Marktberichte

Fed denkt nicht an Zinserhöhung US-Notenbanker stimmt Anleger optimistisch

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(Foto: picture alliance/dpa)

Jerome Bullard, Fed-Präsident von St. Louis, sieht optimistisch in die Zukunft. Der Notenbanker rechnet im dritten Quartal mit einem kräftigen Wachstum der US-Wirtschaft. Gleichzeitig sieht er keine Notwendigkeit für Zinserhöhungen. An der Wall Street werden Bullards Aussagen äußerst positiv aufgenommen.

An der Wall Street hat sich zum Wochenende der Aufschwung fortgesetzt. Zunächst stützte nochmals die Rede von US-Notenbank-Präsident Jerome Powell vom Vortag. Später gesellten sich noch Aussagen von James Bullard hinzu, dem Präsidenten der Fed von St. Louis. Er konkretisierte die künftige Geldpolitik, indem er sagte, die Fed könne für "eine ganze Weile" eine Inflation von 2,5 Prozent tolerieren. Er erwarte ein Wirtschaftswachstum im dritten Quartal von 20 Prozent. Die Rezession sei vorüber, doch die Fed denke gegenwärtig nicht an Zinserhöhungen.

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Der Dow-Jones-Index, Nachzügler unter den Hauptindizes, eliminierte die Verluste seit Jahresbeginn und liegt nun für 2020 im Plus. Er gewann 0,6 Prozent auf 28.654 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 0,7 Prozent und erreichte erneut ein frisches Allzeithoch. Der Nasdaq-Composite stieg um 0,6 Prozent.

Bereits die Aussagen Powells vom Donnerstag wurden als Bestätigung gesehen, "dass die Leitzinsen kurz- bis mittelfristig aller Voraussicht nach niedriger bleiben", wie Marktstratege Arnab Das von Invesco in Erinnerung rief. Die Aussicht auf eine lange Periode unterstützender Geldpolitik über die Corona-Krise hinaus mit steigenden Unternehmensgewinnen hatte die Wall Street bereits am Vortag gestützt.

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Die Konsumausgaben lieferten ein zweigeteiltes Bild: Bei den aktuellen Juli-Daten sei die Prognose knapp verfehlt worden, die Aufwärtsrevision des Vormonats aber deutlich höher ausgefallen, merken Händler an. "In der Summe sind die Ausgaben in zwei Monaten mit der Revision um 8,2 Prozent gestiegen, während die Erwartung nur 7,7 Prozent gesehen hatte", sagt ein Marktstratege. Dies sei erstaunlich, da das Einkommen der US-Bürger auf zwei Monate noch ein leichtes Minus aufweise. Die Inflationsentwicklung hängt stark am Wirtschaftswachstum und damit am privaten Konsum in den USA. Hierzu gab es erfreuliche Daten, denn die Stimmung der US-Verbraucher hat sich im August stärker als erwartet aufgehellt. Dagegen blieb der Chicagoer Einkaufsmangerindex hinter den Prognosen zurück.

Coca-Cola und HP legen zu

Am Aktienmarkt stiegen die Aktien von HP um 6,1 Prozent. Der PC-Hersteller hat im dritten Geschäftsquartal von der Corona-Pandemie profitiert, die zu einem ungewöhnlich hohen Umsatz über Marktschätzung geführt hat. Auch Workday gehört zu den Gewinnern der Pandemie. Der Anbieter Cloud-basierter Computersoftware für Rechnungswesen, Personalverwaltung und Unternehmensplanung vermeldete im zweiten Quartal einen Umsatzsprung oberhalb der Marktprognosen. Der Aktienkurs schoss um 12,6 Prozent empor

Coca-Cola
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Die Titel von Gap legten 0,9 Prozent zu. Der Bekleidungseinzelhändler hat mit den Zweitquartalsergebnissen die Markterwartungen übertroffen. Die Papiere von Ulta Beauty zogen um 5,8 Prozent an. Der Kosmetikeinzelhändler hat im zweiten Quartal die Markterwartungen übertroffen. Gestützt werden Einzelhandelswerte auch von den positiven Konsumausgaben. Coca-Cola teilte mit, wegen Stellenstreichungen vom dritten bis ins erste Quartal Kosten von 350 bis 550 Millionen Dollar zu haben - Abfindungszahlungen, Aktienkompensationen und andere Leistungen für Arbeitnehmer. Die Aktie gewann 3,3 Prozent.

Am Devisenmarkt entfalteten die Powell-Aussagen erst mit Verspätung ihre eigentlich zu erwartende Wirkung, denn der WSJ-Dollarindex sank 0,8 Prozent. Anleger preisten eine lange Periode niedriger US-Zinsen ein, hieß es. Der Euro profitierte derweil von einem in der Eurozone verbesserten Geschäftsklima und stieg auf 1,1900 US-Dollar nach einem Tagestief bei 1,1811.

Auf lange Sicht niedrige Zinsen trieb Anleger zum Gold. Auch die Dollarschwäche stützte. Die Feinunze verteuerte sich um 1,8 Prozent auf 1.964 Dollar. Bei Erdöl tat sich wenig, die Preise verharrten im Großen und Ganzen auf Vortagesniveau. Anleger warteten auf neue Informationen zu den Wirbelstürmen im Golf von Mexiko und der dortigen Rohölförderung, hieß es.

Quelle: ntv.de, jpe/DJ

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