Freddie Mac belastet Wall Street geschwächt
12.03.2009, 14:55 UhrDie US-Börsen sind deutlich schwächer in den Handel gestartet. Händler begründeten die Abwärtsbewegung mit den schlechten Nachrichten vom Hypothekenfinanzierer Freddie Mac, der nach einem hohen Verlust erneut um Staatshilfe bat.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte gab in den ersten Handelsminuten 0,8 Prozent auf 6.876 Punkte nach. Der breiter gefasste S&P-500 verringerte sich um ebenfalls 0,8 Prozent auf 715 Zähler. Der Technologie-Index Nasdaq sank sogar um 1,1 Prozent auf 1.356 Punkte.
Besser als erwartet ausgefallenen Einzelhandelsdaten stützen die Wall Street nur zu Beginn. Die Kauflaune der US-Verbraucher hat sich trotz der immer tieferen Rezession im Februar überraschend wenig eingetrübt. Die Einzelhändler erlösten im Februar 0,1 Prozent weniger als im Vormonat. Analysten hatten dagegen mit einem stärkeren Rückgang um 0,5 Prozent gerechnet. "Ich denke, wir sehen allmählich die Talsohle bei den Zahlen. Das sind gute Nachrichten für den Markt", sagte Dan Faretta von Lind-Waldock.
Auf den Verkaufslisten der Börsianer standen aufgrund von schlechten Nachrichten die Aktien von Freddie Mac. Nach einem massiven Quartalsverlust hat der im Zuge der Finanzkrise verstaatlichte US-Hypothekenfinanzierer neuen Bedarf an Staatshilfen angemeldet. Im vierten Quartal sei der Fehlbetrag um fast das Zehnfache des Vorjahreszeitraums auf 23,9 Mrd. Dollar gestiegen, teilte das Unternehmen mit, das bei den Regierungsplänen zur Stabilisierung des Immobilienmarktes eine zentrale Rolle spielt. Zum Überleben brauche der Konzern nun weitere 30,8 Mrd. Dollar vom Finanzministerium. Im vergangenen Jahr hatte der Staat bereits 14 Mrd. Dollar in Freddie Mac gepumpt. Die Freddie-Mac-Aktie sank um 2,4 Prozent.
Die Aktien der ehemals weltgrößten Bank Citigroup gaben nach ihrer zweitägigen Rally um zwei Prozent nach. Im Schlepptau von Citigroup fielen die Dividendenpapiere von Wells Fargo um 3,5 Prozent. General Electric konnten sich nach einer Herabstufung seines Kreditratings durch Standard & Poors knapp behaupten.
Zu einem regelrechten Kursfeuerwerk kam es bei den Aktien von CV Therapeutics. Das Papier des Pharmaunternehmens sprang um über 28 Prozent in die Höhe, nachdem der Konkurrent Gilead Sciences ein Übernahmegebot für den Konzern über rund 1,4 Mrd. Dollar vorgelegt hatte. Die Gilead-Aktie gab indes um sechs Prozent nach.
Quelle: ntv.de