Marktberichte

Griechen und Bernanke treiben US-Börsen unter Druck

Die Nervosität am Markt ist groß.

Die Nervosität am Markt ist groß.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen haben nach einer Berg- und Talfahrt im Minus geschlossen. US-Notenbankchef Ben Bernanke verunsicherte die Anleger mit seinem Szenario für einen Ausstieg aus der Krisenpolitik des extrem billigen Geldes. Die Federal Reserve könnte ihre Konjunktur-Stimulation zunächst durch ein Abschöpfen von Liquidität und anschließend mit Zinserhöhungen beenden, erklärte Bernanke und schürte mit seiner bisher konkretesten Schilderung einer Exit-Strategie Sorgen um die Wirtschaftserholung. Neue Berichte über europäische Rettungspläne für das finanziell angeschlagene Griechenland ließen die Indizes vorübergehend ins Plus drehen. Der Handel blieb dünn, weil manche Börsianer wegen des heftigen Schneesturms zu Hause blieben.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte pendelte im Verlauf zwischen einem Hoch von 10.085 und einem Tief von 9962 Zählern. Er ging 0,2 Prozent leichter bei 10.038 Punkten aus dem Handel. Der breiter gefasste S&P-500 verlor ebenfalls 0,2 Prozent und zwar auf 1068 Stellen. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq büßte 0,1 Prozent ein und schloss bei 2147 Zählern.

Derzeit benötige die US-Wirtschaft noch die extrem lockere Geldpolitik, so Bernanke. Aber irgendwann werde die Federal Reserve die Zügel wieder straffen müssen. Die Börsianer beunruhige die Frage, was der nächste Schritt der Fed sein könnte, sagte Peter Kenny von Knight Equity Markets. "Sie fragen sich, wie der Markt auf eine geringere Liquiditäts-Unterstützung der Fed reagiert."

Die Aussicht auf Hilfen für das hoch verschuldete Griechenland hatte dem Dow Jones am Dienstag zum größten Tagesgewinn seit drei Monaten verholfen. Am Mittwoch schien ein Rettungsplan zeitweise fraglich, doch die Anleger schöpten Hoffnung aus einem Bericht der französischen Tageszeitung "Le Monde". Die Bemühungen um ein Rettungspaket könnten noch im Lauf des Tages abgeschlossen werden, berichtete das Blatt einen Tag vor dem EU-Gipfel. Dann wollten Frankreich und Deutschland eine Strategie vorstellen. "Die große Story ist der Rettungsplan, der von Deutschland und den europäischen Partnern in Erwägung gezogen wird", sagte Peter Cardillo von Avalon Partners.

Finanztitel gehörten nach den deutlichen Verlusten der Vortage zu den größten Gewinnern. So kletterten Bank of America als bester Wert im Dow Jones um 1,3 Prozent. JP Morgan legten dahinter um 1,2 Prozent zu.

Walt Disney gewannen 0,6 Prozent, nachdem die Titel des Unterhaltungskonzerns zu Handelsbeginn noch das Ende des Dow Jones markiert hatten. Zunächst belasteten die am Dienstag nach Börsenschluss vorgelegten Zahlen zum ersten Geschäftsjahresquartal. Zwar war der Gewinn höher ausgefallen als von Experten vorhergesagt. Analysten zufolge war dies aber vor allem den Kostensenkungen bei den Filmstudios zu verdanken. Über den Freizeitparks schwebten weiterhin dunkle Wolken. Positive Aussagen der Experten der Deutschen Bank und der Ratingagentur Fitch sorgten dann für einen Stimmungsumschwung.

Sprint Nextel brachen um 7,9 Prozent ein. Das Mobilfunkunternehmen hatte im vierten Quartal einen größeren Verlust ausgewiesen und zudem weniger umgesetzt als am Markt erwartet worden war.

Dell kletterten um 1,4 Prozent und waren damit einer der besten Werte im Nasdaq 100. Merrill Lynch hatte die Aktien des Computerherstellers von "Neutral" auf "Buy" angehoben. Die Ausgaben von Unternehmen für Hardware, die für die Hälfte des Umsatzes bei Dell verantwortlich seien, dürften 2010 und 2011 anziehen, hieß es zur Begründung.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen