Fed überstrahlt alles US-Börsen uneinheitlich
29.10.2010, 00:20 UhrDie US-Börsen präsentieren sich am Donnerstag richtungslos. Die Anleger zeigen sich vor dem Treffen der US-Notenbank Fed in der kommenden Woche zurückhaltend. Frische Daten vom Arbeitsmarkt sorgen nur für kurze Zeit für eine freundliche Grundstimmung.
Vor dem Treffen der US-Notenbank Fed und den Kongresswahlen in der kommenden Woche haben sich Anleger in New York am Donnerstag zurückhaltend gezeigt. Die drei größten Indizes schlossen uneinheitlich. Schlechte Stimmung verbreitete der US-Mischkonzern 3M mit einer enttäuschenden Prognose.
Positive Signale kamen dagegen vom US-Arbeitsmarkt: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe sank in der vergangenen Woche überraschend, was am Markt die Zuversicht in die wirtschaftliche Entwicklung stärkte. Eine Wende am Arbeitsmarkt gilt als Vorbedingung für eine nachhaltige Erholung der weltgrößten Volkswirtschaft.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab 0,1 Prozent auf 11.113 Punkte nach, nachdem er im Handelsverlauf zwischen 11.052 und 11.179 Zählern gependelt war. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann dagegen 0,1 Prozent auf 1183 Punkte. Auch der technologielastige Nasdaq-Index notierte 0,2 Prozent im Plus und beendete den Tag mit 2507 Punkten.
Gesprächsthemen am New Yorker Markt waren erneut die US-Geldpolitik sowie die Bilanzsaison. Die Anleger schraubten wie bereits am Mittwoch ihre Erwartungen an die US-Notenbank (Fed) zurück, was den Umfang der in Aussicht gestellten zusätzlichen Konjunkturstützen angeht. Dies drückte auf den Kurs des Dollar. Zuletzt haben sich der Aktienmarkt und die US-Währung wegen der Diskussion um die Geldpolitik meist in gegensätzlicher Richtung bewegt.
Der US-Mischkonzern 3M steigerte dank einer starken Nachfrage in Asien zwar seinen Quartalsgewinn. Für das Gesamtjahr rechnet der Hersteller aber wegen seiner jüngsten Zukäufe mit einem geringeren Gewinn. Das drückte die Aktie 5,9 Prozent ins Minus und belastete auch das Papier von Caterpillar. Die Titel des Baumaschinenherstellers fielen um 0,6 Prozent.
Die Papiere von Dow Chemical verloren nach Vorlage des Quartalsberichts 1,1 Prozent.
Eine US-Regierungskommission zur Untersuchung der schwersten Ölkatastrophe des Landes hat dem BP-Partnerunternehmen Halliburton schwere Versäumnisse vorgeworfen. Der US-Konzern habe das Bohrloch unter der Ölplattform "Deepwater Horizon" nur mangelhaft zementiert und trage daher vermutlich eine Mitschuld an der Explosion der Anlage, erklärte das Gremium. Die Nachricht drückte die Halliburton-Aktie knapp acht Prozent ins Minus.
Für ermutigende Nachrichten sorgten die Bilanzen des Handy-Herstellers Motorola und des Öl-Giganten Exxon. Motorola-Aktien kletterten um 0,5 Prozent, nachdem die Telefonsparte des Konzerns unerwartet zügig in die Gewinnzone zurückgekehrt war. Exxon-Aktien legten dank unerwartet starker Zahlen um 0,8 Prozent zu.
Quelle: ntv.de, rts