Anleger halten sich zurück Wall Street dreht ins Minus
21.08.2013, 22:20 Uhr
Was steht drin? Und was bedeutet es? Die Fed veröffentlicht ihre Protokolle.
(Foto: REUTERS)
Nach einer Berg- und Talfahrt schließen die US-Börsen im Minus. Der Dow-Jones-Index sinkt unter die Marke von 15.000-Punkten und baut seine Durststrecke damit auf sechs Sitzungen aus.
Unsicherheit gehört zu den größten Hemmschuhen an den Aktienbörsen. Mit Veröffentlichung des jüngsten Sitzungsprotokolls der US-Notenbank ist diese keineswegs von der Wall Street gewichen. Denn das Protokoll zeigte einmal mehr, wie uneins die Mitglieder des Offenmarktausschusses der Federal Reserve sind. Das Papier blieb die erhoffte Klarheit über die Frage schuldig, wann die Fed beginnt, ihre Anleihekäufe zurückzufahren. In den "Minutes" fanden sich Argumente von Befürwortern wie Gegnern eines Ausstiegs. Das weitere Vorgehen der Fed bleibe also Spekulation, hieß es unisono im Handel.
Anleger spekulierten fleißig mit. Denn ein eindeutiger Markttrend ließ sich kaum ausmachen. In einer ersten Marktreaktion gaben die Aktienkurse deutlich nach, während der Dollar stieg. Anschließend erholten sich Aktien wieder und drehten gar zeitweise ins Plus, nur um dann abermals zu fallen. "Das war eine typische Blackbox-Reaktion", versuchte Marktstratege David Lutz von Stifel Nicolaus, das volatile Auf und Ab zu erklären. "Die Aussagen laufen völlig konträr auseinander und sind noch dazu ziemlich konfus", ergänzte Keith Bliss von Cuttone & Co.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte verlor 0,7 Prozent auf 14.897 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 gab 0,6 Prozent auf 1642 Zähler nach. Der Composite-Index der Technologiebörse Nasdaq sank um 0,4 Prozent auf 3599 Punkte.
Positive Immobiliendaten beeindruckten Anleger indes nicht. Die Lage am US-Häusermarkt hatte sich im Juli weitaus deutlicher als erwartet verbessert. Die Verkaufszahlen bestehender Häuser stieg auf das höchste Niveau seit fast vier Jahren.
Am Aktienmarkt gab es positive und negative Nachrichten aus dem Einzelhandelssektor. Lowe's präsentierte im zweiten Quartal ein starkes Umsatzergebnis. Der flächenbereinigte Umsatz auf dem US-Markt stieg um 9,6 Prozent - das beste Ergebnis des Einzelhändlers seit Frühjahr 2004. Für die Aktie ging es um 3,9 Prozent gen Norden. Target-Titel ermäßigten sich um 3,6 Prozent, nachdem der Einzelhandelskonzern Anleger mit einem schwachen Ausblick verschreckt hatte.
Staples-Papiere brachen um 15,3 Prozent ein, der Büroausstatter legte enttäuschende Geschäftszahlen vor und senkte seinen Ausblick. Nach Handelsschluss gewährte Hewlett-Packard einen Blick in die Bücher. Der Konzern befindet sich in einer Übergangsphase. Der einstige Platzhirsch auf dem PC-Markt müht sich um eine Anpassung an die jüngsten Branchenumwälzungen. Die Titel sanken im Vorfeld des Geschäftsausweises um 1,8 Prozent.
Quelle: ntv.de, jwu/DJ/rts