Marktberichte

Lebhafte Woche in New York Wall Street erwartet Signale

Nach dem glimpflich abgelaufenen Stresstest in Europa wenden sich die Anleger an der Wall Street wieder der laufenden Berichtssaison zu. Auch auf der Konjunkturseite stehen richtungsweisende Impulse an.

DuPont, Boeing, Chevron: Für die Händle geht es da weiter, wo sie am Freitag aufgehört haben.

DuPont, Boeing, Chevron: Für die Händle geht es da weiter, wo sie am Freitag aufgehört haben.

(Foto: dpa)

Die Wall Street segelt mit reichlich Rückenwind in die kommende Woche. Doch wenn die rasante Fahrt der vergangenen Tage fortdauern soll, dann sind eine Reihe weiterer überzeugender Unternehmensberichte nötig. Die Anleger werden darin genau auf Umsatzsteigerungen achten, die sich auch ohne Kostensenkungen im Ergebnis niederschlagen.

Im Mittelpunkt des Interesses stehen die Zahlen zahlreicher großer Namen der US-Wirtschaft. Den Anfang macht am Dienstag der Chemiekonzern DuPont. Der Flugzeugbauer Boeing folgt etwa am Mittwoch. Am Freitag zieht der Öl-Multi Chevron nach.

Schwache Konjunkturdaten und pessimistische Äußerungen von Notenbankchef Ben Bernanke zur Wirtschaftsentwicklung hatten die New Yorker Börsen in der vergangenen Woche lange belastet. Doch positive Quartalszahlen von Unternehmen läuteten die Wende ein und zogen die Märkte deutlich nach oben.

Als die Zahlen kamen, hing auch in New York alles vor den Monitoren.

Als die Zahlen kamen, hing auch in New York alles vor den Monitoren.

(Foto: REUTERS)

Im Wochenschnitt gewann der Dow-Jones-Index 3,4 Prozent, der S&P-500 3,5 Prozent und die Nasdaq 3,3 Prozent. Die mit Spannung erwarteten Ergebnisse des Stresstests für 91 europäische Banken beeindruckten die Wall Street dagegen kaum. "Es gibt einen steten Kampf zwischen Bullen und Bären. Die Antwort liegt aber in der Mitte", sagt Brian Jacobsen, Portfolio-Stratege bei Wells Fargo Fund Management.

Viele Analysten scheinen sich mittlerweile damit arrangiert zu haben, dass die Erholung langsamer verläuft als erhofft. Darauf deuten eine Reihe charttechnischer Faktoren hin. "Alle Indikatoren signalisieren noch immer Wachstum, wir wachsen bloß nicht mehr so schnell wie damals, als wir aus dem Tal kamen. Und das ist auch absolut logisch", sagt Michael O'Rourke, Chef-Marktstratege bei BTIG. Der Ausverkauf sei vorbei. Das Tief von Anfang Juli sei wohl auch das Jahrestief gewesen.

Die große Unbekannte dabei bleiben aber Konjunkturdaten, die den Bilanz-Enthusiasmus der Anleger trüben könnten. So werden die Anleger am Mittwoch das Beige Book der Fed vor allem nach Hinweisen durchforsten, die näheren Aufschluss über den Kommentar Bernankes, die Wachstumsaussichten seien "außergewöhnlich unsicher", bringen könnten.

Die Überraschungen blieben aus, damit stehen die Perspektiven der US-Wirtschaft wieder im Vordergrund.

Die Überraschungen blieben aus, damit stehen die Perspektiven der US-Wirtschaft wieder im Vordergrund.

(Foto: dpa)

Zuvor steht am Montag bereits der Eigenheimabsatz für Juni an. Am Dienstag wird neben weiteren Immobiliendaten das Verbrauchervertrauen für Juli veröffentlicht. Am Mittwoch steht neben dem Beige Book auch der Auftragseingang für langlebige Güter im Juni an und am Donnerstag folgen die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe. Zuletzt kommt am Freitag die erste Schätzung des Bruttoinlandsprodukts (BIP) für das zweite Quartal.

Über das Wochenende werden die Anleger auch die Ergebnisse aus dem Stresstest im europäischen Bankensektor genau unter die Lupe nehmen. Nimmt man die Reaktionen vom Freitag als Indikator, dann dürften die Auswirkungen aber gering sein.

Quelle: ntv.de, Leah Schnurr, rts

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