Marktberichte

Der Schirm macht's möglich Wall Street feiert mit

Mit einer fulminanten Rally reagieren die US-Börsen auf das EU-Rettungspaket. Angesteckt von der rasanten Aufholjagd der europäischen Börsen springt auch der Dow Jones in die Höhe.

Die US-Börsen gehen mit nach oben.

Die US-Börsen gehen mit nach oben.

(Foto: AP)

Die US-Börsen haben wegen des Nothilfepakets für den europäischen Währungsraum die größten Tagesgewinne seit über einem Jahr gefeiert. Anleger zeigten sich am Montag erleichtert über die Not-Kreditlinien im Umfang von 750 Milliarden Euro für klamme Eurozonen-Mitglieder und gingen auf Einkaufstour.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ging mit einem Plus von 3,9 Prozent bei 10.785 Punkten aus dem Handel. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.386 und 10.835. Der breiter gefasste S&P-500-Index stieg um 4,4 Prozent auf 1159 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq zog um 4,8 Prozent auf 2374 Punkte an. Das waren die größten Tagesgewinne für die Indizes seit Ende März 2009.

US-Händler zeigten sich von der beispiellosen Aktion der Europäer beeindruckt: "Der Markt sagt uns, dass das der richtige Schritt war", sagte US-Marktstratege Cantor Fitzgerald in San Francisco. "Die Größe der Kugel, die hier eingeschlagen ist, ist riesig." Euch der Euro legte am Montag deutlich zu. Im späten US-Handel gab die Gemeinschaftswährung allerdings wieder einen Großteil ihrer Gewinne ab, nachdem die Ratingagentur Moody's mögliche Herabstufungen der Kreditwürdigkeit von Portugal und Griechenland angekündigt hatte - ein ungewöhnlicher Schritt, wie Moody's selbst erklärte.

Von den Kursaufschlägen an der Wall Street profitierte vor allem die Finanzbranche. Papiere der Bank of America kletterten um knapp sieben Prozent, Citigroup um 5,5 Prozent sowie JPMorgan um 2,9 Prozent und Morgan Stanley um vier Prozent. Die Gewinne der Goldman-Sachs-Papiere fielen dagegen relativ klein aus. Sie gewannen 0,7 Prozent, nachdem die unter Betrugsverdacht stehende Großbank erklärt hatte, dass weitere Klagen von Investoren und Ermittlungsverfahren nicht auszuschließen sind. Die US-Börsenaufsicht SEC wirft Goldman Sachs vor, Anlegern bewusst wichtige Informationen über ein komplexes Investmentprodukt vorenthalten zu haben.

Auch Boeing-Aktien gewannen 6,4 Prozent. Der Flugzeugbauer sieht sich weiter im Plan, den ersten Dreamliner 787 noch 2010 auszuliefern. Boeing musste den Termin fünfmal verschieben - zuletzt warfen notwendige Verstärkungen am Rumpf und Falten auf der Außenhaut das Projekt zurück. Das Konkurrenzflugzeug von Airbus EADS, der A380, ist hingegen schon seit Längerem im Liniendienst.

Quelle: ntv.de, rts

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