach nicht, wenn eine Unterstützung gekappt werden soll", kommentierte ein Händler. Die in der laufenden Woche anstehenden Konjunkturdaten dürften dann die weitere Richtung bestimmen.

"Jedes Mal, wenn man eine Rettungsmaßnahme wegnimmt, reagiert der Markt verschnupft", kommentierte Analyst Joe Saluzzi von Themis Trading zu dem möglichen Ende der Steuerhilfen für Hauskäufer. Auf der Verliererseite befanden sich auch etliche Werte von Regionalbanken. Viele von ihnen würden nicht vor 2011 schwarze Zahlen schreiben, hieß es im Kommentar eines einflussreichen Analysten. Die Aktien von Fifth Third Bancorp und SunTrust Banks verzeichneten Abschläge von 7,9 und 5,4 Prozent.

Rohstoffwerte kamen mit fallenden Metall- und Ölpreisen unter Druck. Alcoa sackten um 3,28 Prozent auf 13,28 Dollar ab, für Chevron ging es um 1,60 Prozent auf 75,45 Dollar nach unten.

Gegen den Trend kletterten Microsoft nach zahlreichen positiven Analystenkommentaren in Reaktion auf die Quartalszahlen vom Freitag um 2,36 Prozent auf 28,68 Dollar. Der Start von "Windows 7", "Office 10" und "Win Server 2008 R2" dürfte sich positiv auswirken, schrieb beispielsweise Analyst Adam Holt von Morgan Stanley. Die starken Zahlen seien die Basis für weitere Kursgewinne.

Anders reagierten Verizon Communications auf die vorgelegten Quartalsergebnisse - die Titel gaben 0,73 Prozent auf 28,64 Dollar ab. Der Telekomkonzern hatte vor allem wegen seines laufenden Stellenabbaus im abgelaufenen Quartal weniger verdient. Die Aktien von AT&T fielen um 1,63 Prozent verloren.

Ebenfalls zu den Verlierern zählte die Aktie des Spezialglas-Hersteller Corning, obwohl der Konzern im abgelaufenen Quartal einen überraschend hohen Gewinn erzielte. Zudem rechnet das Unternehmen mit einem starken Wachstum im Glasmarkt für Flachbildschirme. Die Corning-Aktie büßte 0,89 Prozent ein.

Der Kurs des Euro kam mächtig unter Druck. Nach einem neuen Höhenflug über 1,50 Dollar in der Nacht zum Montag sackte die Gemeinschaftswährung zuletzt auf 1,4864 Dollar ab. Am Rentenmarkt fielen die Kurse von zehnjährigen US-Staatsanleihen um 19/32 auf 100 15/32 Punkte. Die Rendite lag bei 3,565 Prozent.

An der New Yorker Stock Exchange wechselten rund 1,4 Mrd. Aktien den Besitzer. 713 Werte legten zu, 2317 gaben nach und 92 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2,3 Mrd. Papieren 763 Aktien im Plus, 1914 im Minus und 118 unverändert.

Bewegung am Ölmarkt

Der Ölpreis gab am ersten Handelstag der Woche deutlich nach und fiel dabei deutlich unter die Marke von 80 Dollar. Händler machten dafür in erster Linie die Aufschläge beim Dollar verantwortlich, der zum Euro um über 1,5 Cent angestiegen ist.

An der New Yorker Rohstoffbörse Nymex fiel der nächstfällige Dezember-Kontrakt auf ein Barrel Leichtöl der Sorte WTI um 2,3 Prozent oder 182 Cent auf 78,68 Dollar. Das Tageshoch lag bei 81,58 Dollar, das Tagestief bei 77,97 Dollar je Barrel.

Ob der Fall unter 80 Dollar das Ende der dreiwöchigen Rally markiert, dürfte stark von der nächsten Bewegung des Dollar zum Euro abhängen, meinte ein Beobachter.

"Der Ölmarkt hing extrem am US-Aktienmarkt und am Dollar, und ich denke das bleibt zunächst so", kommentierte ein Analyst. Von der Angebots- und Nachfrageseite dürfte das Öl zumindest wenig Unterstützung erfahren, hieß es.

Quelle: ntv.de, mmo/dj/dpa/rts

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