Marktberichte

Euro-Schuldenkrise verunsichert Wall Street im Minus

Sorgen über das Ausmaß der Schuldenkrise in Europa und Verunsicherung über die weitere Geldpolitik in China haben die US-Börsen tief ins Minus gedrückt. Federn lassen mussten vor allem Titel aus der Rohstoff- und Technologiebranche.

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(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte ist mit einem Abschlag von 1,6 Prozent auf 11.023 Punkte aus dem Handel gegangen. Im Verlauf pendelte er zwischen 10.978 und 11.194 Punkten. Der breiter gefasste S&P 500 sackte ebenfalls 1,6 Prozent auf 1178 Stellen ab. Der Index der Technologiebörse Nasdaq verlor 1,8 Prozent auf 2469 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax 1,9 Prozent tiefer auf 6663 Stellen.

Mit großer Spannung warteten die Händler auf Ergebnisse der Beratungen der Euro-Finanzminister zur irischen Schuldenkrise in Brüssel. Das "Wall Street Journal" berichtete unter Berufung auf EU-Kreise, im Gespräch sei ein Rettungspaket von 80 bis 100 Mrd. Euro. Weltweit werde befürchtet, dass Hilfen für Irland einen Domino-Effekt auf andere Länder haben könnten, sagte Analyst Cort Gwon von FBN Securities. "In diesen wirtschaftlich heiklen Zeiten könnte ein Rückschlag für Europa einem Rückschlag für die ganze Welt gleichkommen."

Neben Europa waren Spekulationen über eine weitere Straffung der chinesischen Geldpolitik vorherrschendes Thema an der Wall Street. Die Furcht vor höheren Zinsen schickte bereits die Börse in Shanghai auf Talfahrt. Die jüngste Zinserhöhung in China trat am Dienstag in Kraft. Dennoch bleibt nach Ansicht der chinesischen Notenbank die Inflation ein Problem. Zudem lasteten erneut Spekulationen, die US-Notenbank Federal Reserve könnte ihr geplantes 600 Mrd. Dollar schwere Programm zum Kauf von Staatsanleihen nicht im vollen Umfang ausschöpfen, auf dem Markt. Der Präsident der Fed von St. Louis, James Bullard, erklärte, Abstriche gebe es nur, wenn sich eine starke Verbesserung der Wirtschaftslage zeige.

Wegen der Sorgen über den künftigen Kurs der chinesischen Geldpolitik brachen die Preise vieler Rohstoffe ein. Dies setzte die Aktien von Unternehmen wie dem Aluminiumgiganten Alcoa unter Druck. Sie gaben 2,8 Prozent ab, die Papiere des Ölkonzerns Exxon Mobil verloren 2,2 Prozent.

Die weltweiten Entwicklungen überlagerten gute Nachrichten aus dem Inland: Trotz einer anhaltenden Schwäche auf dem Heimatmarkt steigerte der weltweit größte Einzelhändler Wal-Mart im dritten Quartal Umsatz und Gewinn. Die Kette profitierte von einem Steuereffekt und hob deshalb auch die Gewinnprognose an. Die Papiere stemmten sich gegen den Markttrend und legten 0,6 Prozent zu. Die Anteilsscheine von Home Depot stiegen ein Prozent, nachdem die Baumarktkette bekanntgab, dass die Geschäfte wieder etwas besser laufen.

An der New York Stock Exchange wechselten rund 1,35 Mrd. Aktien den Besitzer. 403 Werte legten zu, 2643 gaben nach und 56 blieben unverändert. An der Nasdaq schlossen bei Umsätzen von 2.22 Mrd. Aktien 548 im Plus, 2103 im Minus und 101 unverändert.

Quelle: ntv.de, rts

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