Marktberichte

Die Anspannung wächst Wall Street blickt gebannt nach Syrien

(Foto: REUTERS)

Die US-Börsen setzen ihre vorsichtige Erholung fort. Da der Militärschlag gegen Syrien nicht unmittelbar bevorzustehen scheint, konzentrieren sich die Anleger auf Konjunkturdaten. Aber die Unruhe bleibt.

Der erwartete US-Militärschlag gegen Syrien sorgt weiterhin für Anspannung an der Wall Street. Die US-Aktienmärkte verzeichnen dennoch geringfügige Aufschläge.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notierte 0,3 Prozent höher mit 14.840 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg 0,2 Prozent auf 1638 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notierte rund 0,8 Prozent im Plus mit 3620 Stellen.

Zwar rechneten Börsianer mit einer Verzögerung der westlichen Vergeltungsaktion für den mutmaßlichen Giftgasangriff auf Zivilisten, für den die syrische Regierung verantwortlich gemacht wird. Aber die Anleger blieben vorsichtig.

"Syrien ist das große Thema bis in die nächste Woche hinein", sagte Marktstratege Peter Jankovskis von OakBrook Investments. "Es herrscht eine Menge Unsicherheit, da die westlichen Mächte einen Schritt zurückgegangen sind." Der Westen will vor einem Militärschlag nun doch erst die Ergebnisse der UN-Sonderermittler zu dem mutmaßlichen Giftgas-Angriff bei Damaskus abwarten. Der britische Premierminister David Cameron beugte sich dem Druck des Parlaments in dieser Frage, und auch US-Präsident Barack Obama steht unter innenpolitischem Rechtfertigungsdruck.

US-Wirtschaft kommt in Schwung

Die neuen Konjunkturdaten fielen überraschend stark aus: So wuchs die US-Wirtschaft im zweiten Quartal deutlicher als zunächst ermittelt. Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) der weltweit größten Volkswirtschaft legte nach Angaben des US-Handelsministeriums von April bis Juni aufs Jahr hochgerechnet um 2,5 Prozent zu.

Grund für den Schub war ein Aufschwung bei den Exporten und ein langsamerer Rückgang staatlicher Ausgaben. Auch der private Konsum trug dazu bei. Zuvor hatten die Volkswirte lediglich 1,7 Prozent Wachstum für das zweite Quartal erwartet. Zum Jahresbeginn waren die USA mit 1,1 Prozent noch nicht mal halb so stark wie im zweiten Quartal gewachsen.

Doch an den Börsen kommen solche Nachrichten derzeit nicht gut an. Denn sie erhöhen die Wahrscheinlichkeit, dass die US-Notenbank (Fed) schon bald damit beginnt, ihre umfangreichen Konjunkturhilfen zurückzudrehen, wie Jankovskis erläuterte.

Unter den Einzelwerten standen US Airways im Blick, deren geplante Fusion mit American Airlines durch eine Klage der Regierung bedroht wird. Beide Fluggesellschaften sowie das US-Justizministerium teilten mit, offen für eine außergerichtliche Einigung zu sein. Der Kurs von US Airways stieg um rund 4,0 Prozent.

Die in New York notierten Titel von Vodafone schossen 8,1 Prozent in die Höhe. Der britische Mobilfunkkonzern verhandelt mit dem US-Unternehmen Verizon über den Ausstieg aus dem gemeinsamen US-Mobilfunkgeschäft. Vodafone soll dafür von Verizon mehr als 100 Milliarden Dollar bekommen.

Quelle: ntv.de, rts

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