Marktberichte

Fed-Protokoll enttäuscht Wall Street lässt sich hängen

An den US-Börsen drückt die Enttäuschung über schlechte Karten für weitere Stimulierungsmaßnahmen der US-Notenbank Fed die Kurse nach unten. Bei den Einzeltiteln rücken insbesondere Aktien aus dem Pharmabereich in den Fokus.

Die Wall Street hat am Mittwochenttäuscht auf die Zurückhaltung der US-Notenbank bei der Stützung der Wirtschaftreagiert und den fünften Tagesverlust in Folge verbucht. Die wichtigsten Indizesbewegten sich zwar nur geringfügig, aber die Kursverluste überwogen. Die FederalReserve steht dem Protokoll der letzten Sitzung zufolge zwar der Möglichkeit weitererAnleihekäufe offen gegenüber. Viele Mitglieder des für die Geldpolitik zuständigenOffenmarktausschusses wollen jedoch nur im Falle einer weiteren wirtschaftlichenEintrübung zu diesem Mittel greifen. "Wir sehen wirklich keine klaren Anzeichendafür, dass die Fed (einem dritten großen Programm von Anleihekäufen) näher gekommenist als bei der vorangegangen Sitzung", erklärte Omer Esiner von CommonwealthForeign Exchange.

Auch die Lage der globalenKonjunktur sowie die Schuldenkrise bereiteten den Investoren weiter Kopfzerbrechen."Es herrscht Unsicherheit über das Wohl der Weltwirtschaft, und die meistenhoffen auf eine schnellere Lösung der Schuldenkrise, als sie die Politiker präsentierenkönnen", beschrieb Andrew Wilkinson von Miller Tabak & Co die Gemütslageder Anleger. "Deshalb mangelt es an Bereitschaft, neue Handelsstrategien auszuprobieren."

Der Dow-Jones-Index der Standardwerte büßte0,4 Prozent ein auf 12.604 Punkte. Im Handelsverlauf pendelte das Leitbarometerzwischen 12.534 und 12.661 Punkten. Der breiter gefasste S&P-500-Index schloss bei 1341 Punkten und veränderte sich damitnicht. Der Index der Technologiebörse Nasdaqverlor 0,5 Prozent und ging mit 2887 Punkten aus dem Handel.

 In den vergangenen Tagen hatte sich der US-Aktienmarkteher sprunghaft gezeigt - auch weil die Umsätze vergleichsweise niedrig blieben.Nach wie vor belastet auch die Lage in der Eurozone die Märkte.

Im Interesse der Anlegerstanden die Aktien des Pharmakonzerns EliLilly. Das Unternehmen teilte mit, dass ein Schizophrenie-Medikament in derErprobungsphase in einer klinischen Studie keine Wirkung gezeigt habe. Die Papieregaben jedoch letztendlich nur 0,1 Prozent ihres Wertes ab und konnten damit anfänglicheVerluste fast komplett wettmachen.

Auch der Marktführer beiMedikamenten gegen die Immunschwächekrankheit Aids, Gilead, musste einen Rückschlag verbuchen: Ein Präparat des britischenPharmakonzerns GlaxoSmithKline schnittin einem großen klinischen Test besser ab als die Vergleichsarznei von Gilead. Analystentrauen dem neuen Wirkstoff Jahresumsätze von mehreren Milliarden Dollar zu. An derLondoner Börse legte die GlaxoSmithKline-Aktie zu, während Gilead-Papiere im US-Handelzwei Prozent nachgaben.

Boeing-Aktien verloren gut zwei Prozent, obwohl der Luftfahrtkonzern bei der Branchenschauim britischen Farnborough einen Großauftrag über 30 Mittelstreckenjets vom Typ 737verbuchen konnte. Die Bestellung hat nach Listenpreisen ein Volumen von 2,3 MilliardenDollar.

Die Aktien des ElektronikhändlersHhgregg stürzten um 36 Prozent ab, nachdemdas Unternehmen einen unerwartet hohen Verlust in Aussicht stellte und seine Geschäftsprognosenkappte. Anleger fürchteten, dass dies kein gutes Omen für die Geschäfte des RivalenBest Buy ist, dessen Aktien um mehr alsacht Prozent nachgaben.

Quelle: ntv.de, rts

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