Marktberichte

Prinzip Hoffnung Wall Street im Plus

Gestützt von Technologiewerten und neuen Hoffnungen auf ein Auto-Rettungspaket hat die Wall Street die Woche mit Gewinnen beendet. Präsident George W. Bush erwägt nun doch, Staatshilfen für die Autobauer aus dem 700 Milliarden Dollar schweren Rettungspaket für die Finanzbranche bereitzustellen.

Der Dow-Jones-Index schloss am Freitag rund 0,8 Prozent im Plus bei 8629 Punkten. Im Tagesverlauf pendelte er dabei zwischen 8347 und 8682 Zählern. Auf die Woche gesehen verlor der Index 0,1 Prozent. Der breiter gefasste S&P-500 gewann 0,7 Prozent auf 879 Zähler. Der Index der Technologiebörse Nasdaq konnte sich ebenfalls behaupten und lag 2,2 Prozent im Plus bei 1540 Punkten.

In Washington erklärte eine Sprecherin des Weißen Hauses, angesichts des derzeit schwachen Zustands der US-Konjunktur würden für die Autobranche andere Hilfsmöglichkeiten geprüft und Mittel aus dem Bankenfonds TARP seien nicht ausgeschlossen. Die Senatoren hatten am Donnerstagabend keinen Kompromiss gefunden, um das 14 Milliarden Dollar umfassende Hilfspaket auf den Weg zu bringen. GM kündigte mittlerweile Produktionskürzungen im ersten Quartal 2009 um 250.000 Fahrzeuge an.

"Es wird irgendeine Form des Eingriffs geben, um einen Kollaps zu verhindern", sagte Tim Ghriskey von Solaris Asset Management. "Das heißt nicht, dass die Unternehmen nicht deutlich restrukturiert werden müssen. Das bedeutet, Leute werden ihren Job verlieren, Fabriken werden geschlossen ..." Nach heftigen Abschlägen von jeweils fast 20 Prozent zum Handelsstart und späteren deutlichen Gewinnen schlossen die Anteilsscheine von General Motors (GM) 4,4 Prozent im Minus, die von Ford legten 4,8 Prozent zu.

Der Nasdaq profitierte von Kursgewinnen bei Apple und Intel. Die Apple-Papiere gewannen 3,4 Prozent, Intel-Scheine sogar 5,3 Prozent. "Wir erwarten, dass der Technologiesektor sich als einer der ersten und nicht als letzter erholt", sagte Michael James von Wedbush Morgan.

Im Finanzsektor schloss die Aktie von Bank of America nahezu unverändert bei 0,1 Prozent im Plus. Nach der milliardenschweren Übernahme der Investmentbank Merrill Lynch will das Haus in den kommenden drei Jahren bis zu 35.000 Stellen streichen. Die nach Abschluss der Fusion größte Bank der USA verspricht sich davon Kosteneinsparungen von rund sieben Milliarden Dollar pro Jahr.

Das Vertrauen in den Markt litt auch unter dem Skandal um den ehemals einflussreichen Börsen-Manager Bernard Madoff, der mit einem Schneeballsystem Investoren um 50 Milliarden Dollar betrogen haben soll. Der vormalige Chef der Computerbörse Nasdaq wurde am Donnerstag verhaftet.

Quelle: ntv.de

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