Marktberichte

Nike läuft gut Wall Street fußlahm

Für die US-Aktienmärkte kamen die schlechten Nachrichten am Mittwoch mal wieder von allen Seiten - eine Gewinnwarnung von J.P. Morgan belastete den Finanzsektor und die Technologiewerte hatten wegen des pessimistischen Ausblicks von Oracle nichts zu lachen. Dennoch probten die Börsen den Aufstand und schauten sogar mal kurz in die Pluszone. Am Ende reichte es aber nicht. Der Dow Jones fiel 0,4 Prozent auf 8.173 Punkte, für die Nasdaq ging es 0,6 Prozent auf 1.252 Punkte nach unten.

Vor der Bilanzsaison komme die Gewinnwarnungssaison, so ein Händler. Oft sei das die schlimmere Zeit und das scheine sich auch diesmal zu bestätigen. Am Dienstag habe die Warnung von McDonald’s die Märkte belastet, nun sei es J.P.Morgan. Dazu kämen die Sorgen um die schwache US-Konjunktur und der immer noch mögliche Militärschlag der USA gegen den Irak. Es gebe zur Zeit einfach keinen Grund, in Aktien zu investieren.

Der Sportartikelhersteller Nike hat seinen Gewinn im ersten Quartal um 6 Prozent auf 81 Cent je Aktie gesteigert. Grund für das gute Ergebnis seien vor allem Umsatzzuwächse im Ausland, so das Unternehmen. Im Inland sei der Verkauf dagegen schleppend verlaufen. Analysten hatten den Gewinn mit 80 Cent je Aktie prognostiziert. Für das Gesamtjahr rechnet Nike allerdings mit einem etwas schwächeren Umsatzzuwachs. Die Papiere legten 3,2 Prozent auf 43,05 Dollar zu.

Eastman Kodak hat seine bisherigen Gewinnerwartungen für das zweite Halbjahr bekräftigt. Für das laufende Quartal rechnet der Fotokonzern mit einem Gewinn je Aktie zwischen 70 und 80 Cent und damit mehr, als von Analysten im Schnitt erwartet. Sobald sich die Wirtschaft erholt, soll der Umsatz jährlich um drei bis fünf, der Gewinn um fünf bis sieben Prozent wachsen. Das war Musik in den geschundenen Ohren der Anleger: Die Aktie verbesserte sich um 2,8 Prozent auf 28,39 Dollar.

Die zweitgrößte US-Bank J.P. Morgan Chase wird nach eigenen Angaben auf Grund eines schwachen Handelsergebnisses und Not leidender Kredite an Telekomunternehmen im laufenden Quartal wesentlich weniger verdienen als im Vorquartal. Konkrete Zahlen nannte J.P.Morgan nicht. Konzern-Chef Harrison kündigte jedoch an, dass das Kreditgeschäft weiter zurückgefahren werden müsse. Die Papiere brachen 5,2 Prozent auf 20,44 Dollar ein.

Besser sah es dagegen bei dem Finanzhaus Bear Stearns aus, das seinen Gewinn im dritten Quartal auf 1,23 Cent je Aktie nach 95 Cent im vergleichbaren Vorjahresquartal steigern konnte. Analysten hatten im Schnitt mit einem Überschuss von 1,22 Cent je Aktie gerechnet. Die Aktie gewann nach anfänglichen Verlusten 1,6 Prozent auf 60,43 Dollar.

Der Softwareriese Oracle hat in seinem ersten Geschäftsquartal einen Gewinneinbruch um 33 Prozent auf 7 Cent je Aktie erlitten, die Erwartungen von Analysten damit allerdings exakt getroffen. Der Umsatz sank auf 2 Milliarden Dollar nach 2,3 Milliarden Dollar im Vorjahresquartal. Für das laufende zweite Quartal rechnet Oracle mit einem Gewinn je Aktie zwischen 8 und 9 Cent und einem Umsatzrückgang zwischen 10 und 15 Prozent. Für die Aktie ging es 7,9 Prozent auf 8,32 Dollar nach unten.

Der Softwarevertreiber Intuit hat seine Planzahlen für das kommende Jahr bestätigt. Der Pro-Forma-Gewinn wird demnach zwischen 400 und 425 Millionen US-Dollar liegen. Das entspräche einem Wachstum von 42 bis 50 Prozent. Die Papiere schlossen mit 1,1 Prozent bei 45,84 Dollar im Minus.

Der Mehrheitsaktionär des amerikanischen Schokoladenkonzerns Hershey, die Hershey Stiftung, will den Konzern nun doch nicht verkaufen und hat alle vorliegenden Angebote zurückgewiesen. Die Entscheidung fiel am späten Dienstagabend nach einer zehnstündigen Sitzung des Stiftungsrates. Unter anderem hatte sich der Schweizer Lebensmittelkonzern Nestl für Hershey interessiert. Die Aktionäre reagierten enttäuscht auf die Nachricht, die Aktie fiel 11,9 Prozent auf 65,00 Dollar.

Die Schnellrestaurantkette Jack In The Box hat einen neuen strategischen Plan vorgestellt. Unter anderem soll in den rund 1.800 Filialen ein leichteres Menü angeboten werden. Damit will das Unternehmen beim Gewinn jährlich um 10 bis 15 Prozent zulegen. Im Geschäftsjahr 2003 wird ein Gewinn je Aktie von 2,46 Dollar angepeilt und damit mehr, als Analysten bisher erwartet hatten. Das schmeckte auch den Anlegern, die Aktie legte um 6,0 Prozent auf 23,58 Dollar zu.

Auch von der Konjunkturseite gab es Neuigkeiten. Die US-Verbraucherpreise sind im August gegenüber dem Vormonat um 0,3 Prozent gestiegen und lagen damit leicht über den Analysten-Erwartungen, die mit einem Anstieg um 0,2 Prozent gerechnet hatten. Das Defizit der US-Handelsbilanz ist im Juli um 6 Prozent auf 34,55 Milliarden Dollar zurückgegangen. Experten hatten mit einem Handels-Bilanz-Defizit von 37,05 Milliarden Dollar gerechnet.

Quelle: ntv.de

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