Marktberichte

Negative Konjunkturdaten Wall Street im Minus

Die US-Börsen haben am Donnerstag angesichts negativer Konjunkturdaten und einer Flut durchwachsener Unternehmensergebnisse im Minus geschlossen. Technologiewerte und Pharmatitel gingen im Schnitt noch am stärksten aus dem Handel.

Der Dow-Jones-Index fiel nach vorläufigen Schlussangaben um 1,78 Prozent auf 11.378 Punkte. Der S&P-500-Index gab um 1,31 Prozent auf 1267 Punkte nach. Der Nasdaq-Index zeigte sich 0,18 Prozent schwächer bei 2325,55 Punkte.

Die vorläufigen Zahlen zum Bruttoinlandsprodukt im zweiten Quartal 2008 ergab ein Wachstum von 1,9 Prozent und lagen damit knapp unter dem, was Experten erwartet hatten. Dies lag besonders an dem milliardenschweren Hilfspaket der Regierung, wodurch die Verbraucher wieder mehr Geld ausgegeben haben, und an einem Rückgang der Importe. Das Bruttoinlandsprodukt für das letzte Quartal des vergangenen Jahres ist von 0,6 Prozent Wachstum auf negative 0,2 Prozent und damit Kontraktion revidiert worden.

Die wöchentlichen Erstanträge auf Arbeitslosenunterstützung sind um 44 000 auf 448 000 gestiegen. Dies ist der größte Anstieg seit April 2003. Auch der weniger schwankungsanfällige Vier-Wochen-Durchschnitt ging um 11 000 nach oben. Auch wenn dies an einer Gesetzesänderung liegen könnte, beunruhigt es die Anleger und zeigt, dass es weitere konjunkturelle Schwierigkeiten gibt.

Die stärksten Kursausschläge bewirkten erneut Unternehmenszahlen: Der größte börsennotierte Ölmulti Exxon Mobil (minus 4,7 Prozent) erzielte zwar den bisher höchsten Quartalsgewinn eines US-Konzerns. Anleger hatten aber mit noch mehr gerechnet.

Unterhaltungsriese Walt Disney (minus 4,2 Prozent) konnte dank Themenparks und TV-Sendern der US-Flaute trotzen. Die Aktionäre erwarteten jedoch mehr zum Ausblick.

Der zweitgrößte Kreditkartenkonzern Mastercard (minus 9,8 Prozent) rutschte wegen einer Milliardenzahlung an den Rivalen Amex im zweiten Quartal tief in die Verlustzone. Branchenführer Visa (minus 6,9 Prozent) verlor ebenfalls trotz starker Zahlen, der Kurs war jedoch seit dem Rekord-Börsengang im März um fast 80 Prozent gestiegen.

Gegen den Trend gab es eine Reihe von Gewinnern: Der kriselnde Mobilfunk-Ausrüster Motorola (plus 13 Prozent) rettete sich im zweiten Quartal knapp aus den roten Zahlen. Von Zahlen, die besser waren als erwartet, profitierten auch der Papierkonzern International Paper (plus 14 Prozent) und der Reifenhersteller Goodyear (plus 0,4 Prozent).

Die weltgrößte Kaffeehauskette Starbucks (plus 0,1 Prozent) rutschte zwar wegen des Konzernumbaus erstmals in die roten Zahlen. Das Unternehmen verschärft nun aber den Sparkurs und erwartet für 2009 einen Gewinnschub.

Quelle: ntv.de

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