Die Rückkehr der Bären US-Börsen verlieren
29.01.2009, 22:26 UhrNach vier starken Tagen für die amerikanischen Aktienmärkte haben sich die Bullen am Donnerstag wieder verzogen. Bedenkliche Arbeitsmarktdaten, schwache Quartalszahlen und eine Reihe von Warnungen radierten an der Wall Street fast die gesamten Wochengewinne aus - der erste Monat des neuen Jahres ist unwiderbringlich verloren.
Und mit ihm das Jahr 2009? - Das fragen sich Anleger, die große Stücke auf den Januar-Indikator halten. Der besagt, dass der erste Monat den Trend für das Jahr vorgibt. Bisher blickt der breite Markt auf ein Minus von 8 Prozent, das sich am Freitag, dem letzten Handelstag im Januar, wohl nicht mehr gut machen lässt.
Am Donnerstag schloss der Dow-Jones-Index mit einem Minus von 226 Zählern oder 2,7 Prozent bei 8149 Punkten, während der marktbreite S&P-500-Index um 29 Zähler oder 3,3 Prozent auf 845 Punkte anrutschte. Die Nasdaq schloss mit einem Verlust von 50 Zählern oder 3,2 Prozent bei 1507 Punkten.
Was auch immer die Bären zurückgebracht hat, sie hatten genug zu fressen. Schon aus dem konjunkturellen Umfeld hatte es am Donnerstag schlechte Nachrichten gegeben. Die Bestellungen langlebiger Güter sind im Dezember erneut um 2,6 Prozent eingebrochen.
Vor allem aber geht es für den Arbeitsmarkt weiter bergab. In der vergangenen Woche sind die Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung um 588.000 gestiegen. Die Zahl der Langzeitarbeitslosen liegt bei 4,77 Mio. - und steigt weiter. Analysten haben ihre Schätzungen für die Arbeitsmarktdaten angepasst, die Ende nächster Woche veröffentlicht werden und die Arbeitslosigkeit mit 7,5 Prozent messen dürften. Experten rechnen damit, dass der Indikator im Sommer auf bis zu 9 Prozent zulegen kann.
Entlassungen wurden unter anderem von Starbucks angekündigt, wo 7000 Mitarbeiter gehen müssen, und vom Pharmazeuten AstraZeneca, der 15.000 Mitarbeiter abbaut. Auch Eastman Kodak und der Automobil-Versicherer Allstate bauen tausende von Arbeitsplätzen ab.
In Bezug auf Quartalszahlen stand Ford mit einem Verlust von fast 6 Mrd. Dollar im Mittelpunkt des Interesses. Das Management gibt sich trotz der enttäuschenden Daten optimistisch. Man brauche weiterhin keine Rettungsgelder aus Washington, und bis 2011 wolle man profitabel sein. Anleger sind skeptisch und verkauften die Aktie, die mit einem Minus von 4 Prozent schloss.
Schwache Zahlen kamen auch von 3M. Der Dow-notierte Industrie-Multi blickt auf einen Gewinneinbruch um 37 Prozent und fährt die Erwartungen für 2009 zurück. Dasselbe tut Black & Decker. Der Werkzeughersteller rechnet damit, im laufenden Jahr nur noch einen Gewinn zwischen 5 und 15 Cent pro Aktie zu machen, nachdem man ursprünglich von 75 Cent ausgegangen war.
Im Hightech-Sektor drückte Qualcomm auf die Stimmung. Der Spezialist für Wireless-Technologie hat trotz steigender Umsätze einen Gewinneinbruch zu melden, weil das Investment-Portfolio im schwachen Marktumfeld Schaden genommen hat. Die Aktie verlor 5 Prozent.
Quelle: ntv.de