Marktberichte

Intel im Fokus Wall Street im Plus

Die US-Aktienmärkte erholten sich am Mittwoch von den massiven Abschlägen des Vortages. Zwar würden sich Investoren wieder in den Markt wagen, die Stimmung sei allerdings noch sehr gedämpft, sagten Händler. Schlechte Nachrichten kamen erneut für Intel - mit Merrill Lynch gab eine weitere US-Investmentbank einen pessimistischen Ausblick für den Chip-Hersteller. Der Dow Jones schloss 1,4 Prozent fester bei 8.408 Punkten, die Nasdaq kletterte 2,2 Prozent auf 1.292 Zähler.

Trotz der Pluszeichen bleiben Analysten weiter vorsichtig, wie Edgar Peters von PanAgora Asset Management. Die Anleger hätten bislang auf Zeichen gewartet, dass die Unternehmen in der zweiten Jahreshälfte wieder Gewinne schreiben würden, mittlerweile hätten aber auch die größten Optimisten diese Hoffnung aufgegeben. Die Stimmung sei insgesamt wieder schlechter geworden, hieß es.

Ein möglicher Krieg gegen den Irak rücke zudem immer mehr in den Mittelpunkt, hieß es weiter. Die US-Marine hat nach Angaben aus Reedereikreisen in diesem Monat ein großes Handelsschiff gechartert, um Kampfpanzer und Panzerfahrzeuge zum Golf transportieren zu lassen. Den Informationen zufolge soll die Ladung bis Ende September in der Region eintreffen. Die USA liegen mit dem Irak in einem erbitterten Streit um die Fortsetzung der UNO-Inspektionen, die den Verdacht ausräumen sollen, dass der Irak über Massenvernichtungsmittel verfüge.

Vor dem am Donnerstag mit Spannung erwarteten Intel-Zwischenbericht belastete ein Analystenkommentar die Stimmung: Nach Lehman Brothers am Dienstag zeigte sich am Mittwoch auch Merrill Lynch pessimistisch für die Entwicklung des Chip-Herstellers Intel. Für das laufende Geschäftsjahr senkten die Analysten ihre Gewinnerwartung je Aktie auf 51 Cent von zuvor 55 Cent, für 2003 gehen sie nun von einem Überschuss je Aktie von 76 Cent und nicht mehr wie bislang von 86 Cent aus. Kurz vor Börseneröffnung legte Credit Suisse First Boston dann noch eins drauf und senkte das Kursziel für die Intel-Aktie auf 21 von zuvor 32 Dollar. Die Gewinnerwartung je Aktie für das laufende und das kommende Jahr senkten sie ebenfalls. Die Aktie legte im freundlichen Marktumfeld dennoch 1,5 Prozent auf 16,10 Dollar zu.

Der Halbleiter-Hersteller LSI Logic bekräftigte unterdessen sein Prognose für das laufenden Quartal. Demnach soll der Umsatz um 10 Prozent gegenüber den 438 Millionen Dollar des Vorquartals steigen. Für die Papiere ging es 10,6 Prozent auf 7,70 Dollar nach oben.

Und noch ein Chip-Hersteller meldete sich zu Wort. Fairchild Semiconductor senkte allerdings seine Umsatzprognose für das laufende dritte Quartal und erwartet nun ein gleichbleibenden oder etwas schlechteres Ergebnis als die 360,5 Millionen Dollar des zweiten Quartals. Die Anleger störte der schlechtere Ausblick nicht, die Aktie legte 1,1 Prozent auf 10,60 Dollar zu.

Die Aktie von Texas Instruments gewann 3,6 Prozent auf 19,18 Dollar. Der weltweit größte Hersteller von Chips für Mobiltelefone hatte zuvor seine Geschäftsprognosen für das laufende Jahr bestätigt.

Der weltgrößte Autohersteller General Motors hat im August ein kräftiges Absatzplus erzielt. Der US-Autoabsatz kletterte im August um 18 Prozent. Das Unternehmen erhöhte daraufhin seine Gewinnprognosen für das laufende Quartal und das Gesamtjahr. Die Aktie machte 0,4 Prozent auf 45,75 Dollar gut.

Auch Konkurrent Ford meldete US-Absatzzahlen. Demnach wurde im August um gut 12 Prozent zugelegt. Die Aktie profitierte mit einem Anstieg von 1 Prozent auf 11,05 Dollar.

Gerüchte gibt es bei Merrill Lynch. Die Schweizer Großbank UBS erwägt nach Informationen der "Börsen-Zeitung" den Kauf der US-amerikanischen Investmentbank. Derzeit werde ein Für und Wider einer solchen Übernahme geprüft, hieß es.

Merrill Lynch äußerte sich Laufe des Tages auch zum Geschäftsverlauf - demnach wird der Umsatz des dritten Quartals unter dem des Vorquartals liegen, hieß es. Die Aktie von Merrill Lynch legte im New Yorker Handel um 4,4 Prozent auf 35,67 Dollar zu.

Der Sicherheitssoftware-Hersteller VeriSign gab bekannt, mit dem Kreditkartenanbieter Mastercard International zusammen zu arbeiten. Ziel dieser Zusammenarbeit ist es, die Sicherheit bei Kreditkarten-Zahlungen im Internet zu erhöhen, hieß es. Die VeriSign-aktie legte knapp 9 Prozent auf 7,10 Dollar zu.

Zu den großen Verlierern gehörte am Mittwoch die Aktie von Incyte Genomics, das Datenbanken unter anderem für die Biotech-Industrie entwickelt. Das Unternehmen warnte am Mittwoch, dass der Verlust im laufenden Geschäftsjahr mit bis zu 98 Millionen Dollar deutlich über den bisherigen Planungen von maximal 85 Millionen Dollar liegen werde. Die Aktie brach 22 Prozent auf 4,40 Dollar ein.

Ein Übernahmeangebot beflügelte dagegen die Aktie von Plumtree Software, die 21 Prozent auf 3,35 Dollar stieg. Sutter Opportunity Fund 2 LLC hat nach Angaben des Unternehmen angeboten 5 Dollar je ausstehender Plumtree-Aktie zu zahlen.

Quelle: ntv.de

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