Vorsicht in Japan Überwiegend Plus in Asien
15.09.2009, 12:29 UhrIn Asien hat man am Dienstag uneinheitlich auf die moderat guten Vorgaben von der Wall Street reagiert. In Taiwan und Korea - den Lieblingsbörsen der Auslandsanleger in den vergangenen Wochen - gab es weitere und teils deutliche Kursgewinne. Dagegen blieb man in Japan wegen des hohen Yen zurückhaltend. In Hongkong wiederum scheuten die Marktteilnehmer wegen der derzeitigen Handelsstreitigkeiten Chinas mit den USA neuen Engagements.
Der Aktienmarkt in Tokio zeigte sich nach den herben Abschlägen vom Montag nur leicht erholt. Lediglich bei einigen ausgewählten Exporttiteln wurde wieder zugegriffen. Dazu trug unter anderem auch die Stabilisierung des Dollar gegenüber dem Yen bei. Der Nikkei legte bei niedrigen Umsätzen 0,2 Prozent auf 10.218 Punkte zu; der breitere Topix verlor dagegen 0,2 Prozent auf 933 Zähler. Dabei erholten sich etwa Canon um 2,9 Prozent; die Aktie des Halbleiter-Ausrüsters Tokyo Electron legte 2,1 Prozent zu. NEC stiegen um 0,8 Prozent, nachdem der Konzern erklärt hatte, die Handy-Sparten von Hitachi und Casio zu übernehmen. Hitachi wiederum legten 1,0 Prozent zu, während Casio 0,3 Prozent abgaben. Im Autosektor verbesserten sich Honda Motor um 0,5 Prozent, Mazda Motor um 1,3 Prozent und Toyota um 0,3 Prozent. Die Aktie von Japan Air konnte von den Meldungen, wonach mehrere ausländische Fluggesellschaften vor einem Einstieg stehen sollen, nicht mehr profitieren. Sie rutschte stattdessen um 3,4 Prozent ab.

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In Südkorea legte der Kospi 1,13 Prozent auf 1653 Punkte zu, und landete damit auf einem neuen 14-Monats-Hoch. Der Anstieg wurde vor allem durch die anhaltenden Zukäufe der Auslandsanleger vorangetrieben. Zwar äußersten sich einige Analysten besorgt über den jüngsten Kursanstieg des Won gegenüber dem Dollar. Allerdings wissen die Marktteilnehmer, dass der japanische Yen gegenüber dem Greenback noch stärker zugelegt hat, so dass die koreanischen Exportunternehmen gegenüber ihren japanischen Pendants weiterhin über einen gewissen Wettbewerbsvorteil verfügen. Die Anleger deckten sich heute unter anderem mit Titeln aus dem Autosektor ein, die in den letzten Wochen etwas korrigiert hatten. Hier zogen Hyundai Motor um 3,3 Prozent und Kia Motors um 2,8 Prozent an. Dagegen gab die Aktie des angeschlagenen Herstellers Ssangyong Motor 3,9 Prozent ab, nachdem dieser sein Umsatzziel nach unten revidiert hatte. Im Technologiesektor stiegen Samsung Electronics um 0,7 Prozent; LG Electronics sprangen sogar um 3,3 Prozent nach oben. Daneben wurden auch die Finanzwerte wieder eingesammelt. Hier legten Shinhan Financial 4,5 Prozent und Korea Exchange Bank 6,1 Prozent zu. Die Aktie von Posco verbesserte sich um 3,2 Prozent. Gerüchten zufolge soll der Stahlriese nicht mehr an einer Übernahme des Baukonzerns Daewoo Engineering interessiert sein.
In Taiwan konnten die Abschläge vom Montag wieder komplett ausgebügelt werden. Der TAIEX schob sich um 1,23 Prozent nach oben auf 7346 Punkte. Er markierte damit ein neuerliches 14-Monats-Schlusshoch. Gefragt waren unter anderem die Aktien der PC-Hersteller. Hier stiegen Asustek um 1,6 Prozent. Der Konzern hatte zuvor erklärt, in diesem Jahr 11 bis 13 Millionen Laptops ausliefern zu wollen. Acer verbesserten sich daraufhin um 3,4 Prozent, Compal Electronics legten 1,8 Prozent zu. Die Aktie des Handy-Auftragsherstellers Hon Hai gewann 2,5 Prozent hinzu. Im Finanzsektor verbesserten sich Cathay Financial um 1,0 Prozent und Taishin Financial um 1,2 Prozent. Hier gab es neue Gerüchte, wonach das vielfach erwartete Finanz-Kooperationsabkommen mit China bereits im Oktober abgeschlossen werden könnte. Fubon Financial verteuerten sich um 1,7 Prozent. Die Finanzgesellschaft hat offenbar die Zulassung für die Eröffnung einer Filiale im südchinesischen Dongguan erhalten.
In Hongkong fand eine verkürzte Sitzung statt, nachdem der Handel wegen eines vorüber ziehenden Taifuns ausgesetzt worden war. Der Hang Seng Index konnte sich zunächst leicht verbessern, drehte aber in den letzten Handelsstunden dann wieder nach unten. Er gab am Ende 0,31 Prozent auf 20.866 Punkte ab. Für Zurückhaltung sorgten unter anderem die Handelsstreitigkeiten Chinas mit den USA; die sich in den kommenden Tagen noch verschärfen könnte. Gewinnmitnahmen gab es unter anderem im Immobiliensektor. Hier rutschten China Overseas Land nach den üppigen Aufschlägen der vergangenen Woche um 2,7 Prozent ab; Cheung Kong verloren 1,0 Prozent und Swire Pacific 2,4 Prozent. Die Aktie von Sun Hung Kai Properties verlor im Vorfeld des Zahlenwerks 0,9 Prozent. Im Rohstoffsektor verloren PetroChina 0,3 Prozent und CNOOC 1,3 Prozent. Unter den Telekom-Werten gingen China Mobile um 1,1 Prozent und China Unicom um 0,2 Prozent nach unten. Die Aktie von Alibaba.com brach um 11,1 Prozent ein, nachdem der Großaktionär Yahoo 57 Millionen Titel des Portal-Betreibers auf den Markt geworfen hatte.
In China stieg der Shanghai Composite Index um 0,2 Prozent auf 3034 Punkte und verbesserte sich damit den dritten Handelstag in Folge.
Quelle: ntv.de