Marktberichte

Früher oder später kommt der Exit Wall Street ist positiv gestimmt

Die Börsen in New York präsentieren sich fester. Zwei Tage vor dem Leitzinsentscheid der US-Notenbank dreht sich an den Handelsplätzen alles um die Frage, ob die Fed aus ihrer ultralockeren Geldpolitik aussteigt. Langsam, aber sicher seien die Anleger bereit ohne Geldspritzen zu leben, meinen Marktteilnehmer.

Nach den Kursverlusten der vergangenen Woche haben die US-Börsen fester eröffnet. Der Dow-Jones-Index der Standardwerte legte 0,7 Prozent zu auf 15.179 Punkte. Der breiter gefasste S&P-500 kletterte 0,8 Prozent auf 1639 Zähler, der Index der Technologiebörse Nasdaq um ebenfalls 0,8 Prozent auf 3452 Stellen.

(Foto: Pixelio/Rainer Sturm)

Am Markt setze sich zunehmend die Einschätzung durch, dass die US-Notenbank bald mit dem Ausstieg aus ihrer ultra-lockeren Geldpolitik beginnen werde, sagen Händler. An der Börse herrsche in dieser Frage Schritt für Schritt mehr Klarheit, und das sei bekanntermaßen gut für steigende Kurse. Dazu passe auch die Sitzung der US-Notenbank in dieser Woche. Danach werde es möglicherweise noch klarer sein, wann die Fed ihr Multi-Milliarden-Programm zum Aufkauf von Staatsanleihen abschwächen werde.

"Der Aktienmarkt stellt sich mehr und mehr auf einen eventuellen Beginn des Ausstiegs aus der lockeren Fed-Geldpolitik ab Anfang des kommenden Jahres ein", sagte Peter Cardillo, Chefvolkswirt bei Rockwell Global Capital. "Wir werden in der kommenden Zeit zwar mehr Schwankungen an der Börse sehen, aber in eher engen Spannen."

S&P 500
S&P 500 6.717,89

Von Unternehmensseite standen die Papiere von Boeing im Blick. Dem Flugzeugbauer winkt ein Auftrag von Qatar Airways für bis zu neun Langstreckenjets vom Typ Boeing 777-300ER. Unterdessen rückt die erwartete Langversion von Boeings "Dreamliner" offenbar näher. Mit der Flugzeugfinanzierungssparte des US-Konzerns General Electric , Gecas, unterzeichnete Boeing einen Vorvertrag über zehn Exemplare der 787-10. Boeing notierten gut 1,2 Prozent fester.

Papiere des Telekom-Konzerns AT&T profitierten leicht von Übernahmegerüchten um den spanischen Wettbewerber Telefonica. Die Zeitung "El Mundo" hatte berichtet, AT&T habe eine freundliche Übernahmeofferte über 70 Mrd. Euro für Telefonica geplant. Das Vorhaben sei aber an dem Einspruch der spanischen Regierung gescheitert. Telefonica hat den Bericht bereits dementiert. AT&T-Titel gaben 0,4 Prozent nach.

Ein Rating von S&P sorgte beim Rüstungskonzern Lockheed Martin für Bewegung. Die Ratingexperten stuften den Ausblick für die Kreditwürdigkeit am vergangenen Freitag nach Handelsschluss von "negativ" auf "stabil" hoch. Die Papiere profitierten mit rund 0,5 Prozent Plus.

EU-Kommission dürfte Nyse-Übernahme abnicken

Auch bei Micron Technology spielte eine Analystenmeinung eine Rolle: Die Citigroup erhöhte das Preisziel für den Chip-Hersteller. Die Anleger honorierten das mit einem knapp 3,7 Prozent höheren Preis.

Aktien von Advanced Micro Devices (AMD) stiegen rund 2,8 Prozent. Der Wirtschaftsdienst Barron's hatte sich zuvor positiv zu den Geschäftsaussichten des Chipherstellers geäußert.

Um 0,3 Prozent aufwärts ging es mit Papieren von Smithfield Foods. Ein Großaktionär hat das Unternehmen aufgefordert, sich selbst aufzuspalten und die 4,7 Mrd. Dollar schwere Kaufofferte des chinesischen Shuanghui-Konzerns abzulehnen.

Unter Druck kamen indes Aktien von Terex, die rund 2,5 Prozent absackten. Der US-Baumaschinenhersteller, dem auch der einst deutsche Kranbauer Demag gehört, hatte unerwartet schwache Quartalszahlen vorgelegt und seine Jahresprognose gekappt.

Die Aktien der New Yorker Börse Nyse Eurnext stiegen 2,6 Prozent. Reuters hatte aus Kreisen erfahren, dass die EU-Kommission die Nyse-Übernahme durch die Derivatebörse ICE für rund acht Mrd. Dollar ohne Auflagen genehmigen wird.

Quelle: ntv.de, rts/dpa

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