Marktberichte

Fast wie im Märchen Wall Street fester

Die Anleger in New York trauten am Mittwoch ihren Augen nicht so recht. Gleich drei Unternehmen, u.a. General Electric (GE) und United Technologies, haben ihre Prognosen für das Gesamtjahr 2002 bekräftigt. Und das in Zeiten, in denen es nur Hiobsbotschaften gibt. Das klingt wie ein Märchen oder doch zumindest unglaublich.

Der Dow Jones gewann 2,1 Prozent auf 7.842 Zähler, die Nasdaq legte 3,4 Prozent zu auf 1.222 Zähler.

"Der Markt kann einfach nicht jeden Tag, jede Woche immer weiter und weiter nach unten gehen", so Larry Wachtel von Prudential Securities. Die Frage bei starken Eröffnungen sei allerdings immer, ob die Gewinne auch den ganzen Handel überstehen würden. Es brauche nur eine schlechte Nachricht und innerhalb einer halben Stunde könne alles vorbei sein. Fundamental sei die Lage immer noch schwierig. Der drohende Krieg gegen den Irak sowie die immer noch schwache Konjunktur würden die Märkte langfristig weiter belasten.

Mischkonzern und Dow-Jones-Mitglied General Electric (GE) hat seine Prognosen für das dritte Quartal bekräftigt. Im Juli hatte das Unternehmen für das laufenden Quartal einen Umsatzanstieg zwischen 8 und 10 Prozent und ein Gewinnwachstum zwischen 20 und 25 Prozent angekündigt. Analysten rechnen im Schnitt mit einem Anstieg des Gewinns je Aktie um 24 Prozent auf 41 Cent. Die Aktie legte 2,9 Prozent auf 26,45 Dollar zu.

Mit International Paper bestätigte ein weiteres Dow Jones-Unternehmen die Prognosen für das laufende Quartal. Analysten erwarten für den weltgrößten Hersteller von Papierprodukten einen Gewinn je Aktie von 32 Cent im dritten Quartal. Für das Papier ging es 3,2 Prozent auf 32,96 Dollar nach oben.

Dritter im Dow-Bunde war United Technologies. Der Mischkonzern hat ebenfalls seine Gewinnprognose in diesem Fall allerdings für das ganze Jahr bekräftigt. Erwartet werde weiterhin ein Gewinn je Aktie von 4,40 Dollar, teilte Konzernchef George David am Dienstagabend nach Börsenschluss mit. Damit würde United Technologies leicht über den Analysten-Prognosen von 4,39 Dollar liegen. Damit würde die EPS-Prognose von First Call von 4,39 Dollar leicht übertroffen. Der Konzern stellt Flugzeugtriebwerke, Aufzüge, Rolltreppen und Klimaanlagen her. Die Aktie lag mit 1 Prozent bei 56,52 Dollar im Plus.

Gute Nachrichten gab es auch von Ford. Der Autobauer will seine Produktion für den US-Markt im vierten Quartal auf Grund starker Nachfrage aus der Industrie aufstocken. Für das laufende dritte Quartal bekräftigte Ford die geplante Rückkehr in die Gewinnzone. Die Aktie notierte mit 4,1 Prozent bei 9,72 Euro über dem Dienstagsschluss.

Der US-Chiphersteller RF Micro Devices hat nach einer Diversifizierung seiner Produkte und Kunden die Gewinn- und Umsatzprognosen für sein zweites und drittes Geschäftsquartal nach oben revidiert. Das Unternehmen erwartet nun für das laufende Quartal einen Gewinn je Aktie von etwa drei Cent gegenüber der früheren Prognose von zwei Cent. Der Umsatz werde rund 118 Millionen Dollar entgegen der früheren Erwartung von 109 Millionen bis 114 Millionen Dollar erreichen. Im dritten Quartal sei mit einem weiteren Anstieg des Ergebnisses zu rechnen. Die Aktie verbuchte ein Plus von 2,5 Prozent auf 6,22 Dollar.

Veritas Software, ein Spezialist für Daten-Management-Software, bekräftige ebenfalls seine Prognosen für das laufende dritte Quartal. Das Unternehmen erwartet einen Gewinn je Aktie zwischen 11 und 13 Cent und Umsätze zwischen 350 und 370 Millionen Dollar im laufenden Quartal. Die Aktie stieg 6,1 Prozent auf 14,56 Dollar.

Einen Wehrmutstropfen gab es von Micron Technologies. Der weltweit zweitgrößte Speicherchip-Hersteller hat im vierten Geschäftsquartal wegen steuerbedingter Belastungen und hoher Abschreibungen seinen Verlust auf 97 Cent je Aktie ausgeweitet. Ohne die Sonderbelastungen lag das Minus je Aktie bei 27 Cent, Analysten hatten allerdings nur mit einem Verlust von 19 Cent gerechnet. Die Aktie gab 3,6 Prozent auf 12,48 Dollar nach.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen