Marktberichte

Unbeständigkeit hat Konjunktur Wall-Street-Gewinne bröckeln

An den US-Börsen kehrt die konjunkturelle Zuversicht zurück. Gründe dafür gibt es viele, Profiteure auch. Allerdings ist die Lage noch recht fragil, was das Handelsende an der Wall Street beweist.

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen haben nach positiven Konjunktursignalen aus den USA und Europa zugelegt. Allerdings bröckelten die Gewinne im späteren Handelsverlauf etwas ab. Die Zahl der wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in den Vereinigten Staaten war in der abgelaufenen Woche überraschend deutlich gesunken. Zudem hatte der Luxemburger Notenbankchef Yves Mersch von Anzeichen einer breiten Wirtschaftserholung in der Eurozone gesprochen und Irland konnte nach Portugal nun ebenfalls erfolgreich Anleihen platzieren.

Dow Jones
Dow Jones 46.545,97

Der wichtigste US-Index Dow Jones Industrial schloss mit plus 0,27 Prozent auf 10 415,24 Punkte und baute damit seine leichten Vortagsgewinne etwas weiter aus. Der breiter gefasste S&P-500-Index gewann 0,48 Prozent auf 1104,18 Punkte. An der Technologiebörse Nasdaq rückte der Composite-Index um 0,33 Prozent vor auf 2236,20 Punkte.

Finanztitel gefragt

Die Indizes büßten im Verlauf jedoch etwas von ihren Gewinnen ein, weil Sorgen um die europäische Bankenbranche wieder hochkamen. Die Deutsche Bank will sich offenbar mit einer milliardenschweren Kapitalerhöhung für eine Komplettübernahme der Postbank und die verschärfte Regulierung rüsten. In New York gehandelte Titel des deutschen Instituts gaben 3,2 Prozent nach. Zudem bekam die latente Konjunkturskepsis der Anleger neue Nahrung: Ein Vertreter des Arbeitsministeriums in Washington erklärte, die Zahlen zu den Erstanträgen auf Arbeitslosenhilfe basierten in einigen Staaten auf Schätzungen. Die Meldungen hätten sich wegen des Feiertags Labor Day am Montag verzögert. Dies sorgte für Ungewissheit.

Die Investoren griffen bis zum Deutsche-Bank-Bericht vor allem bei Finanzwerten wie Bank of America zu, die schließlich 0,9 Prozent zulegten. An der Dow-Spitze legten die Papiere von JP Morgan Chase um 2,51 Prozent auf 40,10 Dollar zu. Im S&P 100 gewannen die Papiere von Goldman Sachs 1,08 Prozent auf 149,14 Dollar. Dass die britische Wertpapieraufsichtsbehörde FSA eine Strafe wegen versäumter Meldepflichten im Derivatebereich in Höhe von 17,5 Mio. Pfund (21,3 Mio. Euro) gegen die US-Investmentbank verhängt hatte, interessierte am Markt kaum.

Kein Hunger auf McDonald‘s

Die Anteilsscheine der Schnellrestaurant-Kette McDonald's litten unter schwachen August-Umsätzen und büßten als Dow-Schlusslicht 2,25 Prozent auf 74,37 Dollar ein.

Adobe wie im Rausch

Im Technologieindex Nasdaq 100 waren hingegen die Aktien von Adobe Systems mit plus 12,11 Prozent auf 32,86 Dollar Favorit. Bei der Entwicklung von Apps für iPhone, iPad und den iPod touch lockert Apple nun doch die Einschränkungen zur Nutzung externer Software. Mit den alten Programmierrichtlinien hatte Apple den Entwicklern noch vor Kurzem indirekt untersagt, Programmierumgebungen von Wettbewerbern wie Adobe (Flash) oder Microsoft (.NET) zu verwenden. Während die Microsoft-Aktien um 0,38 Prozent stiegen, zeigten sich die von Apple kaum verändert mit plus 0,06 Prozent.

Quelle: ntv.de, dpa/rts

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