Marktberichte

Finanztitel mit kräftigen Gewinnen Wall Street im Aufwind

Nach schwachem Beginn nehmen die amerikanischen Börsen am Dienstag Fahrt auf. Grund sind die sich sehr stark präsentierenden Bankenwerte. Die Konjunkturabkühlung in China tritt in den Hintergrund.

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Dank starker Finanztitel haben die US-Börsen am Dienstag kräftig zugelegt. Allen voran die Bank of America dämpfte mit einem guten Quartalsergebnis die Sorgen vieler Anleger über den Zustand der Finanzbranche. Die guten Nachrichten linderten auch die Nervosität wegen der Konjunkturabkühlung in China und der zunehmenden Risiken für die Industrie in der europäischen Schuldenkrise.

"Dass der Markt so in Schwung kommt, wenn erst einmal die Richtung klar ist, liegt an dem geringen Handelsvolumen", sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management. "Wenn ein ernstzunehmender Käufer oder Verkäufer auf den Plan tritt, kommt Bewegung in den Markt und viele Anleger springen auf."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte stieg um 1,6 Prozent und schloss bei 11.577 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte 2,0 Prozent auf 1225 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 1,5 Prozent auf 2654 Punkte.

Der KBW-Bankenindex verzeichnete ein Plus von 4,1 Prozent. Bank-of-America-Anteile wurden 10,1 Prozent teurer gehandelt. Das Geldhaus legte für die Sommermonate einen Nettogewinn von 6,2 Milliarden Dollar vor. Es profitierte dabei aber vor allem von Sondereffekten, die Einbußen in anderen Sparten ausglichen - etwa im Investmentbanking oder im Hypothekengeschäft.       

Auch schwache Zahlen von Goldman Sachs konnten Anleger nicht abschrecken. Das Papier der Bank legte um 5,5 Prozent zu, obwohl die größte US-Investmentbank zum zweiten Mal überhaupt rote Zahlen schrieb. Goldman Sachs kündigte Kosteneinsparungen und Einschnitte bei Gehältern an. Auch die Anteilscheine der Citigroup verteuerten sich um 7,0 Prozent. Die Aktien von Morgan Stanley legten einen Tag vor der Quartalsbilanz um 9,0 Prozent zu. Händler erklärten den Aufwind mit einer gewissen Erleichterung am Markt: "Auch wenn die Ergebnisse nach historischen Maßstäben sehr enttäuschend waren, waren sie doch nicht so schlecht wie die Pessimisten erwartet hatten", sagte Peter Kenny von Knight Capital in New Jersey.        

Dagegen schmierte der Kurs von IBM um 4,1 Prozent ab. Der weltgrößte IT-Dienstleister machte im vergangenen Quartal zwar viel Umsatz und Gewinn, konnte die Angst vor rückläufigen Technologie-Ausgaben aber nicht aus der Welt schaffen. Unter anderem kühlt sich Chinas Wirtschaftsboom immer stärker ab und droht damit auch die Weltwirtschaft zu bremsen. Auch in Europa hinterlässt die Schuldenkrise immer tiefere Spuren in den großen Volkswirtschaften. Händler zeigten sich beunruhigt darüber, dass die Ratingagentur Moody's Frankreichs Spitzenbonität infrage stellte. Dies könnte den Kampf gegen die Schuldenkrise erschweren.

Quelle: ntv.de, rts

Social Networks
Newsletter
Ich möchte gerne Nachrichten und redaktionelle Artikel von der n-tv Nachrichtenfernsehen GmbH per E-Mail erhalten.
Nicht mehr anzeigen