Unsicherheit vor Italien-Auktion Wall Street im roten Gewand
28.12.2011, 22:30 Uhr
Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste: Nach diesem Motto handeln am Mittwoch die US-amerikanischen Börsianer. Dem hochverschuldeten Italien steht am Donnerstag eine echte Nagelprobe bevor. Das Euro-Land will Anleihen mit längeren Laufzeiten am Markt unterbringen.
Die US-Aktienmärkte haben am Mittwoch schwächer geschlossen. Zweifel am Erfolg einer für Donnerstag geplanten italienischen Anleiheauktion ließen nach Händlerangaben die Anleger vorsichtig agieren.
Der Dow-Jones-Index fiel um 1,1 Prozent auf 12.152 Punkte. Der S&P-500 verlor 1,2 Prozent auf 1250 Zähler. Der Nasdaq-Composite gab um 1,3 Prozent auf 2590 Punkte nach. Das Umsatzvolumen war mit 0,54 Milliarden Aktien abermals dünn.
Italien verkaufte am Mittwoch Kurzläufer, die am Markt gut aufgenommen wurden. Das Land musste deutlich niedrigere Zinsen zahlen als in den vergangenen Wochen. Daraufhin sanken die Renditen italienischer Staatsanleihen zunächst.
Die Erleichterung über den positiven Verlauf der Auktion ließ aber bald nach. Zweifel daran, dass Italien am Donnerstag Papiere mit längeren Laufzeiten zu ähnlich günstigen Bedingungen am Markt unterbringen wird, ließen die italienischen Renditen wieder Richtung 7 Prozent anziehen. Diese Marke gilt unter Volkswirten als kritisch; ein solches Zinsniveau dürfte Italien nicht auf längere Sicht durchhalten. Der Euro und die Aktienmärkte in Europa und den USA reagierten auf den Anstieg der Renditen mit stärkeren Verlusten.
In New York standen vor allem Aktien des Rohstoff- und Energiesektors unter Druck, nachdem die Preise für Öl und Metalle gefallen waren. Alcoa gaben um 3,1 Prozent nach. Unter den Konjunkturzyklikern verloren Caterpillar 2,4 Prozent.
Auch Finanzwerte wurden verkauft. Bank of America verbilligten sich um 3,6 Prozent. Besser als der Markt hielten sich Telekommunikationswerte wie AT&T, die um 0,3 Prozent niedriger schlossen.
Einzelhandelswerte reagierten uneinheitlich auf Umsatzdaten der Branche. Laut einer Studie des International Council of Shopping Centers und Goldman Sachs hat der US-Einzelhandel in der vergangenen Woche verglichen mit dem Vorjahr ein Umsatzplus von 4,5 Prozent verzeichnet. Redbook meldete für die ersten vier Dezember-Wochen einen Umsatzanstieg um 3,5 Prozent auf Jahressicht. Die Daten deuteten ein moderates Wirtschaftswachstum an, sagte ein Analyst. Wal-Mart gaben um 0,2 Prozent nach und Home Depot um 1,6 Prozent.
Quelle: ntv.de, DJ