Start ins zweite Halbjahr Wall Street knapp im Plus
01.07.2008, 19:53 UhrDie US-Börsen sind angesichts unklarer wirtschaftlicher Aussichten verhalten ins zweite Halbjahr gestartet. Alle großen Indizes verbuchten am Dienstag aber zumindest leichte Gewinne. Während einige Konjunkturdaten besser als erwartet ausfielen, lastete der hohe Ölpreis weiter schwer auf den Kursen.
Der Dow-Jones-Index stieg um 0,28 Prozent auf 11.382,26 Punkte. Der S&P-500-Index legte um 0,38 Prozent auf 1284,91 Punkte zu. Der Nasdaq-Index gewann am stärksten um 0,52 Prozent auf 2304,97 Punkte. Der Trend bleibe allerdings negativ, sagte ein Experte. "Für eine starke Gegenbewegung bräuchten wir wirklich gute Nachrichten."
Ein Barrel (159 Liter) US-Rohöl kostete am Dienstag knapp 141 Dollar - rund einen Dollar mehr als zum Handelsschluss am Vortag. Am Montag hatte der Ölpreis zwischenzeitlich mit 143,67 Dollar noch einen neuen Rekordstand erreicht. Die Stimmung der US-Einkaufsmanager im verarbeitenden Gewerbe hellte sich im Juni überraschend auf. Auch die Bauausgaben sanken zuletzt nicht so stark wie erwartet.
Nach Verlusten am Vormittag drehten die Indizes in den letzten Stunden ins Plus. Ein Grund: Der Absatz der US-Autobauer brach im Juni zwar erneut ein. Viele Experten hatten aber beim Marktführer General Motors (GM) eine steilere Talfahrt erwartet. GM-Aktien gewannen am Ende daher sogar (plus 2,2 Prozent). Anders dagegen bei Ford, wo die Verkäufe der erfolgreichen Trucks um 41 Prozent einbrachen und nicht mal halb so viele SUVs verkauft wurden wie vor einem Jahr. Die Aktie sank um 2,1 Prozent. Auch der japanische Autobauer Toyota sah 11,5 Prozent weniger Verkäufe. Damit hat der japanische Großkonzern den Spitzenreiter GM bei der Zahl der verkauften Fahrzeuge noch nicht überholt.
Am besten zeigte sich im Schnitt die Technologiebranche. Gewinne gab es etwa für den Apple-Konzern (plus 4,3 Prozent), der Ende nächster Woche die zweite Generation seines iPhone-Handys auf den Markt bringt. Auch Wettbewerber und BlackBerry-Anbieter RIM (plus 5,5 Prozent) legte deutlich zu.
Bankenwerte erholten sich auch dank erstmals wieder etwas positiveren Studien zumindest leicht von jüngsten Verlusten. Nach wie vor halten sich Marktgerüchte, die viertgrößte US-Investmentbank Lehman Brothers suche wegen massiver Probleme nach einem Käufer.
Die Papier des Spirituosenkonzerns Fortune Brands gab um gut 13 Prozent ab, da das Unternehmen eine Gewinnwarnung herausgeben musste. Der Profit könnte um bis zu 25 Prozent gesunken sein, da die Geschäfte des Immobilienarms und auch die Verkäufe an Hochprozentigem wie Jim Beam nicht liefen wie erhofft.
Die Brauerei InBev kämpft weiter um Anheuser Busch und will die Aktionäre auf ihre Seite ziehen. Das Angebot sei wesentlich besser als der Umstrukturierungsplan der amerikanischen Brauerei. Vor diesem Hintergrund ging es für die Aktie von Anheuser Busch um 0,3 Prozent nach unten.
Quelle: ntv.de