Marktberichte

Entspannung in Europa Wall Street gewinnt

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Eine Entspannung in der europäischen Schuldenkrise sowie positive Signale von US-Finanzinstituten bescheren der Wall Street Gewinne. Als i-Tüpfelchen fällt auch der Ausblick der US-Notenbank Fed gut aus.

Der Verkauf neuer Staatsanleihen durch das hoch verschuldete Portugal wurde auch an den US-Börsen als erfolgreich gewertet. Die Nachfrage von Investoren war stark, die zu zahlenden Zinsen niedriger als von Pessimisten befürchtet. "Wir haben gute Nachrichten aus Europa erhalten", fasste Analyst Jack Ablin von der Harris Private Bank das Geschehen zusammen. Zur guten Stimmung trug auch ein optimistischer Ausblick der US-Notenbank Fed bei. In ihrem Konjunkturbericht "Beige Book" meldete sie ein Erstarken der US-Wirtschaft und eine Verbesserung der Lage auf dem Arbeitsmarkt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit Aufschlägen von 0,7 Prozent auf 11.755 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte der Leitindex zwischen 11.673 und 11.782 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,9 Prozent auf 1285 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq stieg um knapp 0,8 Prozent auf 2737 Punkte. Der Dax in Frankfurt ging mit einem Plus von 1,8 Prozent auf 7068 Stellen aus dem Handel.

Auf Firmenseite standen Agrarkonzerne im Mittelpunkt. Die steigenden Lebensmittelpreise lassen die Kurse der Anbieter anziehen. Zuletzt waren auch die US-Lagerbestände von Soja und Getreide deutlich gefallen. Monsanto-Aktien legten um 3,3 Prozent zu, Papiere von Corn Products International gewannen 2,1 Prozent.

Gestützt wurde die gute Stimmung auch durch das Geldhaus JPMorgan. Die von Konzernchef Jamie Dimon in Aussicht gestellte Dividende könnte ein Zeichen dafür sein, dass die Banken ihre Schwäche im Kreditgeschäft hinter sich lassen, sagte Rick Meckler, Präsident von LibertyView Capital Management. "Der Trend für Bankaktien hat sich deutlich verbessert." Dazu trug auch eine Hochstufung des US-Bankensektors durch Wells Fargo bei, die mit sinkenden Kreditkosten und steigenden Darlehen begründet wurden. JPMorgan-Aktien stiegen um 2,5 Prozent. Auch die Anteilsscheine von Konkurrenten wie Citigroup oder Goldman Sachs lagen mit 2,8 beziehungsweise 1,4 Prozent im Plus.

Die Titel von ITT Corp stiegen mehr als 16 Prozent. Der Mischkonzern hatte zuvor mitgeteilt, sich in drei börsennotierte Gesellschaften aufzuspalten.

Auch die Aktien des weltgrößten Suppenherstellers Campbell gehörten zu den Gewinnern. Campbell gründet in China ein Joint-Venture, um dort seinen Suppenverkauf zu steigern. Die Papiere stiegen um 1,0 Prozent.

Zu den Verlierern gehörten die AIG-Aktien. Die Ankündigung des milliardenschweren Verkaufs der taiwanischen Tochter brachte keine Gewinne. Allerdings hat der Aktienkurs seit Anfang Dezember mehr als 40 Prozent zugelegt.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 960 Mio. Aktien den Besitzer. 2159 Werte legten zu, 855 gaben nach und 88 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 1,87 Mrd. Aktien 1785 Werte im Plus, 859 im Minus und 108 blieben unverändert.

An den US-Kreditmärkten verloren die zehnjährigen Staatsanleihen 08/32 auf 93-26/32. Sie rentierten mit 3,375 Prozent. Die 30-jährigen Bonds gaben 24/32 auf 95-12/32 nach und hatten eine Rendite von 4,538 Prozent.

Quelle: ntv.de, rts

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