Marktberichte

Arbeitsmarktbericht sorgt für Wechselbad Wall Street findet Job-Daten doch gut

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(Foto: AP)

Da haben die US-Börsen offenbar doch einen Moment überlegen müssen: Der Bericht zu den neu geschaffenen Stellen in der Wirtschaft sorgt für gemischte Gefühle. Letztlich überwiegt aber die positive Interpretation. Nach einem freien Tag wegen der landesweiten Feierlichkeiten zum "Independence Day" geht die Wall Street deutlich fester ins Wochenende.

Die Wall Street in New York hat die wegen des Feiertags verkürzte Handelswoche mit Gewinnen beendet. Beflügelt von guten Arbeitsmarktdaten legte der Dow-Jones-Index der Standardwerte um ein Prozent auf 15.136 Punkte zu. Der breiter gefasste S&P-500 rückte ebenfalls um ein Prozent auf 1632 Zähler vor. Und auch der Composite-Index an der Technologiebörse Nasdaq legte ein Prozent auf 3479 Punkte zu. Am Vortag waren die Börsen wegen des Unabhängigkeitstags geschlossen. Auf Wochensicht verbuchte der Leitindex ein Plus von gut anderthalb Prozent.

Der mit Spannung erwartete Juni-Bericht zur Lage im Arbeitsmarkt wurde am Aktienmarkt letztlich positiv aufgenommen: Die US-Wirtschaft schuf demnach im Juni deutlich mehr neue Stellen als erwartet. Die Zahl der Beschäftigten außerhalb der Landwirtschaft stieg um 195.000. Ökonomen hatten nur mit einem Plus um 160.000 Stellen gerechnet. Die separat berechnete Arbeitslosenquote verharrte im Juni bei 7,6 Prozent. Die Zahl der im April und Mai neu geschaffenen Jobs korrigierte das Arbeitsministerium um insgesamt 70.000 nach oben.

Der US-Arbeitsmarkt gilt derzeit als größtes Hindernis für ein stärkeres Wachstum und steht im Fokus der US-Notenbank Fed. Deren Chef Ben Bernanke hatte jüngst in Aussicht gestellt, die Währungshüter könnten ihren konjunkturstützenden Kurs der Geldpolitik noch in diesem Jahr verlassen und ihre milliardenschweren monatlichen Anleihekäufe bis Mitte 2014 beenden.

Pessimisten können sich nicht durchsetzen

Allerdings brauchte es offenbar etwas zur Einordnung der Nachricht: Einer ersten Euphorie mit kräftigem Auftrieb für die Aktienkurse folgte wenig später die Ernüchterung mit einem kurzen Abstecher in negatives Terrain. Anschließend setzte sich aber wieder eine positive Sicht der Arbeitsmarktdaten durch.

"Es ist immer dasselbe Spiel: Gute Nachrichten werden schlecht geredet. Die fortschreitende Gesundung der Wirtschaft bevollmächtigt die Fed zur Straffung der Geldpolitik. Solange die Sorge vor einem Ende der lockeren Geldpolitik andauert, solange werden positive Konjunkturdaten immer mit der Angst vor einem schnelleren Ausstieg der Fed aus der lockeren Geldpolitik in Verbindung gebracht", sagte Analyst Mark Newton von Greywolf Execution Partners zur Berg- und Talfahrt am Aktienmarkt.

Am Aktienmarkt gaben die Aktien von Hausbauern deutlich nach. Mit den steigenden Renditen am US-Rentenmarkt verteuern sich auch die Finanzierungen für Immobilien, weil die Zinsen zulegen. So stürzten Lennar-Titel um 4,0 Prozent auf ein Zehnmonatstief ab, nachdem die Aktie allein in den vergangenen sechs Wochen um 20 Prozent eingebrochen war. Nach einem schwachen Ausblick von Wettbewerber Samsung verbilligten sich Apple-Papiere um 0,8 Prozent.

Am Markt machten Gerüchte die Runde, Unternehmensgründer Michael Dell werde sein Gebot für den gleichnamigen Computerriesen nicht aufstocken. Investoren befürchteten, dass das Gebot nicht zum gewünschten Ziel einer Übernahme führen könnten. Der Kurs rutschte um 2,1 Prozent ab. Gesucht waren Finanzwerte: American Express, J.P. Morgan und Bank of America gewannen zwischen 2,3 und 1,7 Prozent.

 

Quelle: ntv.de, jwu/mmo/AFP/DJ/dpa

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