Marktberichte

Zweifel aus der Notenbank Wall Street bleibt wankelmütig

An den US-Börsen beginnt die neue Woche uneinheitlich. Die Sorgen der Anleger kreisen um den Umgang der Europäer mit der Schuldenkrise und die Aussichten auf eine zähe Erholung der US-Wirtschaft. Während Dow und S&P leicht nachgeben, schließt die Nasdaq etwas fester.

Was sagt Bernanke? Und was machen die Europäer?

Was sagt Bernanke? Und was machen die Europäer?

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen sind zu Beginn der neuen Handelswoche nicht aus den Startblöcken gekommen. Die Anleger blieben wegen des Streits über die künftige Taktik in der europäischen Schuldenkrise auf der Hut. Die Uneinigkeit der Euro-Länder beunruhigte die Anleger. Sie nahmen lieber Gewinne mit und warteten das weitere Vorgehen der Verantwortlichen in Europa ab. Zudem drückten die jüngsten Aussagen von US-Notenbankchef Ben Bernanke auf die Stimmung. Bernanke hatte am Wochenende Zweifel am US-Konjunkturaufschwung geäußert. Kursgewinne bei Technologiewerten stützten hingegen den Markt.

Dow Jones
Dow Jones 46.545,97

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte fiel 0,2 Prozent auf 11.362 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 schloss 0,1 Prozent im Minus bei 1223 Zählern. Der Index der Technologiebörse Nasdaq rückte 0,1 Prozent auf 2594 Punkte vor. Der Dax beendete den Handel 0,1 Prozent im Plus bei 6954 Punkten.

Während sich Luxemburg und Italien für eine gemeinsame Euro-Anleihe aussprachen, um angeschlagene Staaten mit frischem Geld zu versorgen, lehnt Deutschland dies strikt ab. "Selbst wenn Deutschland an Bord kommt, wird Deutschland auch der Wohltäter für ganz Europa?", fragt Nick Kalivas, Analyst bei MF Global. Der Internationale Währungsfonds (IWF) und Belgien machten sich unterdessen für eine Vergrößerung des Rettungsschirms stark. Die europäischen Finanzminister trafen sich am Montagabend in Brüssel, um über das weitere Vorgehen zu beraten.

"Noch nicht aus dem Gröbsten raus"  

Zweifel an der Konjunkturerholung in den USA trugen zur Verunsicherung der Anleger bei. US-Notenbankchef Bernanke stellte weitere Staatsanleihe-Käufe in Aussicht, falls die Konjunktur der weltgrößten Volkswirtschaft nicht anzieht oder die Arbeitslosigkeit hoch bleibt. "Wenn man Bernanke so zuhört, wird klar, dass wir auf keinen Fall schon aus dem Gröbsten raus sind", sagte Rick Meckler, Präsident der Investment-Firma LibertyView Capital Management.

Trotz seiner eher mäßigen Entwicklung, erwarteten Analysten, dass der S&P Index bald auf ein neues Jahreshoch steigen wird. Gerechnet werde mit einem Zählerstand von 1280, sagte Carter Worth, Chef-Analyst von Oppenheimer & Co in New York.    

Gesundheit und Technik   

Bei den Einzeltiteln stand nach dem überraschenden Rücktritt des Pfizer-Chefs die Aktie des weltgrößten Arzneimittelherstellers im Fokus. Jeffrey Kindler kündigte nach fünf Jahren an der Spitze eine private Auszeit an. Das Papier stieg um 0,4 Prozent. Anleger erhoffen sich von seinem Nachfolger Ian Read frischen Wind. Read leitete bislang das weltweite Pharmageschäft.

Auftrieb gaben dem Markt Technologie-Aktien. Auslöser waren positive Analysten-Kommentare zu Cisco und Cognizant. Die Titel des Netzwerkausrüsters und des IT-Unternehmens rückten 1,9 und 0,7 Prozent vor und zogen andere Branchenwerte mit sich. AOL und Yahoo standen ebenso im Marktfokus: Grund ist eine wohl geplante Zerschlagung von AOL und eine anschließende Teilfusion mit Yahoo.

Quelle: ntv.de, rts

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