Marktberichte

Zurückhaltende Anleger US-Börsen unverändert

Vorsicht und Zurückhaltung der Investoren prägen das Handelsgeschehen an der Wall Street. Im Späthandel dominiert die Meldung, dass sich BP mit dem Weißen Haus auf einen milliardenschweren Dollar-Fonds für die Opfer der Ölkatastrophe geeinigt hat.

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(Foto: REUTERS)

Die Aktienmärkte in New York haben sich am Mittwoch kaum vom Fleck bewegt. Die Stimmung verdarben ein verhaltener Ausblick des Paketdienstleisters FedEx, enttäuschende Daten vom Immobilienmarkt und Sorgen über die Haushaltsprobleme Spaniens. Auf Vortagesniveau halten konnten den Markt aber ein überraschend guter Verkaufsstart des neuen Apple-iPhones sowie positive Zahlen zur Industrieproduktion.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss 0,1 Prozent höher auf 10.409 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.332 und 10.429 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 verlor 0,1 Prozent auf 1114 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte mit 2305 Stellen auf Vortagesniveau.

Kopfschmerzen bereitete Anlegern eine unerwartet starke Eintrübung auf dem US-Immobilienmarkt. Die Zahl der Wohnbaubeginne brach nach dem Auslaufen staatlicher Beihilfen auf das Jahr hochgerechnet im Mai um zehn Prozent auf 593.000 ein. Das ist der stärkste Rückgang seit März 2009. Volkswirte hatten mit einem leichten Rückgang auf 650.000 gerechnet. Zudem berichtete die spanische Zeitung "El Economista", die EU-Kommission bereite zusammen mit dem Internationalen Währungsfonds (IWF) und den USA einen Notfallplan für Spanien vor. Die Kommission wies dies zurück. In den Tagen zuvor hatte sie bereits ähnliche Medienberichte aus Deutschland dementiert.

Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen trotz guter Quartalszahlen die Aktien von FedEx, die sich um sechs Prozent verbilligten. Der US-Paketdienstleister warnte, höhere Kosten würden im kommenden Jahr am Gewinn nagen. Anleger haben besonderes Augenmerk auf die Zahlen von FedEx, da die Branche als Gradmesser der Konjunktur gilt. In den Keller mit einem Abschlag von knapp elf Prozent ging es auch für Nokia-Papiere. Der weltgrößte Handyhersteller verunsicherte den Markt ebenfalls mit einer Gewinnwarnung.

Im Blickpunkt standen zudem die Aktien von BP. Der Konzern willigte ein, 20 Milliarden Dollar in einen Ölpest-Entschädigungsfonds einzuzahlen. Finanzieren will er die Summe über ein vorübergehendes Aussetzen der Dividendenzahlungen, geringere Investitionen und den Verkauf von Vermögenswerten. Die in New York gehandelten Dividendenpapiere des britischen Konzerns machten nach Bekanntgabe der Pläne ihre Abschläge wett und gingen 1,5 Prozent höher aus dem Handel. Analysten erklärten dies damit, dass der Markt die Schritte erwartet habe und entsprechend vorbereitet gewesen sei.

Auch Apple-Titel verbuchten Gewinne und stiegen um 2,9 Prozent. Der Konzern verkaufte am ersten Tag, an dem das neue iPhone vorbestellt werden konnte, mehr als 600.000 Stück des Smartphones und übertraf damit die meisten Schätzungen.

Industriegrößen wie 3M profitierten von dem überraschend kräftigen Ausstoß im gesamten Verarbeitenden Gewerbe im Mai. Die Produktion legte im Vergleich zum Vormonat um 1,2 Prozent zu. 3M-Papiere gewannen 1,4 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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