Marktberichte

Anleger suchen einen Boden Wall Street holt Luft

Von Lars Halter, New York

Es wäre sicher verfrüht, das Ende der Korrektur zu feiern. Doch nach einem schwerfälligen Start ging es für die amerikanischen Börsen im Montagshandel wieder aufwärts, weil nach steilen Verlusten in der vergangenen Woche niedrige Kurse neue Käufer in den Markt brachten.

Zum Handelsschluss legt der Dow-Jones-Index 0,7 Prozent auf 13.358 Punkte zu. Der marktbreite S&P-500-Index verbessert sich um 0,1 Prozent auf 1.473 Punkte verbessert, und die Hightech-orientierte Nasdaq um 0,8 Prozent auf 2.583 Punkte.

Vor dem Wochenende hatte der breite Markt binnen weniger Handelstage um fünf Prozent abgegeben, nachdem anhaltende Sorgen um die Hypotheken- und Kreditkrise Anlegern den Garaus gemacht hatten. Auch aufkommende Gerüchte um eine "Not-Zinssenkung" durch die Notenbank hatten den Markt nicht stützen können, würde eine solche doch ein sehr pessimistisches Signal senden und am Aktienmarkt mehr Unheil anrichten als gutmachen.

Die Sorgen um den Kreditmarkt sind alles andere als ausgestanden, doch gab es aus dem Sektor ausnahmsweise einmal gute Nachrichten: Der europäische Bankenriese HSBC hat gute Quartalszahlen vorlegt. Das Unternehmen hatte im Februar als erster Finanzriese vor den Auswirkungen der Kreditkrise gewarnt. Dass es mit den eigenen Zahlen wieder aufwärts ging, verdankt man aber nicht einem verbesserten Umfeld, sondern dem konsequenten Ausstieg aus dem Subprime-Geschäft.

Weitere Zahlen aus dem Finanzsektor kamen von der ABN Amro, die einen Gewinneinbruch bilanziert. Wichtiger ist die Bank indes aus Merger-Sicht. Man zieht eine Empfehlung für eine Übernahme durch die britische Barclays zurück, nachdem jüngst die Royal Bank of Scotland und Partner ihr Angebot an den niederländischen Branchenriesen erhöht haben.

In den USA hingegen ist es in Bezug auf Merger ruhig. Bis 17 Uhr (Ortszeit, 23 Uhr MESZ) will allerdings die Bancroft-Familie über einen möglichen Verkauf von Dow Jones an die News Corp. von Rupert Murdoch entscheiden.

Ansonsten gab es einige Quartalszahlen: Der Dow-notierte Telekommunikationsriese Verizon berichtet über ein Gewinnwachstum um 4,5 Prozent, das vor allem aus dem Breitband- und aus dem Mobilfunk-Sektor kommt. Diesen Bereich baut das Unternehmen durch die Übernahme von Rural Cellular aus, über die man für 2,6 Milliarden Dollar an 700.000 Kunden im ländlichen Raum kommt. Insgesamt steht Verizon aber erneut schwächer da als der Konkurrent AT&T, und so verliert die Aktie 1,3 Prozent.

Weitere Dow-Verlierer sind IBM mit einem Abschlag von 1,3 Prozent sowie Hewlett-Packard und McDonalds.

Größte Dow-Gewinner sind hingegen General Motors mit einem Plus von 3,8 Prozent sowie Home Depot und American Express, allesamt Verlierer der letzten Woche.

Im Hightech-Sektor stand Sun Microsystems unter Beobachtung. Der Computer- und Serverriese, der nach Börsenschluss seine Quartalszahlen vorlegen sollte, gibt im Vorfeld um 1,8 Prozent nach.

Quelle: ntv.de

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