Marktberichte

Geschäftsberichte rocken Wall Street jagt die Bullen

An der Wall Street sind die Bullen zurück.

An der Wall Street sind die Bullen zurück.

(Foto: picture alliance / dpa)

Am Tag nach dem Anschlag von Boston erweist sich die Stimmung an der New Yorker Börse überraschend robust: Trotzig-zuversichtlich konzentrieren sich Analysten auf die Zahlen aus den Büchern von Coca Cola oder Goldman Sachs. Konjunkturdaten liefern zusätzlichen Rückenwind. Das Plus kann sich zu Handelsschluss sehen lassen.

An der Wall Street haben sich die Kurse am Dienstag erholt und ihre Verluste vom Vortag damit teilweise wieder wett gemacht. Nachdem zuletzt schwache Konjunkturdaten und die Bombenanschläge in Boston die Kurse kräftig ins Minus gedrückt hatten, ging es nun wieder bergauf. Gestützt wurde die Stimmung auch von Aussagen des Präsidenten der Federal Reserve von New York, William Dudley. Er sprach sich nach dem schwachen US-Arbeitsmarktbericht für März für eine Fortsetzung der Anleihe-Käufe aus. Dudley sieht kurzfristig erhebliche Unsicherheiten. Der Arbeitsmarkt dürfte sich 2013 nur sehr langsam erholen.

Der Dow-Jones-Index gewann 1,1 Prozent auf 14.757 Punkte. Der S&P-500 verbesserte sich um 1,4 Prozent auf 1575 Punkte und der Nasdaq-Composite legte um 1,5 Prozent auf 3265 Punkte zu.

Gestützt wurde der Markt auch von insgesamt positiven US-Konjunkturdaten. Nach einer Reihe zuletzt enttäuschender Daten sorgte ein überraschend hoher Zuwachs bei den Baubeginnen von 7 Prozent im März für gute Stimmung. Damit wurde der Bau so vieler Immobilien neu begonnen wie seit 2008 nicht mehr. Analysten hatten nur mit einem Plus von 1,7 Prozent gerechnet. Einen Wermutstropfen stellte indes der Rückgang der Baugenehmigungen um 3,9 Prozent dar. Die US-Verbraucherpreise gingen um 0,2 Prozent zurück. Hier war ein Minus von 0,1 Prozent erwartet worden.

Zahlen weiter im Blick

Im Fokus der Anleger standen weiter die US-Banken. Nachdem bereits JP Morgan, Wells Fargo und die Citigroup ihre Gewinne im 1. Quartal stärker als erwartet steigern konnten, hat nun Goldman Sachs nachgezogen. Dank steigender Erträge im Investmentbanking übertraf das Institut die Erwartungen der Analysten. Je Aktie verdiente Goldman 4,29 Dollar. Analysten hatten lediglich mit 3,88 Dollar gerechnet. Für die Aktie ging es nach einem vorbörslichen Plus dennoch deutlich mit 2,4 Prozent nach unten. Während der Bankensektor insgesamt 0,7 Prozent gewann.

Stärker gefragt waren Technologiewerte. Die Anteilsscheine von Microsoft profitierten von einer Kaufempfehlung durch Morgan Stanley und gewannen 1 Prozent. Trotz des sinkenden PC-Absatzes, stehe die Softwareschmiede in ihrem Server-Geschäft und dem stark wachsenden Cloud-Geschäft gut da, so die Bank.

Bevor Intel nachbörslich die Zahlen für das 1. Quartal vorlegt, stiegen die Aktien um 2,5 Prozent und gehörten damit zu den Aktien mit den höchsten Aufschlägen. Anleger interessieren sich insbesondere dafür, wie der Konzern den Rückgang bei den weltweiten PC-Verkäufen wegsteckt, sagte ein Analyst. Mit Spannung werden zudem nachbörslich die Zahlen von Yahoo erwartet. Die Papiere des Google-Rivalen schlossen mit 0,2 Prozent leicht im Minus.

"Insgesamt zufrieden"

Tagesgewinner waren die Aktien von Coca-Cola mit einem Plus von 5,7 Prozent. Der weltgrößte Getränkehersteller hatte seinen Absatz dank anhaltend starker Nachfrage aus den Schwellenländern im 1. Quartal weiter gesteigert. Der aufgrund von Restrukturierungskosten um gut 15 Prozent gesunkene Gewinn irritierte die Anleger dabei anscheinend kaum. Ebenfalls stark gefragt waren die Aktien von Johnson & Johnson. US-Pharmakonzern hat im 1. Quartal bereinigt deutlich mehr verdient als von Analysten erwartet. Die Papiere kletterten um 2,1 Prozent.

"Insgesamt sind wir mit den Quartalsergebnissen zufrieden. Es sieht so aus, also ob, ähnlich wie in den vergangen Quartalen, 60 Prozent der Unternehmen die Erwartungen übertreffen, 20 Prozent im Rahmen der Prognosen liegen und 20 Prozent die Erwartungen enttäuschen werden", sagte Portfolio-Manager Chip Chobb von BMT Asset Management.

Quelle: ntv.de, DJ

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