Marktberichte

Kein Applaus für Yahoo Wall Street im Minus

Gewinn verdoppelt, Prognose angehoben - es waren gute Nachrichten, die das Internet-Unternehmen Yahoo lieferte. Doch der Markt hatte noch mehr erwartet und so zeigte sich die Wall Street am Donnerstag verschnupft. Der Dow Jones-Index verlor 1,31 Prozent auf 9.036 Zähler, der Nasdaq-Index rutschte um 1,82 Prozent auf 1.715 Punkte.

Auch die jüngsten US-Konjunkturdaten konnten die Stimmung am Markt nicht verbessern. Wie das US-Arbeitsministerium bekannt gab, ist die Zahl der Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe in der Woche zum 05. Juli von 434.000 in der Vorwoche auf 439.000 Anträge gestiegen. Volkswirte hatten lediglich mit 425.000 Anträgen gerechnet. Sie hatten darauf gesetzt, dass sich der Abwärtstrend fortsetzt.

Als erstes großes Technologieunternehmen hatte Yahoo am Mittwoch nachbörslich die Zahlen zum zweiten Quartal präsentiert. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich der Gewinn mit 50,8 Mio. US-Dollar oder 0,08 US-Dollar je Aktie wie erwartet mehr als verdoppelt. Der Umsatz liegt mit 321,4 Mio. Dollar sogar noch über den Erwartungen. Vor allem das Wachstum im Internet-Werbegeschäft sowie im gebührenpflichtigen Dienst hätten zu den guten Zahlen beigetragen, hieß es. Auch der Ausblick für Umsatz und operatives Ergebnis vor Sonderposten im Gesamtjahr sei besser geworden. Die Erwartungen der Analysten hat Yahoo mit den Zahlen getroffen, die der Anleger aber nicht. Nachdem es bereits nachbörslich um sechs Prozent nach unten ging, setzte die Aktie ihre Talfahrt fort und verlor 7,74 Prozent auf 32,56 US-Dollar.

Ganz frische Zahlen gab es vorbörslich von PepsiCo. Der zweitgrößte US-Erfrischungsgetränke-Hersteller hat den Gewinn im zweiten Quartal wie erwartet um 15 Prozent gesteigert. Besonders die Snack-Sparte Frito Lay trug zu dem guten Ergebnis bei. Der Gewinn kletterte von 875 Mio. Dollar im Vorquartal auf 1,01 Mrd. Dollar. Der Quartalsumsatz stieg um knapp sieben Prozent auf 6,54 Mrd. Dollar. Die Aktie zog mit, sie kletterte um 5,39 Prozent auf 46,95 US-Dollar.

Nachbörslich gab es dann Zahlen von Juniper Networks. Der weltweit zweitgrößte Netzwerkausrüster hat im abgelaufenen zweiten Geschäftsquartal trotz der anhaltenden Investitionsflaute in der Telekom-Branche Umsatz und Gewinn gesteigert. So stieg der Netto-Gewinn von 6,2 Mio. Dollar im Vorjahr auf 13,6 Mio. Dollar. Die Umsatzerlöse kletterten von 117 Mio. Dollar auf 165,1 Mio. Dollar. Im Vorfeld der Zahlen büßte die Unternehmensaktie 5,11 Prozent auf 14,11 US-Dollar ein. Nachbörslich gehts für den Titel jedoch nach oben.

Hohe Leinensportschuhe mit einem kreisrunden Emblem drauf - es gab eine Zeit, in der die Converse-Schuhe so ungefähr das hippeste waren, was man sich vorstellen konnte. Darauf hat sich nun offenbar auch der US-Sportartikelhersteller Nike besonnen und jetzt den Kauf von Converse Inc. für 305 Mio. US-Dollar angekündigt. Converse solle als eigene Marke bestehen bleiben und mit dem bisherigen Management als Tochterunternehmen von Nike arbeiten, teilte Nike mit. Branchenkenner begrüssten den Deal. Schließlich würden die Nike-Konkurrenten Adidas und Puma mit derartigen Schuhen bereits gute Geschäfte machen. Die Freude der Anleger auf die Rückkehr der bequemen Lifestyle-Schuhe hält sich zunächst in Grenzen, zum Handelsschluss gibt es dann aber doch noch ein Kursplus von 1,25 Prozent auf 53,66 US-Dollar.

Nicht nur Nike ist vom Übernahmefieber in den USA angesteckt. Auch RJR Tobacco Holdings und die Brown & Williamson Tobacco Corp scheinen mit einer Fusion zu liebäugeln. Wie das "Wall Street Journal" berichtet, haben die Konzerne diverse Gespräche über einen Zusammenschluss ihres US-Zigarettengeschäfts geführt. Zwar stehe ein Deal nicht unmittelbar bevor, aber es gebe Bewegung in den Verhandlungen. Anleger wollen offenbar erstmal die Transaktion abwarten, RJR-Aktien rutschen leicht um 0,75 Prozent auf 36,82 US-Dollar.

Zu den am meist gehandelten Aktien gehörte Mirant. Der Titel brach um mehr als 15 Prozent auf 2,29 US-Dollar ein. Die Investmentbank Merrill Lynch hatte zuvor vor der Insolvenzgefahr beim Energiekonzern gewarnt.

Markige Sprüche in Sachen Peoplesoft kamen von Oracle-Chef Larry Ellison. Peoplesoft könne allein nicht bestehen, stellte Ellison fest. "Mit oder ohne uns, Peoplesoft kann nicht allein überleben." Der Markt für Anwendersoftware für Unternehmen werde sich künftig auf drei Anbieter beschränken, Oracle, SAP und Microsoft, erklärte der Oracle-Chef. Das Geplänkel im Übernahmekampf tat den Aktien nicht gut, Oracle verloren 0,55 Prozent auf 12,60 US-Dollar, Peoplesoft rutschten um 1,00 Prozent auf 17,82 US-Dollar.

Quelle: ntv.de

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