Marktberichte

Ein Schritt vor, ein Schritt zurück Wall Street in der Falle

(Foto: AP)

Die US-Börsen starten im Minus, halten sich im negativen Terrain aber nicht lang auf. Die Wall Street legt zu. Der Dow erkämpft sich die 13.000-Punkte-Marke zurück. Vor allem der gesunkene Ölpreis verleitet die US-Anleger zu Käufen. Aber am Ende fehlt das Stehvermögen.

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Die US-Börsen sind am Montag auf der Stelle getreten. Gewinnmitnahmen und ermutigende Konjunktursignale hielten sich die Waage. Positive Nachrichten vom kriselnden US-Häusermarkt verliehen den Kursen im Handelsverlauf leichten Auftrieb. Die Daten nährten die Hoffnung auf eine anziehende Erholung der US-Wirtschaft, sagten Händler. Auch ein wieder etwas nachgebender Ölpreis stützte den Markt.

Gegen Ende gaben die führenden Indizes ihre Gewinne aber fast vollständige wieder ab. Analysten  mahnten, dass nach der Rally der vergangenen Wochen allmählich eine Kurskorrektur anstehen dürfte. Nach Börsenschluss senkte die Ratingagentur Standard & Poor's zudem die Bonität Griechenlands von der Note "CC" auf ein "Selective Default", also einen teilweisen Zahlungsausfall. Sie hatte das zuvor aber bereits angekündigt.

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte schloss nahezu unverändert bei 12.981 Punkten. Im Verlauf pendelte er zwischen 12.882 und 13.027 Stellen. Der breiter gefasste S&P-500 legte um 0,1 Prozent auf 1367 Zähler zu - dem höchsten Stand seit Mitte 2008. Auch der Index der Technologiebörse Nasdaq gewann 0,1 Prozent auf 2966 Punkte. In Frankfurt schloss der Dax belastet von der unsicheren Entwicklung in der Schuldenkrise 0,2 Prozent schwächer bei 6849 Punkten.

"Es hat sich zuletzt einiges positives in der US-Wirtschaft entfaltet, aber viel davon ist bereits in den Kursgewinnen seit dem Herbst eingepreist worden", sagte Analystin Natalie Trunow von Calvert Investment Management. "Wenn die Berichtssaison vorüber ist, werden wir möglicherweise einen leichten Kursrückgang erleben."

Ölpreis fällt

Die Sorge um ein weiteres Anziehen der Ölpreise ließ etwas nach: Die Nordseesorte Brent und die US-Ölsorte WTI kosteten jeweils gut ein Prozent weniger. Analysten befürchten, dass die von den Spannungen zwischen dem Westen und dem Iran ausgelösten Preissteigerungen die Erholung der Weltwirtschaft abwürgen könnten.    

Unter den Konjunkturdaten des Tages stieg der Index der ausstehenden Hausverkäufe im Januar auf Monatssicht stärker als erwartet und erreichte das höchste Niveau seit 21 Monaten. Wie die National Association of Realtors (NAR) mitteilte, erhöhte sich der Index gegenüber dem Vormonat um 2,0 Prozent und lag damit um 8,0 Prozent über dem Niveau des Vorjahresmonats.

Volkswirte hatten einen Anstieg um 1,0 Prozent zum Vormonat erwartet. Ferner war der Index für die Geschäftstätigkeit im Zuständigkeitsbereich der Federal Reserve Bank of Dallas im Februar stärker als erwartet gestiegen.

Bundestag billigt Hilfen

Zuvor hatten sich die Anleger unter anderem in Erwartung der Abstimmung im deutschen Bundestag zum zweiten Griechenland-Hilfspaket zurückgehalten. Das Paket wurde inzwischen mit großer Mehrheit gebilligt.

Beim G-20-Gipfel am Wochenende war keine Vereinbarung zur Erhöhung der Feuerkraft des IWF getroffen worden. Man warte zunächst auf entsprechende Beschlüsse von europäischer Seite, hieß es.

Skeptisch äußerte sich auch die Ratingagentur Moody's: Die Einigung auf ein zweites Rettungspaket für Griechenland sei zwar ein wichtiger Schritt nach vorne, das Risiko eines Zahlungsausfalls des Landes bleibe jedoch hoch.

Aufs und Abs

Stärkster Wert im DJIA sind Walt Disney mit plus 1,4 Prozent. Die Titel gehören zu den Favoriten der Analysten von Goldman Sachs. Der Einzelhändler Lowe's hat im 4. Quartal einen Gewinn von 0,26 Dollar je Aktie ausgewiesen. Experten hatten lediglich mit 0,24 Dollar gerechnet. Auch der Umsatz lag mit 11,63 Mrd. Dollar über den erwarteten 11,35 Mrd. Dollar. Die Aktie steigt um 0,7 Prozent.

Das Board von Sprint Nextel hat Abstand von einer Übernahme des kleineren Wettbewerbers MetroPCS Communications genommen, obwohl die Verhandlungen über den Kauf schon weit fortgeschritten waren. Sprint steigen um 2,6 Prozent, MetroPCS verlieren 0,2 Prozent. Motorola Solutions hat mitgeteilt, 23,7 Millionen Aktien vom Investor Carl Icahn zurückgekauft zu haben. Der Titel gewinnt 2,4 Prozent.

Investorenlegende Warren Buffett teilte in seinem jährlichen Rundschreiben an die Aktionäre mit, einen Nachfolger als Berkshire-Hathaway-Chef gefunden zu haben. Einen Namen nannte er nicht. Die B-Aktie von Berkshire Hathaway steigt um 1,7 Prozent.

Gegen den Trend entwickelte sich die Aktie der Baumarktkette Lowe's. Dank des warmen Winters starteten die Amerikaner früher mit ihren Frühjahrsrenovierungen als üblich. Der Umsatz lag daher im 4. Quartal 2011 über den Erwartungen der Analysten. Die Aktie des Home Depot-Rivalen legte 0,7 Prozent zu.

Quelle: ntv.de, rts/DJ

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