Marktberichte

Schatten über "Texas" Wall Street bläst Trübsal

Trübe Prognosen des Chip-Herstellers Texas Instruments und anderer großer Technologie-Unternehmen haben den Anlegern an der Wall Street die Kauflaune verdorben. Stattdessen wurde die Gelegenheit genutzt, nach der jüngsten Aufwärtsbewegung Gewinne mitzunehmen, hieß es von Händlern. Immerhin hatten die Indizes sieben der vergangenen acht Handelstage mit Gewinnen abgeschlossen, und das zum ersten Mal seit Oktober 2000. Der Dow Jones fiel 1 Prozent auf 8.450 Punkte, für die Nasdaq ging es 1,3 Prozent auf 1.293 Zähler nach unten.

Texas Instruments diene als eine Art Katalysator für die Anleger, um ihre Gewinne einsammeln zu können, so Peter Boockvar von Miller Tabak & Co. Insgesamt steige die Hoffnung auf ein Andauern der Erholung bis zum Ende des Jahres aber weiter. Der Markt hätte einige schwache Konjunkturdaten der vergangenen Tage ignoriert und die Unternehmensdaten seien bislang in Ordnung gewesen.

Bislang haben 215 der im S&P 500 notierten Unternehmen ihre Bilanzen präsentiert. Rund 60 Prozent lagen dabei über den Erwartungen der Analysten - im Durchschnitt hatten in den vergangenen Jahren nur 58 Prozent der Unternehmen die Erwartungen übertroffen. 13 Prozent der Unternehmen verfehlten die Prognosen der Experten, der Wert liegt ebenfalls unter dem Durchschnitt von 21 Prozent der vergangenen Jahre.

Der weltgrößte Hersteller von Chips für Mobiltelefone Texas Instruments hat im dritten Quartal mit einem Pro-Forma-Gewinn je Aktie von 9 US-Cent die Prognosen der Analysten und die eigene Planung erfüllt. Im vierten Quartal werde der Umsatz auf Grund der schwachen Halbleiternachfrage und saisonalen Faktoren allerdings um 10 Prozent unter dem abgelaufenen Quartal liegen, so das Unternehmen weiter. Eine Umsatzwarnung die der Aktie ein Minus von 18,2 Prozent auf 14 Dollar einbrachte.

Die Aktien von Taiwan Semiconductor Manufacturing gaben 7,1 Prozent auf 6,95 Dollar nach. Der weltgrößte Auftragsproduzent für Halbleiter hatte zuvor mitgeteilt, die Investitionen dürften im kommenden Jahr unter der in diesem Jahr investierten Summe liegen.

Zahlen legte auch die US-Telefongesellschaft AT&T vor. Das Unternehmen verbuchte einen Gewinneinbruch auf 5 Cent je Aktie nach 3,13 Dollar je Anteilsschein im vergleichbaren Vorjahresquartal. Ohne Sondereffekte lag der Gewinn im abgelaufenen Quartal bei 6 Cent je Aktie nach einem Verlust von 2 Cent im Vorjahreszeitraum. Analysten hatten mit einem Überschuss von 5 Cent je AT&T-Aktie gerechnet. Die Papiere verbuchten ein Plus von 4,2 Prozent auf 13,05 Dollar.

Gemeinsam mit dem Mobilfunkanbieter Orange will der weltgrößte Softwarekonzern Microsoft am Handy-Markt Fuß fassen. Bei der Vorstellung der mit E-Mail-Anschluss und Farbbildschirm ausgestatteten Handys teilte Orange mit, die neuen Geräte seien mit Microsoft-Software ausgerüstet und sollten bereits in zwei Wochen an den britischen Markt kommen. Die Microsoft-Aktie verlor dennoch 1,6 Prozent auf 51,67 Dollar.

Die weltgrößte Restaurant-Kette McDonald’s hat im dritten Quartal einen Gewinnrückgang auf 38 Cent je Aktie nach 42 Cent je Anteilsschein im vergleichbaren Vorjahresquartal verbucht und die Erwartungen von Analysten erfüllt. Für das Erreichen der Jahresprognose sei allerdings ein deutlicher Umsatzanstieg notwendig, so das Unternehmen. Die Aktie legte 3,6 Prozent auf 18,95 Dollar zu.

Der Hersteller von Hygiene-Produkten Kimberly-Clark hat seinen Gewinn im dritten Quartal auf 85 Cent je Aktie nach 79 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal gesteigert. Vor Sondereffekten lag der Gewinn des Herstellers von Kleenex-Tüchern bei 87 Cent je Aktie und damit unter den Analysten-Prognosen von 89 Cent je Anteilsschein. Die Papiere verloren 10,9 Prozent auf 50,50 Dollar.

Der Computerspiele-Hersteller THQ hat im dritten Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 12 Cent die Erwartungen von Analysten erfüllt. Im Vorjahresquartal hatte nur ein Gewinn von 9 Cent je Aktie in den Büchern gestanden. Für das laufende Quartal warnte das Unternehmen allerdings, man werde die Prognosen der Experten verfehlen. Die Aktie reagierte mit einem Kurssturz von 36 Prozent auf 14,80 Dollar.

Die New York Times will die zusammen mit der Washington Post herausgegebene Zeitung "International Herald Tribune" (IHT) vollständig übernehmen. Die beiden Zeitungsverlage hätten sich auf die Übernahme des 50-prozentigen Anteils der Washington Post an der "IHT" durch die new York Times geeinigt. Finanzielle Details wurden nicht genannt. Die Aktie der New York Times gab 0,4 Prozent auf 49,90 Dollar nach, die Washington Post-Aktie legte 0,7 Prozent auf 708 Dollar zu.

Nachbörslich präsentierte KLA Tencor sein Quartalsergebnis. Das Halbleiterunternehmen verdiente zwar nur noch rund halb soviel wie ein Jahr zuvor, konnte mit einem Gewinn von 26 Cent je Aktie die Erwartungen der Analysten allerdings schlagen. Zuvor war die Aktie mit einem Minus von 10 Prozent bei 30,55 Dollar aus dem Handel gegangen.

Quelle: ntv.de

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