Marktberichte

Vorschau Wall Street bleibt nervös

Rezessionsängste und die europäische Schuldenkrise werden auch in der kommenden Woche die US-amerikanischen Börsen prägen. Besonderes Augenmerk liegt daher auf zahlreichen Konjunktur-Daten.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die Nervosität an den US-Börsen wird sich in der kommenden Woche kaum legen. Rezessionsängste und die Furcht vor einer Eskalation der europäischen Schuldenkrise halten die Wall Street weiter in Atem. Die Unsicherheit verstärkten in der vergangenen Woche pessimistische Töne der US-Notenbank Fed. Bereits in der vergangenen Woche war der Dow-Jones-Index um 6,4 Prozent gefallen - der größte wöchentliche Abschlag seit Oktober 2008. "So wie sich die Dinge derzeit entwickeln, werden wir bis zum Ende des vierten Quartals in der Rezession sein", sagt Analyst Barton Biggs von Traxis Partners.

Besonderes Augenmerk liegt in der kommenden Woche daher auf zahlreichen Konjunktur-Daten, von denen sich die Anleger weitere Aufschlüsse über den Zustand der US-Wirtschaft erhoffen. Den Reigen eröffnen am Montag Zahlen zum Eigenheimabsatz im August. Im Immobiliensektor hatte die Krise 2007 begonnen. Am Dienstag steht das Verbrauchervertrauen für September und am Mittwoch der Auftragseingang langlebiger Güter für August an.

Den Höhepunkt werden sicherlich am Donnerstag die endgültigen Zahlen zur Wirtschaftsleistung im zweiten Quartal bilden. Bei der zweiten Schätzung Ende August revidierte das Handelsministerium das Wachstum auf nur noch ein Prozent. In einer ersten Prognose war das Wachstum noch auf 1,3 Prozent veranschlagt worden. Die US-Regierung senkte daraufhin ihre Prognose für das laufende Jahr drastisch. 2011 rechnet sie nur noch mit einer Steigerung des Bruttoinlandsproduktes um 1,7 Prozent. Gründe für das maue Plus sind die anhaltend hohe Arbeitslosigkeit und der geringe Konsum. Die weltgrößte Volkswirtschaft wird zu 70 Prozent vom eigenen Verbrauch getrieben. Die Erstanträte auf Arbeitslosenhilfe am Donnerstag und das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan am Freitag bringen hier neue Erkenntnisse.

Inzwischen zeigt sich an der Wall Street, dass die wirtschaftlichen Unsicherheiten an Firmen nicht mehr spurlos vorbeigehen. Bislang waren die Zahlen trotz der schwachen Wirtschaft noch relativ gut ausgefallen. Die Gewinnwarnung von FedEx am Donnerstag dämpfte jedoch die Erwartungen. Express- und Logistikkonzerne gelten als Gradmesser der konjunkturellen Entwicklung. Gut zwei Wochen vor dem Beginn der Berichtssaison, die am 11. Oktober traditionell der Aluminiumhersteller Alcoa einläutet, fange der Markt daher an, sich auf schlechtere Ergebnisse einzustellen, sagten Analysten.

Quelle: ntv.de, jga/rts

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