Marktberichte

Unternehmenszahlen überzeugen nicht US-Börsen seitwärts

Nach gemischt ausgefallenen Geschäftsdaten schließen die US-Börsen am Dienstag kaum verändert. Vor allem Schwergewichte wie die Konzerne 3M und Johnson & Johnson hätten mit ihren Quartalszahlen die Erwartungen der Anleger verfehlt, begründen Börsianer das Handelsgeschehen.

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(Foto: AP)

Die US-Börsen haben kurz vor einer Rede von Präsident Barack Obama am Dienstag kaum verändert geschlossen. Vor allem im Schlussgeschäft holte die Wall Street auf und löste sich von stärkeren Verlusten. Im Tagesverlauf hatten mit Enttäuschung aufgenommene Bilanzzahlen von großen Unternehmen und Gewinnmitnahmen die New Yorker Aktienmärkte ins Minus gedrückt. Nach der Kursrally in den vergangenen Wochen hätten einige Börsianer Kasse gemacht, sagten Händler.

"Die Aktien haben so stark zugelegt, dass die Unternehmen schon astronomisch gute Zahlen vorlegen müssen, um den Aufwärtstrend an den Börsen zu befeuern", sagte Michael Yoshikami von YCMNET Advisors. Auch unerwartet gute Daten zum Verbrauchervertrauen konnten die New Yorker Börse nicht recht aus ihrer Lethargie reißen.

Zudem warteten die Händler auf die Rede Obamas zur Lage der Nation, die für Dienstagabend (Ortszeit) geplant war. "Es ist, als ob die Leute einen Schritt zurücktreten und darauf warten, was der Präsident zu verkünden hat", sagte Doug Robert von ChannelCapitalResearch.com.

Der Dow-Jones-Index trat mit 11.977 Punkten fast auf der Stelle. Im Handelsverlauf bewegte sich das Marktbarometer zwischen 11.898 und 11.985 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 wurde zuletzt mit 1291 Zählern und der Index der Technologiebörse Nasdaq mit 2719 Punkten gehandelt.

Das US-Konsumklima hellte sich im Januar überraschend deutlich auf und erreichte den höchsten Stand seit Mai 2010. Der Index für das Verbrauchervertrauen stieg auf 60,6 Punkte. Analysten hatten im Schnitt nur mit 54,3 Punkten gerechnet . "Die Daten sind ein guter Start ins Jahr", sagte Tom Porcelli von RBC Capital Markets.

Bei den Einzelwerten fielen die Aktien von Johnson & Johnson um 1,8 Prozent. Der Pharmakonzern hatte weniger Umsatz ausgewiesen als von Analysten erwartet. Der Mischkonzern 3M legte dagegen etwas besser als erwartete Zahlen vor. Dennoch fielen die Aktien um gut zwei Prozent.

Auch mit Papieren von American Express ging es bergab. Sie verloren mehr als zwei Prozent. Der Finanzkonzern hatte zwar seine Einnahmen gesteigert. Die Unsicherheit über die Auswirkungen von Eingriffen der Regulierungsbehörden lasteten aber auf den Titeln.

Auf den Einkauflisten standen dagegen die Anteilsscheine von BlackRock. Das Papier des weltgrößten Vermögensverwalters stieg nach Vorlage eines deutlichen Gewinnanstiegs um mehr als zwei Prozent. Die Erfolgswelle auf den Aktienmärkten hatte dem Unternehmen kräftig Geld in die Kassen gespült.

Bei den Hochtechnologiewerten ließen die Aktien von Texas Instruments um 1,9 Prozent Federn. Nach einem üppigen Jahresendspurt stellt sich der Chiphersteller auf vorerst magerere Zeiten ein. Der Konkurrent von Intel und AMD übertraf im traditionell starken Weihnachtsquartal die Umsatz- und Gewinnerwartungen, übt sich aber für den Jahresauftakt in Bescheidenheit.

Zudem wirkte sich ein überraschender Rückschlag der britischen Wirtschaft auf die Börse aus. Das harte Winterwetter ließ die britische Konjunktur von Oktober bis Dezember um 0,5 Prozent schrumpfen. Experten hatten mit einem Plus von 0,5 Prozent gerechnet. Einen Rückgang zum Vorquartal hatte es seit Sommer 2009 nicht mehr gegeben.

Quelle: ntv.de, rts

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