Marktberichte

Später Wochenstart in den USA US-Börsen stark erwartet

Aufregung im Mittelmeer: Die Russen entdecken Raketenstarts. Erst nach Stunden klärt Israel die Ursache.

Aufregung im Mittelmeer: Die Russen entdecken Raketenstarts. Erst nach Stunden klärt Israel die Ursache.

(Foto: AP)

Erholt und ausgeruht strömen Händler und Anleger in New York in Richtung Aktienmarkt. Nach dem "Labor Day" rechnen Beobacher in Banken und Brokerhäusern an den US-Börsen mit kräftigen Kursgewinnen. Wichtigstes Thema jenseits des Atlantiks: Konjunktursignale und Microsoft.

An der Wall Street weisen die Futures nach dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende auf deutlich steigende Kurse hin. Die Aufregung um die Raketenstarts im Mittelmeer dürfte im US-Handel wohl keine größere Rolle mehr spielen. Nach Angaben aus Tel Aviv handelte es sich um einen Testabschuss im Rahmen eines Militärmanövers. Anzeichen für einen unmittelbar bevorstehenden US-Angriff auf Syrien gibt es nicht.

Im Mittelpunkt des Geschehens im frühen Handel dürften zunächst neue Signale aus dem Inneren der US-Wirtschaft stehen: Erwartet wird gegen 16.00 Uhr (MESZ) der Einkaufsmanagerindex (ISM) für das Verarbeitende Gewerbe und die Bauausgaben für Juli.

Die Analysten von Handelsbanken betonen, dass selbst ein ISM-Rückgang auf 53,5 im August von 54,5 im Juli noch als robust zu werten wäre. Das Wachstum dürfte voraussichtlich das zweite Halbjahr über anhalten, zumal die Erholung im Immobiliensektor Fuß gefasst habe und sich die Lage für immer mehr Hypothekenschuldner aufhelle. Zudem gebe es positive Impulse aus dem Exportsektor.

Auf Unternehmensebene steht dagegen der milliardenschwere Kauf der Nokia-Gerätesparte samt Lizenzen durch den US-Softwarekonzern Microsoft voll und ganz im Vordergrund: Die Aktien von Microsoft geben im Frankfurter Handel um 1,8 Prozent nach, während Nokia um 40 Prozent regelrecht explodieren. Die Übernahme des Nokia-Kerngeschäfts für 7 Milliarden Dollar dürfte darauf abzielen, wieder stärker in Konkurrenz zu Samsung und Apple auf dem schnell wachsenden Mobilfunkmarkt zu treten.

Die strategische Entscheidung hat offenbar Auswirkungen auf die Wettbewerber in der Branche für mobile Endgeräte: Die Aktien von Apple geben vorbörslich um 0,8 Prozent nach.

In der US-Bankenbranche legen Citigroup um 0,5 Prozent zu. Die US-Großbank hat Kreisen zufolge in den vergangenen Monaten privates Beteiligungskapital und Hedgefonds-Vermögen im Wert von mehr als 6 Milliarden US-Dollar abgestoßen. Bank of America geben minimal nach. Die Bank verkauft ihren kompletten Anteil an der China Construction Bank für bis zu 1,5 Milliarden Dollar, wie aus einer Vereinbarung hervorgeht, in die das "Wall Street Journal" Einblick hatte.

Vor dem feiertagsbedingt verlängerten Wochenende hatten Konjunkturdaten und die Syrien-Krise die US-Börsen ins Minus gedrückt. Am Montag blieben die US-Börsen wegen des "Labor Day" geschlossen. Im öffentlichen Leben der USA endet mit diesem Feiertag traditionell der Sommerzeitraum. Üblicherweise kehren damit zahlreiche Investoren an die Märkte zurück.

Im späten Handel am Freitag hatte der US-Leitindex Dow Jones Industrial Average (DJAE) mit Kursausschlägen auf Aussagen der US-Regierung zu Syrien reagiert. Zum Börsenschluss stand der Dow-Jones-Index mit minus 0,21 Prozent auf 14.810,31 Punkte aber wieder in etwa auf dem Niveau vor den Äußerungen von Präsident Barack Obama und Außenminister John Kerry. Diese enthielten Beobachtern zufolge wenig Neues. Auf Wochensicht gab der Leitindex um 1,33 Prozent nach. Deutlich schwächer fiel die Bilanz für den August mit minus 4,45 Prozent aus. Für den marktbreiten S&P-500-Index war es am Freitag um 0,32 Prozent auf 1632,97 Punkte bergab gegangen. Der Technologiewerte-Index Nasdaq 100 hatte 0,63 Prozent auf 3073,81 Punkte verloren.

Quelle: ntv.de, mmo/DJ/dpa

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