Marktberichte

Yahoo verdoppelt Gewinn Wall Street leichter

Das Warten auf die anstehenden Bilanzen hat die Wall Street ins Stocken gebracht. Der Dow Jones Index verlor 0,73 Prozent auf 9.156 Zähler, der Nasdaq Index verteidigte ein kleines Plus von 0.06 Prozent auf 1.747 Punkte.

Doch nicht nur die Bilanzsaison hemmt den Markt. "Wir kommen jetzt in den vierten Monat stetiger Gewinne ohne eine korrigierende Gegenbewegung", erinnern Analysten. Daher seien bald Gewinnmitnahmen angesagt. Seitdem der S&P-Index Mitte März sein bisheriges Jahrestief erreicht hatte, ist er um 26 Prozent gestiegen. Der Nasdaq-Index kletterte in diesem Zeitraum gar um 37 Prozent.

Zahlen gab es nachbörslich von Yahoo und Genentech. Im Vorfeld kletterten die Aktien des Internet-Unternehmens um 0,54 Prozent auf 34,29 US-Dollar, Genentech legten um 1,16 Prozent auf 77,38 US-Dollar zu.

Kurz nach Börsenschluss meldete dann Genentech als erstes die Zahlen. Die absatzstarken Krebs-Medikamente Rituxan und Herceptin haben das Biotechnologieunternehmen im zweiten Quartal aus der Verlustzone geholt. Wie das Unternehmen mitteilte, betrug der Nettogewinn 132,3 Mio. US-Dollar oder 25 Cent pro Aktie. Im Vorjahr hatte hier noch ein Verlust von 213,6 Mio. US-Dollar oder 41 Cent pro Aktie gestanden.

Yahoo hat im zweiten Quartal die Erwartungen der Analysten punktgenau getroffen. Wie das Unternehmen mitteilte, hat sich der Gewinn mit 50,8 Mio. US-Dollar oder 0,08 US-Dollar je Aktie wie erwartet mehr als verdoppelt. Der Umsatz liegt mit 321,4 Mio. Dollar sogar noch über den Erwartungen. Vor allem das Wachstum im Internet-Werbegeschäft sowie im gebührenpflichtigen Dienst hätten zu den guten Zahlen beigetragen, hieß es. Auch der Ausblick für Umsatz und operatives Ergebnis vor Sonderposten im Gesamtjahr sei besser geworden. Die Gewinnverdoppelung und der erfreulichen Ausblick reicht den Anlegern aber offensichtlich nicht – für die Aktie geht es nachbörslich bergab.

Alcoa hatte bereits gestern den traditionellen Startschuss für die Bilanzsaison gegeben. Der weltgrößte Aluminiumproduzent meldete für das zweite Quartal einen Nettogewinn von 216 Mio. US-Dollar oder 26 Cent pro Aktie. Im Vorjahr standen hier noch 232 Mio. US-Dollar oder 27 Cent pro Aktie. Alcoa begründete den Gewinnrückgang mit gestiegenen Energiekosten und einer schwächeren Nachfrage aus der Luftfahrtindustrie. Obwohl die Zahlen über den Analystenerwartungen lagen, verliert die Aktie 1,32 Prozent auf 25,47 US-Dollar.

Interesse zieht auch Microsoft auf sich. Der Software-Riese hat angekündigt, seinen Mitarbeitern künftig keine Aktienoptionen mehr, sondern direkt Aktien auszugeben. Mit der Maßnahme kommt Microsoft seinen Mitarbeitern entgegen, die darüber geklagt hatten, dass ihre Aktienoptionen wegen der fallenden Kurse nahezu wertlos geworden seien. Die Ausübungspreise liegen zum Teil deutlich über dem jetzigen Aktien-Kurs von Microsoft. Die Freude der Mitarbeiter wird aber auf dem Parkett nicht geteilt. Denn die jetzt ausgegebenen Aktien müssen anders als die Optionen als Kosten verbucht werden und schmälern daher die Gewinne. Die Aktie rutscht um 0,83Prozent auf 27,47 US-Dollar.

Zu den größten Verlieren gehören jedoch Altira-Aktien. Die Investmentbank Morgan Stanley hatte auf Gefahren hingewiesen, die die Geschäfte des Konzerns belasten könnten. Die Aktie verlor gut sechs Prozent auf 44 US-Dollar

Bei Cisco folgte der Freude die Enttäuschung. Nachdem Cisco-Chef John Chambers in einer niederländischen Zeitung mit den Worten zitiert worden war, dass er binnen Monaten eine Erholung des IT-Marktes erwartet, sprachen Konzernvertreter von einer Fehlinterpretation. Chambers habe lediglich darauf hingewiesen, dass Unternehmen üblicherweise ihre Technologieinvestitionen hochfahren, wenn die Geschäfte zwei bis vier Monate besser laufen. Derart ernüchtert geben die Cisco-Aktien einen Teil ihrer Gewinne wieder ab. Übrig bleibt ein Plus von 0,37 Prozent auf 18,80 US-Dollar.

Quelle: ntv.de

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