Marktberichte

Insgesamt ruhiger Handel Verluste an der Wall Street

Der Wochenbeginn ist an der Wall Street ruhig verlaufen; die Anleger warteten ab. Deshalb kam es kaum zu Kursbewegungen, während die Anleger sich auf eine Fülle von Daten und Entscheidungen im Wochenverlauf vorbereiteten. Auch die schwachen Konjunkturdaten waren erwartet worden und belasteten die Indizes nur wenig.

Der Dow-Jones-Index fiel um 65 Zähler oder 0,8 Prozent auf 8565 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index gab um 11 Zähler oder 1,3 Prozent auf 869 Punkte nach. Etwas schlechter sah es an der Hightech-orientierten Nasdaq aus, wo es um 32 Zähler oder 2,1 Prozent auf 1508 Punkte abwärts ging.

An einem ruhigen Handelstag wurden die Konjunkturdaten zu einer Belastung. Diese fielen schlecht aus, allerdings hatte man dies erwartet. Der Empire State Index ist mit minus 25,8 Punkten auf ein neues Tief gefallen. Da auch die Preise zurückgegangen waren, befürchteten Anleger eine Deflation.

Die Industrieproduktion ist im November um 0,6 Prozent gesunken, obwohl der Flugzeugbauer Boeing nach dem Maschinistenstreik die Fertigung wieder aufgenommen hatte. Die Kapazitätsauslastung fiel auf 75,4 Prozent.

Die Anleger warteten aber ab, da am Dienstag die Zinsentscheidung der Notenbank bekannt gegeben wird. Die Experten rechnen mit niedrigeren Zinsen, auch wenn man sich über die Höhe des Zinsschnitts nicht einig ist. Außerdem befürchten einige Investoren, dass die Zinssenkung lediglich den Dollar schwächen, sonst aber kaum für Liquidität sorgen wird.

Obwohl Experten erwarten, dass die Opec am Mittwoch den größten Einschnitt der Förderquoten beschließen könnte, gab der Preis für den Rohstoff am Montag um 1,77 Dollar auf 44,65 Dollar nach.

Bei den Unternehmen konnten die Autobauer zulegen, auch wenn die Regierung weiter über die Konditionen zu einer Rettung verhandeln. Das Geld könnte, nachdem der Kongress keinen Rettungsplan verabschiedet hatte, aus dem TARP-Paket für die Banken kommen. Präsident Bush versprach aber, die Firmen nicht zusammenbrechen zu lassen, und so legte GM um 3,6 Prozent zu, während Ford um 4,6 Prozent stieg.

Die Bankaktien zogen die Indizes am Montag nach unten. Von Goldman Sachs und Morgan Stanley werden schlechte Quartalszahlen erwartet, und Goldman könnte den ersten Verlust der Firmengeschichte schreiben. Die Papiere der Investmentbank sackten um 1,9 Prozent ab.

Außerdem werden immer mehr Opfer des Betrugs vom früheren Chairman der Nasdaq Bernie Madoff bekannt. Darunter sind auch mehrere Banken, und die Verluste könnten sich auf bis zu 50 Milliarden Dollar belaufen. Während J.P. Morgan dem entging, wirken die entmutigenden Worte von CEO Jamie Dimon aus der vergangenen Woche weiter nach. Danach befinde sich die Bank in einem "furchtbaren" Quartal. Der Aktienpreis gab um 7,5 Prozent nach.

Der Industriemulti Honeywell bestätigte die Gewinnprognosen für das laufende und das kommende Jahr. Aufgrund der Rezession werde der Profit im nächsten Jahr um 13 Prozent zurückgehen und nur noch 3,35 Dollar pro Aktie betragen, während im laufenden Jahr noch 3,78 Dollar Gewinn gemacht würden. Damit wurde den Erwartungen entsprochen und die Aktie legte um 6,3 Prozent zu.

Der Technologiesektor wurde durch eine Abstufung des Computerherstellers Apple belastet. Die Analysten von Goldman Sachs halten den Kurs der Aktie angesichts der Schwäche der Verbraucher für überzogen. So fiel die Aktie von Apple um 3,6 Prozent.

Quelle: ntv.de

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