Marktberichte

Lahmer Wochenausklang Wall Street etwas schwächer

Der Freitag war für die US-Börsen einer jener Tage, die man sich hätte sparen können. Die Indizes schwankten zwar beachtlich, schlossen letztlich aber nahezu unverändert, nachdem sich gute Nachrichten aus dem Immobiliensektor und schlechte Nachrichten über einen weiter steigenden Ölpreis ausgeglichen hatten.

Der Dow-Jones-Index hatte zur Schlussglocke um knappe 6 Punkte oder 0,05 Prozent auf 12.986 Punkte nachgegeben, womit er weiterhin nahe an der psychologisch wichtigen Marke von 13.000 Punkten liegt. Die Hightech-orientierte Nasdaq verlor knappe 5 Punkte oder 0,2 Prozent auf 2528 Punkte. Der marktbreite S&P-500-Index ging als einziger der großen Indizes etwas stärker aus dem Handel: Das Barometer schloss mit einem Plus von knapp 2 Zählern oder 0,13 Prozent bei 1425 Punkten.

Auf Wochensicht haben sich die Indizes allesamt verbessert; die Nasdaq geht für die letzten fünf Handelstage mit einem Plus von 3,4 Prozent als stärkster Einzelindex hervor.

Aufwärts geht es weiterhin auch für den Ölpreis, der am Freitag zeitweise über 127 Dollar pro Fass handelte und damit erneut einen neuen Rekord aufstellte. Die letzte Notierung lag knapp über 126 Dollar. Die Rallye fußte unter anderem auf einer Analyse von Goldman Sachs, wo man die Prognosen für den Ölpreis in der zweiten Jahreshälfte um 30 Prozent auf 141 Dollar pro Fass angehoben hat.

Mit dem hohen Ölpreis sinkt weiterhin das Verbrauchervertrauen. Mit einem Stand von 59,5 Punkten hat das Stimmungsbarometer im Mai den tiefsten Stand seit 1980 erreicht.

Es gab aber auch gute Nachrichten aus dem konjunkturellen Umfeld. Die Zahl der Baubeginne in den USA ist im April um 8,2 Prozent gestiegen, während die Zahl der erteilten Baugenehmigungen um 4,9 Prozent gestiegen ist. Beide Zahlen sind besser als erwartet und signalisieren Anlegern eine Erholung im Immobiliensektor, in dem die anhaltende Krise ihren Anfang hatte.

Impulse löste diese Nachricht hingegen kaum aus. Die Freitagsgewinner kamen überwiegend aus der Rohstoffbranche. Unter den Blue Chips verzeichneten ExxonMobil und Chevron die größten Kurszuwächse.

Abwärts ging es für Konzerne aus allen Branchen: Die größten Verlierer im Dow waren American Express mit einem Abschlag von 2,4 Prozent und General Motors mit einem Minus von 2,6 Prozent.

Mit einem Minus von 0,7 Prozent schloss General Electric. Der Industrie-Gigant hatte Gerüchte vom Vortag bestätigt, nach denen man einen Verkauf der Haushaltsgeräte-Sparte plant.

Im Mittelpunkt des Interesses stand ferner der Einzelhandel. Mit Nordstrom und Kohls haben zwei weitere Kaufhausketten Quartalszahlen vorgelegt: Beide haben die Prognosen geschlagen, blicken jedoch auf Gewinneinbrüche und sprechen Warnungen für das laufende Vierteljahr aus. Damit folgen sie dem Branchentrend. In den vergangenen Wochen hatten Unternehmen von Wal-Mart bis J.C. Penney vor anhaltender Schwäche beim Verbraucher gewarnt.

Etwas besser schlug sich der Teenie-Ausstatter Abercrombie & Fitch, der mit einem Gewinnwachstum um 3 Prozent die Erwartungen ebenfalls übertroffen, aber keine Warnung ausgesprochen hat.

Nicht direkt im Mittelpunkt des Börsengeschehens, aber zumindest mit von der Partie waren zum Wochenschluss einige prominente Besucher an der New York Stock Exchange. Der frühere Fed-Chairman Alan Greenspan war zu nicht-öffentlichen Gesprächen im Haus, und zur gleichen Zeit schaute sich eine Delegation des Wirtschaftsausschusses im Deutschen Bundestag unter der Leitung des SPD-Abgeordneten Rainer Wend auf dem Parkett um. Die Delegation hatte zuvor unter anderem bei Goldman Sachs Gespräche im Zusammenhang mit der Kreditkrise geführt.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen