Marktberichte

Vor verlängertem Wochenende Wall Street abgetaucht

Die US-Aktienmärkte haben die Nerven der Anleger in dieser Woche schon mehrmals auf die Probe gestellt, da machten sie auch am Freitag keine Ausnahme. Nach schwachen Zahlen von Microsoft und IBM tauchten die Indizes ab. Der Dow Jones fiel 0,8 Prozent auf 9.772 Punkte, die Nasdaq gab 2,8 Prozent auf 1.930 Punkte ab.

Jetzt haben die Anleger jedoch genügend Zeit, ihre Nerven zu beruhigen. Am Montag bleiben die Börsen in den USA geschlossen, es ist Martin Luther King Day.

Der Markt sei während der gesamten Woche sehr abhängig von Unternehmenszahlen gewesen, so Larry Wachtel von Prudential Securities. Zu Wochenbeginn habe Intel enttäuscht, dann hätten Compaq und Apple wieder für gute Stimmung gesorgt, und nun würden eben die Zahlen von Microsoft und IBM das Bild prägen. Und die Zahlen seien eher enttäuschend ausgefallen.

Am Freitagnachmittag gab es dann aber doch noch einige gute Nachrichten. Der Index für das US-Verbrauchervertrauen der University of Michigan ist im Januar stärker gestiegen als von Volkswirten erwartet. Nach vorläufigen Zahlen betrug der Wert nach 88,8 Punkten im Dezember jetzt 94,2 Punkte im Januar. US-Volkswirte hatten lediglich mit einem Zuwachs des Frühindikators auf 89,3 Punkte gerechnet.

Der Computerkonzern Dell erhöhte zudem seine Prognose für das laufende Geschäftsjahr. Beim Gewinn je Aktie erwartet man jetzt 17 Cent nach zuvor 16 Cent. Die Aktie gab dennoch 2,9 Prozent ab auf 28,10 Dollar.

Der weltgrößte Software-Hersteller Microsoft verfehlte am Donnerstagabend nach Börsenschluss mit einem Gewinn von 41 Cent je Aktie die Erwartungen. Grund für das schwache Ergebnis seien vor allem hohe Prozesskosten aus den Kartellrechtsverfahren in den USA, so der Multi aus Seattle. Der Umsatz sei in den Monaten von September bis Dezember allerdings um 18 Prozent gestiegen, was vor allem an der starken Nachfrage nach dem neuen Betriebssystem Windows XP lag, hieß es weiter. Die Aktie fiel 5,4 Prozent auf 66,10 Dollar.

Der Computerkonzern IBM hat angesichts gesunkener Technologieausgaben einen geringeren Quartalsgewinn erwirtschaftet. Im vierten Quartal des abgelaufenen Geschäftsjahres habe der Konzerngewinn 1,33 Dollar je Aktie betragen, so das Unternehmen am Donnerstag nach Börsenschluss. Im Vorjahresquartal war noch ein Gewinn von 1,48 Dollar je Anteilsschein erwirtschaftet worden. Der Konzernumsatz sank um 11 Prozent auf 22,8 Milliarden Dollar. Zudem machte „Big Blue“ wenig Hoffnung auf eine baldige Besserung. „Die Bedingungen bleiben zu Anfang dieses Jahres schwierig, aber wir glauben, dass unser Geschäft im Laufe des Jahres stärker werden wird“, sagte IBM-Chef Louis Gerstner. Die Anleger zeigten sich weniger zuversichtlich: minus 4,7 Prozent auf 114,25 Dollar.

Der kanadische Netzwerkausrüster Nortel hat im vierten Quartal bei einem deutlichen Umsatzrückgang einen Verlust von 16 Cent je Aktie eingefahren. Das lag im Rahmen der Erwartungen. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte das Unternehmen allerdings noch einen Gewinn von 26 Cent je Aktie verbucht. Der Umsatz brach um 60 Prozent auf 3,46 Milliarden Dollar ein. Gleiches tut auch die Aktie: minus 3,1 Prozent auf 7,50 Dollar.

Am Freitag ebbte der Strom der Unternehmenszahlen zwar etwas ab, einige Zahlen gab es aber doch. Im Blickpunkt stand vor allem der Computer-Hardware-Hersteller Sun Microsystems. Für das zweite Quartal vermeldete das Unternehmen einen Verlust von drei Cent je Aktie, im vergleichbaren Vorjahresquartal war noch ein Gewinn von 16 Cent je Anteilsschein erwirtschaftet worden. Dennoch: Analysten hatten den Verlust sogar bei vier Cent erwartet. Der Umsatz fiel in der Zeit von Oktober bis Dezember auf 3,1 Milliarden Dollar von 5,1 Milliarden Dollar im Vorjahreszeitraum. Die Papiere verloren 2,0 Prozent auf 12,12 Dollar.

Angesichts der anhaltend schwachen Konjunktur hat der Mischkonzern Minnesota Mining & Manufacturing (3M) im abgelaufenen Quartal weniger verdient als noch im Vorjahr. 98 Cent wurden je Aktie verdient, was im Rahmen der Erwartungen lag. Die Aktien waren in den vergangenen Tagen unter Druck geraten, da es Unklarheiten um Belastungen aus Asbestfällen gegeben hatte. Am Freitag schloss die Aktie jedoch mit 2,2 Prozent bei 106,80 Dollar im Plus.

Für einen Lichtblick sorgte am Donnerstagabend Harley-Davidson. Der Motorrad-Bauer hat im vierten Quartal einen Gewinn von 39 Cent je Aktie erwirtschaftet und damit die Erwartungen von 37 Cent übertroffen. Der Umsatz stieg auf 895 Millionen Dollar gegenüber 755 Millionen Dollar im vergleichbaren Vorjahreszeitraum. Die Aktie, die in den vergangenen 12 Monaten bereits rund 44 Prozent zulegen konnte, gab am Freitag 1,5 Prozent auf 53,48 Dollar ab.

Quelle: ntv.de

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