Marktberichte

Happy Thanksgiving! Wall Street feiert vor

Die US-Aktienmärkte bleiben am Donnerstag wegen des Thanksgiving-Feiertages geschlossen und so feierten die Anleger schon mal am Mittwoch vor. Grund dafür gab es genug. Eine ganze Reihe von Konjunkturdaten fiel besser aus als erwartet, allein das Verbrauchervertrauen ließ wie schon am Vortag zu wünschen übrig. Der Dow Jones stieg 3,0 Prozent auf 8.932 Punkte, für die Nasdaq ging es 3,0 Prozent auf 1.488 Zähler nach oben.

Den Anfang der Konjunkturdaten machten am Mittwoch die Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe, die in der Woche zum 23. November auf 364.000 gefallen sind. In der Woche zuvor hatten sich noch 381.000 Menschen erstmals arbeitslos gemeldet. Analysten hatten sogar mit einem leichten Anstieg auf 382.000 Anträge gerechnet.

Die persönlichen Einkommen der US-Amerikaner sind im Oktober um 0,1 Prozent gestiegen, die persönlichen Ausgaben stiegen um 0,4 Prozent, nachdem sie im Vormonat noch um 0,4 Prozent gefallen waren. Die persönlichen Einkommen stiegen damit etwas geringer als Analysten erwartet hatten, die mit einem Plus von 0,2 Prozent gerechnet hatten.

Der Auftragseingang für langlebige Güter ist im Oktober um 2,8 Prozent gestiegen, nachdem im September noch ein Rückgang um 4,6 Prozent verbucht worden war. Analysten hatten nur mit einem Anstieg der Aufträge um 2 Prozent gerechnet.

Der Konjunkturindex der Chicagoer Einkaufsmanager ist im November auf 54,3 Punkte nach 45,9 Zählern im Oktober gestiegen. Experten hatten hier nur mit einem Anstieg auf 48,8 Zähler gerechnet.

Es gab allerdings auch schlechte Nachrichten. Zwar ist der Index für das Verbrauchervertrauen der Universität Michigan im November auf 84,2 Punkte nach 80,6 Punkten im Oktober gestiegen, lag damit allerdings unter den Analystenerwartungen von 85,5 Punkten.

Der Optimismus sei an die Wall Street zurückgekehrt, so ein Händler. Die neuesten Daten würden die Hoffnung der Anleger auf eine Erholung der US-Konjunktur untermauern. Es sehe ganz so aus, als habe die Wirtschaft die Talsohle durchschritten. Zudem verlaufe die Thanksgiving-Woche traditionell gut an den Börsen. In den vergangenen 50 Jahren schloss der Dow Jones in dieser Woche 41 mal in der Gewinnzone.

Weitere gute Nachrichten gab es für den Pharmakonzern Eli Lilly, der bereits am Dienstag von der US-Gesundheitsbehörde FDA die Zulassung für ein Osteoporose-Mittel erhalten hatte. Nach Börsenschluss gab das Unternehmen dann bekannt, dass die Behörde auch ein Eli-Lilly-Medikament zur Behandlung von Hyperaktivität zugelassen hat. Die Aktie stieg 7,8 Prozent auf 69,00 Dollar.

Der US-Chipausrüster Novellus Systems erwartet für die letzten drei Monaten des laufenden Geschäftsjahres einen Umsatzrückgang im Vergleich zum dritten Quartal. Der Reingewinn werde auf Grund von Kostenkontroll-Maßnahmen aber auf 9 Cent je Aktie nach 3 Cent im Vorquartal ansteigen. Die Aktie legte 8,6 Prozent auf 37,43 Dollar zu.

Der Computerkonzern Sun Microsystems kündigte unterdessen an, die Erwartungen von Analysten im laufenden zweiten Quartal mit einem Umsatz von 2,92 Milliarden Dollar zu erfüllen. Für die Papiere ging es 4,8 Prozent auf 3,94 Dollar nach oben.

Der Medizintechnikkonzern Guidant hat eine juristische Niederlage erlitten. Ein Berufungsgericht untersagte dem Unternehmen, wichtige Daten zu einem neuen kardiovaskularen Implantat für eigene Zwecke zu verwenden. Diese Daten resultieren aus einem strittigen Lizenzabkommen mit Boston Scientific. Experten befürchten, dass Guidant damit frühestens 2004 in den als lukrativ eingeschätzten Markt mit so genannten Stents eintreten darf. Das sind kleine, mit Medikamenten beschichtete Metallkäfige, die in Arterien eingesetzt werden um deren Verstopfung zu vermeiden. Die Guidant-Aktie verlor 6,0 Prozent auf 29,95 Dollar, für Boston Scientific ging es dagegen um 6,9 Prozent auf 41,90 Dollar ins Plus.

Die Discountkette Dollar General hat im abgelaufenen dritten Quartal die Erwartungen enttäuscht. Damit dürfte es sehr schwer werden, im Gesamtjahr die eigenen Prognosen noch zu treffen, hieß es aus der Firmenzentrale in Chicago. Grund für das schwache Abschneiden seien die unbefriedigenden Ertragsmargen. Im Klartext: Die Kosten sind zu hoch. Die Aktie verlor 8,5 Prozent auf 12,86 Dollar.

Der Biotechnologiewert Transkaryotic Therapies hat einen herben Rückschlag erlitten. Erste klinische Vergleiche mit Placebos haben ergeben, dass ein neues Präparat zur Behandlung bestimmter Nierenfehlfunktionen keine zufrieden stellende Wirkung hat. Die Aktie brach um 32,7 Prozent auf 9,60 Dollar ein.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen