Marktberichte

Haushaltsstreit macht Sorge Wall Street in Angst

(Foto: ASSOCIATED PRESS)

Die US-Börsen wagen sich nicht so recht aus der Deckung. Solange der US-Haushaltsstreit zwischen Republikanern und Demokraten schwelt, halten sich die Anleger mit Käufen zurück. Nur der ein oder andere Einzelwert kann aus diesem Szenario ausbrechen.

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Der weiter ungelöste US-Haushaltsstreit geht den Anlegern an der Wall Street nicht aus dem Sinn. Analysten verwiesen darauf, dass Präsident Barack Obama den jüngsten Kompromissvorschlag der Republikaner als unausgewogen abgelehnt habe. Damit seien die Hoffnungen der Börsianer auf eine rasche Einigung zerschlagen worden.

Der Dow-Jones-Index schloss bei 12.951 Punkten rund 0,1 Prozent im Minus. Der breiter gefasste S&P-500 ging mit 1407 Zählern 0,2 Prozent tiefer aus dem Handel. Die Technologiebörse Nasdaq verlor ebenfalls 0,2 Prozent und schloss bei 2996 Punkten.

Mobilfunk im Blick

Knackpunkt im Haushaltsstreit ist, dass die Republikaner in ihrem jüngsten Vorschlag nicht auf Obamas Forderung nach Steuererhöhungen für Reiche eingingen. Ohne eine Einigung drohen den USA zum Jahreswechsel automatische Ausgabenkürzungen und Steuererhöhungen im Gesamtvolumen von 600 Mrd. Dollar. Experten sprechen von einer Fiskalklippe: Wenn sich die Parteien nicht rechtzeitig verständigen, könnte die größte Volkswirtschaft der Welt in die Rezession stürzen. "Beim ersten Anzeichen einer Annäherung werden wir aber eine Erleichterungsrally sehen", sagte Art Hogan von Lazard Capital Markets in New York.

Bei den Einzelwerten legten die Aktien von Yahoo rund zwei Prozent zu. Das Internet-Unternehmen hatte zuvor die Übernahme einer kleinen Video-Chat-Firma bekanntgegeben. Die Papiere von Toll Brothers legten leicht zu, nachdem der US-Baukonzern einen höheren Gewinn und einen kräftigen Auftragsanstieg bekannt gegeben hatte.

Die Anteilsscheine des Mobilfunkanbieters MetroPCS Communications ließen dagegen mehr als sieben Prozent Federn. Konkurrent Sprint Nextel will Kreisen zufolge kein Gegengebot für MetroPCS mehr vorlegen, wie drei mit den Überlegungen vertraute Personen sagten. Die Dividendenpapiere von Pep Boys-Manny Moe & Jack brachen mehr als 10 Prozent ein. Börsianer straften den Autoteile-Händler für seine enttäuschenden Quartalszahlen ab.

Technologiewerte zählten im Dow unter die Titel, die noch am besten abschnitten. Intel steigerten sich um 2,2 Prozent. Das Unternehmen hat Details seiner Anleihe in vier Tranchen mitgeteilt. Die insgesamt 6 Mrd. Dollar sollen unter anderem für den Rückkauf der angeschlagenen Aktie verwendet werden.

Hewlett-Packard liefen um über 5 Prozent nach oben. Der Konzern hat die taiwanischen Konkurrenten Chunghwa und Tatung wegen angeblicher Preisabsprachen bei LCD-Monitoren verklagt.

Zu den Verlierern gehörten vor allem Telekom- und Konsumwerte. AT&T gaben um 0,6 Prozent nach, Home Depot um 1,1 Prozent.

Big Lots schnellten um 11,5 Prozent nach oben, da der Verlust des Restpostenverkäufers im 3. Quartal geringer ausfiel als befürchtet. Dagegen stürzten Darden Restaurants um knapp 10 Prozent ab. Der Betreiber mehrerer Restaurantketten musste seine Ziele für das laufende Jahr senken.

Aktien von Qualcomm gewannen nach wechselhaftem Handel 0,1 Prozent. Das Unternehmen hilft der angeschlagenen japanischen Sharp mit einer Finanzspritze von etwa 93 Mio. Dollar.

Die Papiere von Baxter gaben 0,9 Prozent ab. Der Hersteller von Dialysegeräten bestätigte, dass er die schwedische Gambro für 4 Mrd. Dollar übernehmen will.

Quelle: ntv.de, DJ/rts

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