Marktberichte

Belastendes abgeschüttelt Wall Street gewinnt leicht

Manchmal hilft es, wenn der Kollege erklärt: Der Haushaltsstreit in Washington ist ähnlich verfahren wie die Regierungsbildung in Italien.

Manchmal hilft es, wenn der Kollege erklärt: Der Haushaltsstreit in Washington ist ähnlich verfahren wie die Regierungsbildung in Italien.

(Foto: AP/dpa)

Aussagen von Fed-Vizechefin Yellen zur Stimulierung der US-Wirtschaft lassen die New Yorker Indizes leicht nach oben gehen. Die Sorgen um die Haushaltskürzungen in den USA treten in den Hintergrund.

Trotz einer ganzen Reihe von negativen Nachrichten ging es für die Indizes an der Wall Street zu Wochenbeginn weiter nach oben. Zunächst gab es mit der aktuellen Meldungslage keinen Grund für die Investoren, weiter in Aktien zu investieren. In China ging es an der Börse mit den Kursen steil bergab, weil die Regierung den heiß gelaufenen Immobilienmarkt nun ausbremsen will. Zudem drückten die am Freitag in Kraft getretenen massiven Kürzungen der Staatsausgaben in den USA im frühen Geschäft auf das Sentiment. Und auch die Politik-Krise in Italien blieb weiterhin im Blickpunkt. Dort blockieren sich die Parteien weiter gegenseitig bei der Regierungsbildung.

Doch im späten Verlauf drehten die Aktienkurse dann ins Plus und schüttelten die zuvor belastenden Nachrichten ab. Ein Grund waren Aussagen von Janet Yellen, Vizepräsidentin der US-Notenbank. Yellen stellte klar, dass sie die notwendigen stimulierenden Maßnahmen der Fed weiter unterstütze. Im Februar hatten Sorgen über ein mögliches Ende dieser Maßnahmen für eine Unterbrechung des Aufwärtstrends an den Börsen gesorgt.

Zudem traten auch die Sorgen um die am Freitag automatisch in Kraft getretenen Kürzungen bei den US-Staatsausgaben wieder in den Hintergrund. "Die Kürzungen kommen und gehen, aber das ist nicht das Ende der Welt", kommentierte Joe Bell, Analyst bei Schaeffer's Investment Research.

Der Dow-Jones-Index erhöhte sich um 0,3 Prozent auf 14.128 Punkte und schloss auf dem zweithöchsten Stand aller Zeiten. Somit sind es nur noch 70 Punkte bis zum Allzeithoch. Im Tagestief war der Index schon bis auf 14.030 Punkte gefallen. Der S&P-500 stieg um 0,5 Prozent auf 1.525 Punkte. Der Nasdaq-Composite legte um 0,4 Prozent auf 3.182 Punkte zu.

Von der Konjunkturseite gab es keine Impulse. Doch der Blick ist bereits auf den Freitag gerichtet, wenn die US-Arbeitsmarktdaten für Februar veröffentlicht werden.

Bei den Einzelwerten waren vor allem Konsum- und Finanzwerte gesucht. So kletterten die Aktien von Home Depot um 1,8 Prozent und die Titel von JP Morgan erhöhten sich um 0,4 Prozent. Die Aktie von Merck & Co legte um 1,7 Prozent zu, nachdem die Analysten das Papier auf "Buy" erhöht hatten. Bristol-Myers gaben dagegen um 0,6 Prozent nach. Hier wurde die Einstufung auf "Neutral" gesenkt.

Die B-Klasse der Titel von Berkshire Hathaway verloren 0,1 Prozent. Chairman Warren Buffett hatte am Freitag eingeräumt, dass das Plus beim Buchwert seines Unternehmens 2012 unter dem Marktschnitt geblieben sei. Immerhin hat er noch eine Rendite von 14,4 Prozent herausgeholt, doch der S&P-500 hat im gleichen Zeitraum 16 Prozent Plus gemacht.

Im Technologiesektor ging die Entwicklung der Aktien von Apple und Google weiterhin in unterschiedliche Richtungen. Während die Aktien von Google um 1,9 Prozent kletterten und bei 822.84 Dollar erneut ein Allzeithoch markierten, ging es für die Apple-Titel um 2,4 Prozent nach unten. Eine US-Richterin hatte am Freitag im Patentstreit zwischen Apple und Samsung Electronics Teile des milliardenschweren Urteils gegen den südkoreanischen Konzern gekippt. Über etwa die Hälfte der Produkte muss nun neu verhandelt werden.

Quelle: ntv.de, DJ

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