Asien unter Druck Verluste und Sorgen
18.05.2009, 09:25 UhrSorgen über schwindende Unternehmensgewinne und die Entwicklung der Weltwirtschaft haben die asiatischen Aktienmärkte zu Wochenbeginn belastet. Jüngste Konjunkturdaten hätten zwar gezeigt, dass die Talfahrt der Weltwirtschaft gestoppt habe, sagten Marktteilnehmer. "Aber jetzt brauchen wir Hinweise für eine Erholung, ansonsten werden die Aktien kaum ernsthaft zulegen", sagte ein Händler. In Folge blieb der als sichere Hafen betrachtete Yen stark, was wiederum die exportlastige japanische Wirtschaft und damit Schwergewichte wie Sony unter Druck setzte.
Geradezu euphorisch reagierte der indische Aktienmarkt auf den Wahlsieg der Kongresspartei. Der BSE Index legte über 17 Prozent zu, woraufhin der Handel für den Rest des Tages ausgesetzt wurde. Die Kongresspartei hatte den höchsten Wahlsieg seit 18 Jahren eingefahren und damit die Furcht des Aktienmarktes vor langwierigen Koalitionsverhandlungen und einer daraus resultierenden instabilen Regierung genommen.
In Japan verlor der Nikkei-Index der 225 führenden Werte 2,4 Prozent auf 9038 Punkte. Der breiter gefasste Topix-Index gab 2,5 Prozent auf 859 Zähler nach. Auch die Aktienmärkte in Hongkong, Shanghai und Südkorea notierten schwächer. Auch die Wall Street hatte am Freitag im Minus geschlossen. Taiwan und Singapur bildeten Ausnahmen und legten zu. In Taiwan profitierten vor allem Transport-, Tourismus- und Immobilienwerte von der Aussicht auf stärkere wirtschaftliche Bindungen zu China.
Nach einem Rekordverlust brach vor allem der Aktienkurs des japanischen Elektronik-Konzerns Panasonic ein. Erstmals seit sechs Jahren war das Unternehmen im vergangenen Jahr in die Verlustzone gerutscht und rechnet auch für das laufende Geschäftsjahr 2009/10 mit roten Zahlen. Der Markt strafte das Panasonic-Papier mit einem Minus von 7,6 Prozent ab. Technologie-Werte reihten sich unter die Verlierer ein. Der Kyocera-Kurs gab 1,7 Prozent nach. Die Aktien des Industrieroboter-Herstellers Fanuc verloren 1,55 Prozent, Anteile der Epcos-Mutter TDK 3,2 Prozent. Sony-Aktien büßten 5,8 Prozent ein. Zu den Gewinnern zählte dagegen der Pharmahersteller Chugai, dessen Anteile 4,6 Prozent zulegten. Der Vertriebspartner des Schweizer Konzerns Roche für das Grippemedikament Tamiflu profitierte von steigenden Infektionszahlen mit dem Schweinegrippe-Virus H1N1. Analysten fürchteten jedoch, dass die Auswirkungen der Krankheit auf die Wirtschaft als Entschuldigung für Gewinnmitnahmen vorgebracht würden.
Quelle: ntv.de, rts