Vor der Fed-Sitzung Wall Street lauert auf Bernanke
18.12.2013, 14:50 Uhr
Vor allem auf die Ausführungen von Fed-Chef Ben Bernake warten die Märkte.
(Foto: REUTERS)
An den US-Börsen warten die Händler auf die Entscheidung der Notenbank zur weiteren Geldpolitik. Allerdings fehlt am Markt weiter eine einheitliche Meinung. Das dürfte größere Kursauschläge zumindest im frühen Handel verhindern.
Die Wall Street atmet auf: Das quälende und lähmende Warten auf die Entscheidung der US-Notenbank ein Ende haben. Nur noch wenige Stunden, dann teilt die Fed mit, ob, wann und in welchem Umfang sie die Käufe der Anleihen reduzieren will. In jüngster Zeit stand am Markt fast alles im Schatten dieser Entscheidung. Der S&P-500-Future wie der Nasdaq-Future legen jeweils um 0,1 Prozent zu.
Am Markt ist die Unsicherheit über die Fed-Entscheidung groß. Fondsmanager rechnen laut einer Umfrage von Bank of America Merrill Lynch mehrheitlich noch nicht mit einem sofortigen Drosseln der Anleihekäufe. Lediglich elf Prozent setzen darauf. Unter vom Wall Street Journal befragten Volkswirten vermutet indes immerhin ein Viertel, dass die Notenbank nun mit dem Rückführen der Käufe beginnt.
Zahlen und Ausblicke
Chefvolkswirt Philip Shaw von Investec Securities dagegen sieht im Dezember noch kein Tapering. Als Grund nennt er die niedrige Inflation, die der Fed weiter Spielraum für ein ungebremstes Fluten des Markts mit Geld gebe. Hinzu komme der Immobilienmarkt, der viele Fragen offenlasse. Neue Daten zu diesem Markt geben eher Entwarnung: die Baubeginne im November sind um satte 22,7 Prozent gestiegen.
Am Aktienmarkt stehen Unternehmenszahlen und Ausblicke im Fokus. Vor Börsenstart hat FedEx Zahlen zum zweiten Quartal vorgelegt. Zwar rechnet der Logistik-Konzern weiter mit einem Gewinnwachstum im laufenden Geschäftsjahr von 8 bis 14 Prozent, doch war der Gewinn je Aktie im abgelaufenen Quartal nicht so stark gestiegen wie von Experten erhofft. Für die Aktie geht es vorbörslich 1,4 Prozent abwärts. Besser hat sich der Hausbau-Konzern Lennar geschlagen. In seinem vierten Geschäftsquartal stieg das Ergebnis um 32 Prozent. Eine größere Nachfrage, aber auch höhere Verkaufspreise haben dem Unternehmen geholfen. Die Aktie steigt vor der Startglocke um 2,6 Prozent.
Kurszielanhebung bei Apple
Unterdessen kann die Apple-Aktie nicht von einer freundlichen Analystenstimme profitieren. JP Morgan hat das Kursziel auf 615 von 600 Dollar angehoben. Gründe für die ebenfalls angehobene Ergebnisprognose seien das neue iPhone 5S und das Abkommen mit China Mobile. Die Prognosen für das iPad indes werden gesenkt. Für die Aktie geht es rund ein Prozent nach unten.
VeriFone Systems und Jabil Circuit haben mit Ausblicken enttäuscht. VeriFone hatte mitgeteilt, im vierten Quartal in die Verlustzone gerutscht zu sein, belastet von rückläufigen Umsätzen im Geschäft mit Karten-Bezahlsystemen. Zudem fielen die Ziele für das laufende Quartal nach Einschätzung von Marktexperten vorsichtig aus. Der Kurs gibt im vorbörslichen Geschäft gut fünf Prozent nach.
Jabil Circuit brechen um 19 Prozent ein. Der Auftragsfertiger hat zwar einen Anstieg des Gewinns in seinem ersten Quartal um elf Prozent berichtet, zugleich aber auch mit seinem Ausblick auf das zweite Quartal die Markterwartung verfehlt. Zudem kündigte Jabil Circuit an, sein Service-Geschäft für 725 Millionen Dollar an iQor Holdings zu verkaufen.
Quelle: ntv.de, jwu/rts/DJ