Marktberichte

Der Fed sei Dank! Wall Street feiert

Die US-Börsen reagierten auf den Zinsentscheid der US-Notenbank Fed mit einem Zick-Zack-Kurs. Rauf-runter-rauf, so vollzog sich der Handelsverlauf der Wall Street. Die Fed hatte angesichts der schleppend verlaufenden Konjunkturerholung die Leitzinsen überraschend stark um 50 Basispunkte gesenkt. Die meisten Händler hatten zuvor mit einer Senkung der Zinsen um lediglich 25 Basispunkte gerechnet.

Der Dow Jones profitierte am Ende mit einem Plus von 1,1 Prozent auf 8.771 Zähler, die Technologiebörse Nasdaq kletterte 1,3 Prozent auf 1.419 Zähler.

Die US-Leizinsen befinden sich damit auf dem niedrigsten Niveau seit mehr als 40 Jahren. Der als Schlüsselsatz geltene Zielsatz für Tagesgeld beträgt künftig 1,25 Prozent. Auch den eher symbolischen Diskontsatz senkte die Fed um 50 Basispunkte auf 0,75 Prozent.

Grund für die deutliche Zinssenkung sei die enttäuschende Wirtschaftslage und die geringen Anzeichen für einen Wachstumsschub. Die gestiegende konjunkturelle Unsicherheit hemme die Ausgaben der Verbraucher und Unternehmen sowie die Produktion und Beschäftigten. Mit der nun erfolgten Zinssenkung seien die Risiken für die Wirtschaftsentwicklung und die Inflation ausgewogen, hieß es von der Fed. Zugleich signalisierten die US-Notenbänker, dass dies zunächst das Ende der Zinssenkungen sei.

Händler meinten, es sei noch zu früh um Schlussfolgerungen aus der Zinssenkung zu ziehen. Es bestehe zumindest die Gefahr, dass die Fed dabei sei, ihr letztes Pulver zu verschießen. Wenn die Zinssenkung jetzt nicht wirke, drohen Schwierigkeiten an den Märkten, hieß es.

Nachbörslich wurde ein weiteres "Geheimnis" gelüftet. Cisco Systems präsentierte seine Quartalszahlen und überraschte positiv. Der Netzwerkausrüster hat vor Sonderposten einen Gewinn von 14 Cent je Aktie erzielt. Damit wurden die Analystenprognosen um ein Cent übertroffen. Beim Umsatz lag das Unternehmen mit 4,8 Milliarden Dollar hingegen genau im Rahmen der Prognosen. Die Cisco war zuvor mit einem Plus von 2,1 Prozent auf 12,96 Dollar aus dem Handel gegangen und konnte die Gewinne nachbörslich zunächst weiter ausbauen.

Auch Intel erfreute. Der amerikanische Chiphersteller hat die Prognosen für das aktuelle Quartal bestätigt. Dies bedeutet, dass Intel in den drei Monaten bis Ende des Jahres Erlöse in Höhe von 6,5-6,9 Mrd. Dollar erzielen wird. Im Vorjahreszeitraum waren es noch 6,98 Mrd. Dollar. Gleichzeitig rechnet Intel mit einer Brutto-Marge in Höhe von 49 Prozent, was auf dem Niveau des dritten Quartals liegen würde. Die Intel-Aktie verbuchte ein Plus von 4,4 Prozent auf 19,15 Dollar.

Das weltgrößte Biotechnologie-Unternehmen, Amgen, gehörte hingegen zu den großen Verlierern. Der Wert verlor 7,7 Prozent auf 46,38 Dollar. Die Investmentbank UBS Warburg hatte die Aktie zuvor auf "Halten" von "Kaufen" zurückgestuft und dies mit Bedenken über die Bewertung der Aktie und Sorgen über desses Schlüsselprodukte begründet.

UAL, die Muttergesellschaft der United Airline, konnte hingegen zulegen. Der Konzern hatte vorbörslich mitgeteilt, man habe mit der deutschen Kreditanstalt für Wiederaufbau eine prinzipielle Einigung zur Umschichtung von Krediten erreicht, die im November und Dezember fällig würden. Die UAL-Aktie stieg um 7,2 Prozent auf 4,45 Dollar.

Quelle: ntv.de

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