Marktberichte

Konjunktur erfreut Wall Street gut drauf

Die US-Börsen knüpften am Donnerstag nahtlos an die Kursgewinne des Vortags an. Überraschend positive Konjunturdaten gaben Rückenwind. Beflügelnd wirkten Händlern zufolge auch die starken Quartalsergebnisse von Hewlett-Packard. Eine Gewinnwarnung von General Electric hinterließ dagegen keine negative Wirkung. Der Dow Jones stieg 2,6 Prozent auf 8.845 Punkte, für die Nasdaq ging es 3,4 Prozent auf 1.468 Zähler nach oben.

Von der Konjunkturseite gab es gute Nachrichten im Dreierpack: Die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe ist in der Woche zum 16. November auf 376.000 nach 401.000 in der Vorwoche gesunken. Analysten hatten nur mit einem Rückgang auf 392.000 Anträge gerechnet.

Der Index der US-Frühindikatoren des Wirtschaftsforschungsinstituts Conference Board lag im Oktober unverändert bei 111,4 Punkten. Analysten hatten mit einem leichten Rückgang um 0,1 Prozent gerechnet.

Und auch der Konjunkturindex der Federal Reserve Bank von Philadelphia konnte sich sehen lassen. Der lag im November bei Plus 6,1 Punkten nach Minus 13,1 Punkten im Oktober. Volkswirte hatten für den Berichtsmonat mit keiner Veränderung der Geschäftstätigkeit gerechnet.

Schlechte Nachrichten gab es hingegen von General Electric. Der Mischkonzern hat seine Gewinnprognose für das laufende Jahr reduziert und erwartet nun noch einen Gewinn je Aktie von 1,51 Dollar und nicht mehr wie bislang von 1,65 Dollar je Anteilsschein. Grund seien Abschreibungen auf die Rückversicherungsparte in Höhe von 1,4 Milliarden Dollar, so das Unternehmen. GE reduzierte das Gewinnziel damit allerdings nicht so stark wie von vielen Anlegern befürchtet, was dem Aktienkurs deutlichen Auftrieb verlieh. Für die Papiere ging es 8,3 Prozent auf 26,85 Dollar nach oben.

Der nach IBM zweitgrößte Computerhersteller der Welt, Hewlett-Packard, hat im abgelaufenen Quartal mit einem Gewinn je Aktie von 24 Cent die Erwartungen der Analysten um 2 Cent übertroffen. Für das Gesamtjahr bekräftigte das Unternehmen seine Prognose. Der im Zuge der Fusion mit Compaq angekündigte Stellenabbau gehe zudem schneller als geplant voran, hieß es weiter. Die HP-Aktie machte einen Kurssprung von 12,7 Prozent auf 18,99 Dollar.

Zahlen legte auch die größte Bücherkette der Welt, Barnes & Noble, vor. Der Gewinn je Aktie im dritten Quartal lag nach Angaben des Unternehmens bei 5 Cent je Aktie. Im vergleichbaren Vorjahresquartal hatte Barnes & Noble noch einen Verlust von 10 Cent je Aktie verbucht. Analysten hatten nur mit einem Überschuss von 3 Cent je Anteilsschein gerechnet. Die Aktie verlor 1,1 Prozent auf 23,64 Dollar.

Der weltgrößte Flugzeughersteller Boeing will im kommenden Jahr in seiner Zivilflugzeug-Sparte weitere 5000 Stellen abbauen. Boeing werde etwa 2500 Entlassungen aussprechen und den Rest durch natürliche Fluktuation erreichen, teilte das Unternehmen am Mittwochabend mit. Analysten bezeichneten die Streichungen als notwendig, um weiterhin konkurrenzfähig zu bleiben. Boeing leidet unter der anhaltenden Branchenflaute nach den Anschlägen vom 11. September 2001 sowie der schwachen Weltkonjunktur. Für die Aktie ging es mit 2,2 Prozent auf 32,44 Dollar ins Plus.

Gute Nachrichten gab es für die von der Insolvenz bedrohte Fluglinie United Airlines. Auch die Mechaniker-Gewerkschaft hat als letzte der großen Arbeitervereinigungen Lohneinbußen und Veränderungen bei den Arbeitszeiten akzeptiert. Die Aktie der Muttergesellschaft UAL legte 7,7 Prozent auf 3,34 Dollar zu.

Auch die Aktien der Automobilkonzerne legten deutlich zu. General Motors kletterte 9,1 Prozent auf 38,50 Dollar, die Aktie von Ford legte 15,6 Prozent auf 10,32 Dollar zu. Nach Einschätzung der Analysten von Deutsche Banc Alex. Brown könne der Umsatz bei Ford im November über den Analystenprognosen ausfallen.

Die Sportartikelwarenhauskette Foot Locker hat ihren Gewinn im abgelaufenen Quartal auf 31 Cent je Aktie nach 23 Cent im Vorjahreszeitraum gesteigert. Ohne Sonderfaktoren lag der Überschuss bei 29 Cent je Aktie, was den Erwartungen von Analysten entsprach. Die Aktie stieg 11,4 Prozent auf 12,71 Dollar.

Nachbörslich berichtete Novell über sein Quartalsergebnis. Der US-Softwarehersteller hat den Netto-Verlust etwas verringert. Unter Berücksichtigung von Abschreibungen auf Immobilien- und Firmenbeteiligungen ergab sich ein Verlust von 25 Cent je Aktie. Ein Jahr zuvor hatte der Verlust bei 26 Cent je Aktie gelegen. Der Umsatz ging von 316 Millionen Dollar auf 300 Millionen Dollar zurück. Die Aktie verbuchte im Vorfeld der Zahlen ein Plus von 15 Prozent auf 3,88 Dollar.

Auch der Spezialist für Datenspeicherung Brocade meldete erst nach Börsenschluss Zahlen. Das Unternehmen schaffte im abgelaufenen Quartal wieder den Sprung in die Gewinnzone und verdiente 7 Cent je Aktie. Der Umsatz zog sogar um 31 Prozent an. Die Aktie war mit einem Plus von knapp 14 Prozent bei 7,28 Dollar aus dem Handel gegangen.

Quelle: ntv.de

Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen