Marktberichte

Silberstreif am Jobmarkt Wall Street handelt Hoffnung

Der US-Arbeitsmarktbericht ist "kein Worst Case, aber auch nicht berauschend".

Der US-Arbeitsmarktbericht ist "kein Worst Case, aber auch nicht berauschend".

(Foto: REUTERS)

Die US-Unternehmen schaffen im Juli mehr Stellen als erwartet, zugleich geht die Arbeitslosenquote überraschend zurück. Befürchtungen über eine bevorstehende Rezession in den USA werden damit zumindest beschwichtigt. So richtig trauen tun die Anleger dem "Braten" allerdings nicht. Die New Yorker Börsen geben sich zittrig. Gerüchte über eine bevorstehende Herabstufung der USA machen überraschend die Runde.

Ein Hoffnungsschimmer am US-Arbeitsmarkt stoppt den Abwärtssog an der Wall Street vorübergehend. Nachdem es am Donnerstag den heftigsten Kursrutsch seit Anfang 2009 gegeben hatte, starten die New Yorker Börsen mit deutlichen Gewinnen in den Handel. Noch sind die Gewinne aber wackelig. Immer wieder tauchen die Börsenbarometer in den roten Bereich ab. Überraschend macht ein Marktgerücht die Runde, dass Standard & Poor's nach Handelsschluss an Wall Street die USA herabstufen werde. Die Rating-Agentur war kurzfristig für eine Stellungnahme nicht erreichbar.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte notiert zuletzt 0,6 Prozent leichter bei 11.370 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 klettert um 0,5 Prozent auf 1194 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq notiert 0,6 Prozent höher auf 2572 Stellen.

Händler meinen, dass das Gerücht der Herabstufung noch nicht "gehandelt" wird. Ansonsten würden Dollar und Aktienkurse deutlich stärker unter Druck stehen. "Ich habe mit etlichen angelsächsischen Kunden gesprochen. Die setzen nicht auf die Short-Squeez-Rally", sagt ein Händler. Der US-Arbeitsmarktbericht sei "kein Worst Case, aber auch nicht berauschend" gewesen. Das Zahlenwerk könne die Rezessionsängste nicht ausräumen. Folglich zögen Anleger an Wall Street einmal mehr an der Reißleine.

Die Eskalation der Schuldenkrise in Europa und die Angst vor einer zweiten Rezession in den USA haben in den vergangenen Tagen an den Aktienmärkten regelrechte Verkaufswellen losgetreten. Für Aufatmen sorgte da der Arbeitsmarktbericht der US-Regierung für Juli. Dem Bericht zufolge beschleunigte sich das Stellenwachstum deutlicher als erwartet.

Die US-Unternehmen schafften danach im Juli mehr Stellen als prognostiziert worden war, zugleich ging die Arbeitslosenquote überraschend zurück. Zur Zeit belasten Befürchtungen über eine bevorstehende Rezession in den USA und die anhaltende Schuldenkrise die weltweiten Aktienmärkte. Zumindest die Sorgen über eine erneute Rezession in den USA könnten nun etwas nachlassen. Investoren reagierten erleichtert und kehrten an den Markt zurück.

"Punktuelle Kaufgelegenheiten"

Analysten hoben hervor, dass durch die Job-Daten kein Problem gelöst werde. Sie böten vielmehr nur eine punktuelle Kaufgelegenheit, sagte Michael Marrale von RBC Capital Markets. Am Ende kämen den Investoren wieder die jüngsten schwachen Konjunkturzahlen in Erinnerung.

Bank of America wurden zunächst vom positiven Markttrend mitgerissen. Der Aktienkurs zog zunächst über zwei Prozent an, drehte dann aber mit 2,3 Prozent ins Minus.  Die Großbank rechnet damit, dass wegen der gerichtlichen Prüfung von Zwangsräumungen sowie Schadenersatzklagen von Investoren weitere Kosten von 2,3 Mrd. Dollar auf sie zukommen könnten.

Die Titel von Procter & Gamble gewannen 0,5 Prozent. Der Konsumgüterriese machte im vergangenen Quartal mehr Gewinn als erwartet, lag aber mit seiner Prognose unter den Marktschätzungen.

Quelle: ntv.de, rts

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