Marktberichte

Rezessionsgefahr in Europa Wall Street entdeckt Vorsicht

(Foto: REUTERS)

An den US-Börsen kehrt zur Wochenmitte die Skepsis zurück. Nach einem rasanten Kursanstieg in den vergangenen Wochen nehmen schwache Konjunkturdaten Druck vom Kessel. Die Unsicherheit über die weitere Entwicklung in Griechenland tut ihr übriges dazu.

Die zunehmende Vorsicht der Investoren hat am Mittwoch die Indizes an Wall Street nach unten geführt. Teilnehmer verwiesen auf negative Vorgaben aus Europa. Auch die Daten zu den Verkäufen bestehender Eigenheime in den USA brachten keine Erleichterung.

Der Dow-Jones-Index für 30 Industriewerte verlor 0,2 Prozent oder 27 Punkte auf 12.939 Zähler. Der S&P-500 fiel um 0,3 Prozent auf 1358 Punkte. Der Nasdaq Composite sank um 0,5 Prozent auf 2933 Zähler.

Seit der Bewilligung des Hilfspakets für Griechenland seien die Investoren zurückhaltend, sagten Händler. Auch in Europa setzten sich die Gewinnmitnahmen des Vortags fort, ausgelöst durch enttäuschende Einkaufsmanagerindizes aus der Region. Zudem hat die Ratingagentur Fitch Griechenland auf "C" von "CCC" heruntergestuft und damit die Einschätzung zum Ausdruck gebracht, dass ein Zahlungsausfall des Landes in naher Zukunft sehr wahrscheinlich ist.

Etliche Teilnehmer sind der Meinung, der Markt sei in jüngster Zeit zu rasch gestiegen. "Wir sind etwas überrascht von der Stärke der Rally in den letzten Wochen", sagte Jay Wong, Portfoliomanager von Payden & Rygel. "Fundamental ist das nicht gerechtfertigt."

Der Anstieg der US-Eigenheimverkäufe, der im Januar klar über den Erwartungen gelegen hat, brachte dem Aktienmarkt wenig. Ohnehin ist durch die Abwärtsrevision der Dezember-Zahl der prozentuale Zuwachs stärker ausgefallen, als er ohne diesen Effekt gewesen wäre.

Angeführt wurde der Markt vom Energiesektor und Industriewerten. Auf der Verkaufsliste standen Finanz- und Telekommunikationswerte. Im Dow stiegen Caterpillar und Pfizer um je 0,7 Prozent. Schwächster Wert waren Wal-Mart mit minus 2,5 Prozent, gefolgt von Bank of America mit minus 2 Prozent.

Hewlett-Packard verloren 1,4 Prozent auf 28,94 Dollar. Hintergrund waren die enttäuschenden Geschäftszahlen des Wettbewerbers Dell, dessen Aktien um 5,8 Prozent auf 17,15 Dollar fielen. Erst nach Börsenschluss veröffentlichte HP selbst schwache Quartalszahlen. Johnson & Johnson gaben 0,1 Prozent auf 65 Dollar nach. Das Unternehmen hat Alex Gorsky zum Nachfolger von CEO William Weldon ernannt.

Toll Brothers ermäßigten sich um 5,1 Prozent auf 22,48 Dollar. Das auf den Bau von Eigenheimen spezialisierte Unternehmen ist im ersten Geschäftsquartal in die Verlustzone gerutscht, während Analysten einen kleinen Gewinn erwartet hatten. Überraschend gut fielen dagegen die Quartalszahlen und der Ausblick von Garmin aus. Die Garmin-Aktien verteuerten sich um 9,3 Prozent auf 48,86 Dollar. Broadcom gaben um 0,4 Prozent auf 37,83 Dollar nach, obwohl das Unternehmen ebenfalls überzeugende Zahlen vorgelegt hat.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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