Apple und Regionalbanken Wall Street im Plus
24.04.2009, 10:37 UhrDie US-Börsen haben am Donnerstag mit Kursgewinnen geschlossen. Überraschend positive Bilanzen mehrere großer Regionalbanken hoben die Stimmung. Zuvor hatten schwache Konjunkturdaten den Handel belastet.
Die US-Börsen haben am Donnerstag mit Kursgewinnen geschlossen. Überraschend positive Bilanzen mehrere großer Regionalbanken hoben die Stimmung, die zunächst unter schwachen Konjunkturdaten und der düsteren Prognose des Paketdienstes UPS gelitten hatte. Ein deutlicher Lichtblick war der iPhone- und iPod-Hersteller Apple, der die Wall Street mit guten Zahlen erfreute. Auch Energiewerte waren gefragt, nachdem der Ölpreis angezogen hatte.
Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss mit einem Plus von 0,9 Prozent bei 7957 Zählern. Im Handelsverlauf pendelte er zwischen 7804 und 7979 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500 stieg um knapp ein Prozent auf 851 Punkte. Der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,4 Prozent auf 1652 Stellen.
Überraschend gute Zahlen von Regionalbanken wie Fifth Third Bancorp aus Cincinnati und PNC Services Group sahen die Anleger als Hoffnungsschimmer in der gebeutelten Branche. So stieg Fifth Thrid um 3,52 Prozent auf 3,82 Dollar, während PNC 7,5 Prozent auf 40,93 Dollar zulegte. Dennoch sorgten erneut die Stresstests für Banken, die die US-Regierung in Kürze abschließen will, für Nervosität auf dem Parkett.
Star der Nasdaq war Apple: Der iPod-Hersteller verbuchte zu Jahresanfang einen unerwartet kräftigen Umsatz- und Gewinnanstieg und legte mitten in der Krise das beste Quartal seiner Geschichte außerhalb der Weihnachtszeit hin. Damit wischte der Technologieriese die Sorgen der Anleger beiseite, viele Menschen könnten sich wegen knapperer Kassen den Kauf der relativ teuren Apple-Produkte verkneifen. Apple-Aktien legten deshalb 3,2 Prozent auf 125,40 Dollar zu. Überraschend guten Zahlen von eBay stützten ebenfalls die Nasdaq. eBay schossen 12,3 Prozent in die Höhe.
Trotz der positiven Tendenz am Donnerstag schickte sich die Wall Street an, am Freitag zum ersten Mal seit sechs Wochen die Woche nicht mit einem Plus zu beenden. "Wir hatten eine große Rally", sagte Frank Lesh von FuturePath Trading. "Also wissen wir nicht, ob wir die noch weiter ausdehnen können."
"Sehen wir den Tatsachen ins Auge", sagte Cummins Catherwood von Boenning and Scattergood, "die Wirtschaft ist immer noch ganz schön schwach." Alle wichtigen Zahlen seien entweder enttäuschend oder nur ein bisschen besser als erwartet. "Wir bewegen uns hier um die Talsohle herum." Alle seien sich einig, dass es sehr, sehr schwierig sei, Vorhersagen zu treffen.
Dass ein Ende der Wirtschaftskrise doch noch nicht in greifbarer Nähe sein könnte, schlossen die Investoren aber aus den Konjunkturdaten. So gingen die Verkäufe bestehender Eigenheime im März deutlich stärker zurück als prognostiziert, während unerwartet viele Menschen Erstanträge auf Arbeitslosenhilfe stellten.
In der Krise verschicken Firmen und Verbraucher weniger Pakete, was der als Konjunkturbarometer geltende Versandservice UPS noch stärker zu spüren bekam als befürchtet: UPS verdiente im ersten Quartal weniger als halb so viel wie noch vor einem Jahr und enttäuschte auch mit seinem Ausblick. UPS-Papiere gaben 2,6 Prozent auf 53,33 Dollar nach.
IBM-Aktien gehörten mit einem Minus von 1,1 Prozent ebenfalls zu den Verlierern. In Frankfurt hatten erneute Spekulationen über eine Übernahme durch IBM die Aktien von SAP um rund zwei Prozent steigen lassen.
Auch die Titel des Rüstungskonzerns Raytheon standen nach überraschend guten Quartalszahlen auf den Einkaufslisten der Anleger und legten knapp 6,6 Prozent zu. Aus demselben Grund war auch der Süßwarenproduzent Hershey gefragt. Die Papiere verteuerten sich um 3,9 Prozent.
Quelle: ntv.de, qwertz