Marktberichte

Trotz Fed-Prognose Wall Street fester

Die Aktienmärkte in New York haben sich am Mittwoch freundlicher präsentiert. Für gute Stimmung sorgten mögliche Finanzhilfen der US-Regierung für einige Lebensversicherer, eine geplante Milliardenübernahme in der Baubranche und eine Rally bei Tech-Werten. Ein düsteres Konjunkturbild der US-Notenbank Fed machte aber im Handelsverlauf frühere Gewinne zunichte.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss nach zwei Tagen mit Verlusten mit 7837 Punkten 0,6 Prozent im Plus. Im Verlauf pendelte er zwischen 7750 und 7887 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 lag 1,2 Prozent höher bei 825 Zählern, der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um 1,9 Prozent auf 1590 Stellen.

Mehrere Lebensversicherer hätten den Status einer Bank-Holdinggesellschaft, teilte das Finanzministerium mit. Daher kämen sie auch für Finanzspritzen infrage. Hartford Financial, an dem die Allianz beteiligt ist, schoss nach den Aussagen um 13,5 Prozent in die Höhe, Prudential Financial lag 7,7 Prozent im Plus und Lincoln National kletterte gar 32,8 Prozent.

Nach dem Ausverkauf zum Wochenauftakt griffen die Investoren vor allem bei Technologietiteln wieder zu. Die Anleger gingen davon aus, dass diese als eine der ersten von einer Nachfrageerholung profitieren dürften. Microsoft-Papiere legten 2,3 Prozent zu, die von IBM 2,5 Prozent.

Eine Übernahme in der Baubranche gab neue Hoffnung auf eine Stabilisierung des Sektors. Der zweitgrößte US-Hausbauer Pulte Homes kauft trotz der Immobilienkrise den heimischen Rivalen Centex für 1,3 Mrd. US-Dollar und würde eigenen Angaben zufolge damit US-Branchenführer. Die Aktie von Pulte büßte 10,5 Prozent ein, die von Centex schoss dagegen 18,9 Prozent hoch.

"Jeder hat gesagt, dass der erste Markt, der stabilisiert werden muss, der Häusermarkt ist. Daher schaut jeder auf Hinweise, um auf den Zug aufspringen zu können", sagte Todd Clark von Nollenberger Capital Partners. Dinge wie diese Übernahme und die steigende Anzahl von Hypothekenanträgen in der vergangenen Woche könnten Puzzleteile sein, die auf eine Erholung des Sektors deuteten.

Zu den Verlierern gehörten auch die Aktien von General Motors. Der ums Überleben kämpfende US-Autobauer hat zwar in seinem zweitwichtigsten Markt China dank staatlicher Anreize im März rund ein Viertel mehr Autos verkauft. Laut eingeweihten Personen bereitet sich die Opel-Mutter jedoch auf eine mögliche Insolvenz vor. GM-Aktien verloren 4,5 Prozent.

Der extrem pessimistische Fed-Ausblick erneuerte bei den Börsianern im Handelsverlauf die Sorgen um den Zustand der US-Wirtschaft. Die hauseigenen Volkswirte hätten ihre Wachstumsprognosen noch weiter gesenkt als ohnehin schon, insbesondere für das zweite Halbjahr 2009, hieß es im Protokoll der März-Sitzung des Fed-Offenmarktausschusses.

Quelle: ntv.de

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